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Schule Individuelle Förderung verbessert

In der christlichen Sekundarschule Barby wird Schülern Förderunterricht angeboten. Dafür steht ein extra Raum zur Verfügung.

Von Thomas Linßner 13.10.2017, 15:32

Barby l Im Raum 19 der christlichen Sekundarschule fand kürzlich eine Schlägerei im Klassenraum statt. Allerdings mit weichen Schaumstoffstäben, wie man sie auch vom therapeutischen Schwimmen her kennt. Am Ende der Schulstunde diente diese originelle Einlage dem Stressabbau. Und der Einsicht, dass man es bei aller jugendlicher Überschwänglichkeit nicht übertreiben sollte.

Lydia Rüger ist Förderlehrerin in Barby, Großmühlingen und an der Zinzendorfschule Gnadau. In Barby leitet sie eine altersübergreifende Schülerauswahl, um auf deren Lernschwierigkeiten gezielt einzugehen. Dieser Förderunterricht ist fester Bestandteil des Stundenplanes der Sekundarschule und umfasst nach Absprache mit dem jeweiligen Klassenlehrer zwei Wochenstunden pro Schüler. Denn es ist eine alte Weisheit: Wer zum Beispiel in Deutsch ein Ass ist, hat es mitunter nicht so mit der Mathematik. Die Förderstunden laufen parallel zum jeweiligen Unterricht der Kinder und Jugendlichen.

In der „Klasse“ von Lydia Rüger wird gezielt und individuell auf Schwächen eingegangen. Die Fächer: Englisch, Deutsch, Mathe, Geografie. Dafür wurden kürzlich neue Lernmittel angeschafft. So zum Beispiel Lineale und Dreiecke, die per Magnet an der Tafel haften, Laptops oder Polsterhocker. Der Klassenraum besitzt zudem eine Leseecke, in die sich die Kinder nach Gusto zurück ziehen können. Damit sie von den Unterrichtsgeräuschen, die bei individueller Förderung auftreten, ungestört bleiben, tragen sie Ohrschützer, wenn sie wollen. Was für Außenstehende ein ungewöhnliches Bild ist.

Der „Raum 19“ wurde für rund 7000 Euro in Sachen Förderunterricht aufgerüstet. Der Großteil stammt von der Evangelischen Schulstiftung. Hier befindet sich ein Computer mit Internetanschluss. Es kommt vor, dass nicht jedes Elternhaus einen PC besitzt. Lehrerin Lydia möchte damit Minderwertigkeitsgefühle abbauen. „Was, du hast Zuhause keinen Computer? Ist doch nicht schlimm, dann setzt du dich eben an unseren hier.“

Zuvor wird der jeweilige „Lernstand“ der Schüler getestet, um gezielt auf Defizite einwirken zu können.