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Magdeburger Verkehrsbetriebe bauen Straßenbahnverbindungen in Reform/Bördepark aus / Firma ITB ist ein Auftragnehmer Salzlandreport: Schönebecker bauen Tramm-Trasse

Von Daniel Wrüske 19.07.2012, 05:20

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe investieren in ihr Straßenbahnnetz. Moderne, barrierefreie Haltestellen entstehen und neue Strecken. Die Firma Ingenieurtiefbau (ITB) Schönebeck ist einer der Hauptauftragsnehmer des kommunalen Unternehmens beim Gleisausbau rund um Flughafen und Bördepark in der Landeshauptstadt.

Schönebeck/Magdeburg l Zwischen Einfamilienhäusern und Einkaufspark ziehen Bagger eine Schneise. Sie schaufeln Erde hunderte Kubikmeter um Kubikmeter und schaffen Platz für ein wahrhaftes Prestigeprojekt der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB). 22,2 Millionen Euro investiert das kommunale Unternehmen aktuell in den Ausbau der Straßenbahnlinie in Verlängerung der Leipziger Straße, Richtung Reform und Bördepark. Rund vier Kilometer Strecke entstehen, Baubeginn war im September 2011. Die erste Bahn soll zu Weihnachten fahren. Der Süden der Landeshauptstadt wird so für das öffentliche Verkehrsmittel erschlossen. Die Idee, die Elektrische bis zum Flugplatz zu führen, gab es schon lange vor der Wende. Jetzt wird sie Realität. Nach Angaben der MVB werden mehr als 15 000 Menschen neu an das Straßenbahnnetz angeschlossen. Die Fahrzeiten mit dem Öffentlichen Personalverkehr sollen sich deutlich verkürzen.

Für die technische Verwirklichung dieser Pläne zeichnet auch ein Schönebecker Unternehmen verantwortlich: die Firma Ingenieurtiefbau (ITB). Torsten Donner ist Bauleiter. Er zeigt sich stolz, den Auftrag im Unternehmen ausführen zu können. "Das ist das größte und anspruchsvollste Projekt, das wir für die MVB ausführen und für unsere Firma dieses Jahr, und einer der größten Aufträge überhaupt."

In einer Arbeitsgemeinschaft mit zwei weiteren Firmen teilen sich die Schönebecker das Projekt vom Tiefbau, über das Schienenlegen bis zur Herrichtung von Straßen und Gehwegen. "So wird das breite Spektrum der Arbeiten fachgerecht ausgeführt." Die ITB übernimmt innerhalb dieser Arbeitsgemeinschaft die technische Geschäftsführung - also die grundsätzliche Organisation der Baustelle.

Praktisch kümmert sie sich um alles unter sowie links und rechts neben den neuen Schienen. Hier kommt ein zweiter wichtiger Mann ins Spiel. Andreas Kasprzok ist Polier und weiß genau zu berichten, was genau zu den Arbeitsabläufen gehört. So heben die ITB-Mitabeiter zuerst die Trasse für das neue Gleisbett aus. Bau- freiheit muss dafür geschaffen sein, verlegte Leitungen aller Ort dürfen nicht mehr zum Störfaktor werden. Ist der Trog da, gibt das angelegte Grundplanum eine bestimmte Höhe für das Gleisbett vor. Gesetzte Borde und Winkel begrenzen die Trasse. "In die ausgehobene Schneise kommen die verschiedenen Tragschichten, zunächst Kies für die Tragfähigkeit, dann feinerer Schotter", erklärt der Polier.

Steht der Grund, denn werden von der Partnerfirma die Gleise verlegt, zusammen geschweißt und mit der Stopfmaschine, einem Spezialbauzug, eingeschottert. Danach kommt ITB wieder ins Spiel. Denn die Schönebecker richten Fahrbahnen und Gehwege rund um die Schienen neu oder wieder her. Sie setzen Ampeln.

Voraussetzung für diese Arbeiten ist auch, dass die Medien angepasst werden - ITB verlegt Strom-, Heizungs- und Wasserleitungen neu. Ein riesiger logistischer Aufwand, weil diese Arbeiten mit den Versorgungsunternehmen langfristig abgestimmt werden müssen und die Anwohner neben dem Baulärm und den Einschränkungen zeitweiser Sperrungen eigentlich nichts weiter von den Bauarbeiten mitbekommen sollen. "Das ist eine echte Herausforderung", gesteht auch Bauleiter Torsten Donner ein, denn die neue Strecke ist teilweise beidseitig bewohnt. Am Einkaufspark Bördepark und in den neuen Wohnsiedlungen drumherum müssen die schweren Baufahrzeuge sensibel geführt werden. Und auch wenn die Leute einst vom Bahnanschluss profitieren werden, jetzt soll der Baubetrieb mit so wenigen Unannehmlichkeiten und mit gegenseitiger Rücksichtnahme ablaufen. "Ein Großteil der Anwohner hat Verständnis." Regelmäßig würde es Informationen über Handzettel geben. Die Leute könnten zu den Baubesprechungen kommen. Die MVB haben einen Informationscontainer eingerichtet.

Lob für gute Zusammenarbeit

Die Arbeitsgemeinschaft hat bereits mehrere groß angelegte Aufträge für die MVB ausgeführt. "Den Anfang machte der Gleisbau an der Listemannstraße, die neue Führung der Straßenbahn über den Universitätsplatz", so der Bauleiter. In der Folge wurden Haltestellen gebaut und als umfangreichere Aufträge wirkte ITB an der Neugestaltung der Straßenbahnstrecke Leipziger Straße und dem Gleiskreuz am Alleecenter mitten in der Stadt mit. "Ich denke, wir überzeugen inzwischen durch unsere Erfahrung und durch das profilierte Zusammenwirken in der Arbeitsgemeinschaft", sagt Torsten Donner. Die Pressestelle der MVB bestätigt das. Die Zusammenarbeit sei durchweg positiv einzuschätzen, heißt es da.