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Schule Schöner lernen in Welsleben

Das Schulgebäude in Welsleben wird euert und bekommt einen Anbau. Während der Bauarbeiten müssen die Kinder in ein Ausweichquartier ziehen.

Von Jan Iven 05.04.2019, 10:55

Welsleben/Eickendorf l Mehr als zehn Jahre wurde im Bördeland dafür gekämpft und ab den Sommerferien ist es soweit: Die Grundschule Juri Gagarin in Welsleben wird ab Juli 2019 im Rahmen einer energetischen Sanierung runderneuert, um in Zukunft Energie zu sparen. Auch ein Anbau soll neu entstehen. „Das Gebäude hat praktisch noch DDR-Standard und ist nicht mehr zeitgemäß“, sagte Bördelands Bürgermeister Bernd Nimmich während einer Bürgerversammlung in der Schule zur Vorstellung der neuesten Pläne für den Umbau.

„Das größte Problem war es, mit der begrenzten Nutzfläche auszukommen“, sagte der Magdeburger Architekt Burkhard Przyborowski. Denn auch wenn ein 180 Quadratmeter großer Anbau neu errichtet wird, kann das etwa gleichgroße Dachgeschoss in Zukunft nicht mehr genutzt werden. „Eine energiesparende Sanierung für den Schulbetrieb wäre zu aufwendig“, sagte der Architekt. Daher zieht der Speiseraum vom Dachgeschoss in den Anbau, in dem auch eine neue Aula und mehrere Aufenthaltsräume für die Schüler untergebracht werden. Eine Überdachung am Anbau verbindet zudem in Zukunft das Schulgebäude mit der Turnhalle.

Grund, Mauern und Dach werden erneuert und mit neuer Dämmung versehen, um Heizkosten zu sparen. „Die Schule bekommt ein komplett neues Gesicht“, sagte Architekt Przyborowski. Der Boden wird etwas höher gelegt, sodass im Erdgeschoss sogar eine Fußbodenheizung verlegt werden kann. Denn auch die Heizung wird erneuert und das alte Heizungsgebäude abgerissen, um Platz für den neuen Anbau zu schaffen. Eine neue Lüftung soll zudem für frische Luft in den acht Klassenzimmern sorgen. Und auch die Turnhalle bekommt einen neuen Boden und neue Sanitäranlagen.

Finanziert wird der Umbau über Fördermittel für die energetische Sanierung. Von den Gesamtkosten über 3,5 Millionen Euro trägt der Bund 2,6 Millionen Euro und damit fast 75 Prozent. Die übrigen 900.000 Euro finanziert die Gemeinde über einen Kredit. Hinzu kommen noch einmal rund 120.000 Euro für die Außenanlag der Schule, darunter eine Bushaltestelle, Feuerwehrzufahrten und Parkplätze. „Ein Neubau hätte mindestens sechs Millionen Euro gekostet. Daher bauen wir lieber auf dem alten Haus auf“, so der Architekt.

Der Umbau wird ab dem Sommer mindestens ein Schuljahr dauern, es könnte allerdings auch länger werden. „Wir hoffen, dass wir nach den Ausschreibungen in diesen Tagen zügig bezahlbare Angebote von Unternehmen erhalten“, sagte Bördelands Bürgermeister Bernd Nimmich.

Während der Bauphase werden die Mädchen und Jungen in der Alten Schule in Eickendorf unterrichtet, die für die Übergangsphase extra wieder hergerichtet wurde. Auch die Hortbetreuung findet dann in Eickendorf statt. Die Kinder können mit dem Bus zum Unterricht fahren. „Die Schüler kommen aus Welsleben, Eickendorf und Biere“, sagte Bürgermeister Nimmich. „Dann können auch mal die Eickendorfer Schüler zu Fuß zum Unterricht gehen.“

Der Umzug auf Zeit von Welsleben nach Eickendorf soll bald beginnen. „Wir schaffen das nur gemeinsam und hoffen daher auch auf tatkräftige Unterstütztung von den Eltern“, sagte der Bürgermeister.

Fest steht auch: Der Grundschulstandort in Welsleben soll auch in Zukunft in jedem Fall erhalten bleiben. Insgesamt besuchen 120 Schüler aus dem Bördeland die Grundschule Juri Gagarin in Welsleben.