1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Exponate von Silly und Frank Schöbel

Schallplatten Exponate von Silly und Frank Schöbel

Eine Sonderaussstellung in Bernburg zeigt seltene Exponate der Firma "Amiga". Zu sehen sind Abspielgeräte, Platten und Instrumente.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 06.10.2017, 01:01

Schönebeck/Bernburg l An die 1000 Schallplatten hat Torsten Sielmon zusammengetragen. Sie stammen zum großen Teil von den Bürgern des Salzlandkreises. Zu sehen sein werden sie alle in der Sonderausstellung „Mythos und Kult des ersten deutschen Schallplatten-Labels“ im Schloss Museum Bernburg. Am 14. Oktober wird diese eröffnet. Auf rund 300 Quadratmeter Ausstellungsfläche wird sich dann alles um das Thema „Amiga“ drehen. Das sagt Torsten Sielmon, der als Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit und Museumspädagogik, die Schau federführend organisiert. Seit Monaten schon reist er dafür durch den gesamten Salzlandkreis und durch ganz Deutschland, um die verschiedensten Exponate zusammenzutragen.

„Wir wollen die Besonderheit jedes der sieben Jahrzehnte darstellen“, sagt er. Dabei helfen ihm die unzähligen Schallplatten, die Salzländer als Schenkung oder als Leihgabe zur Verfügung stellen. Nicht nur. Auch Stars von früher und heute tragen etwas zum Gelingen dieser Sonderausstellung bei. So ist beispielsweise ein Bühnenkleid der Schlager- und Chansonsängerin Julia Axen Bestandteil der Ausstellung. Ebenfalls von der Musikerin wird ein Tortenkasten gezeigt. Dieser sieht aus wie eine Schallplatte. Erhalten hat den jeder Künstler, der in der Unterhaltungsshow „Amiga Cocktail“ aufgetreten ist.

Die „Torte“ von Julia Axen stammt aus dem Jahr 1961, berichtet der Ausstellungskurator, der auch mit Exponaten von Frank Schöbel, der Band „Silly“, Andreas Holm und und und aufwarten kann.

„Zu jedem Jahrzehnt werden natürlich auch die entsprechenden Abspielgeräte gezeigt“, kündigt er weiter an und nennt ein Schrankgrammophon aus den 1940er Jahren als Beispiel. Der Verein der Rundfunkfreunde Staßfurt leihe unter anderem jenen Musikschrank, der 1961 für Walter Ulbricht gebaut worden war. „Er beinhaltet ein Radio, Verstärker und Empfänger und sieht aus wie eine Kommode“, verrät Torsten Sielmon einige Details. Stolz ist er außerdem auf die Plattentheke wie sie früher in Schallplattenläden gestanden hat. Als Leihgabe zur Verfügung gestellt wird diese von dem Ostrockmuseum in Kröpelin.

All diese Amiga-Erinnerungsstücke werden nicht einfach so in die Räume des Museums gestellt. Alles, so Torsten Sielmon, werde in den entsprechenden Kontext gestellt. So wird beispielsweise ein zu DDR-Zeiten typisches Jugendzimmer nachgebaut. Die zahlreichen Schallplatten werden die Grundkulisse bilden und sollen sich wie ein roter Faden durch die Schau ziehen.

„Und auch museumspädagogisch werden wir Einiges zu bieten haben“; verrät Torsten Sielmon kein Geheimnis. So sollen Kinder unter anderem aus den schwarzen Vinylplatten etwas basteln können.

Die Spender und Leihgeber werden übrigens auch an einer Stelle gebührend gewürdigt. „Es ist mir wichtig, allen Unterstützern Danke zu sagen, deshalb werden sie auf einer Tafel aufgezählt“, erklärt Torsten Sielmon.

Nicht nur für die Ausstellung selbst hat sich der Museumspädagoge Vieles einfallen lassen. Die Eröffnung selbst am 14. Oktober soll bereits ein Spektakel werden. So werde ein Musiker der Gruppe „Stern-Combo Meißen“ bei der Eröffnung auftreten und der letzte Chef des Labels „Amiga“ Jörg Stempel werde zu Gast sein.

Die Sonderausstellung wird im Schloss Museum Bernburg bis zum 28. Januar 2018 gezeigt.