1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Schönebeck
  6. >
  7. Zulassung für beide Standorte?

Schulen Zulassung für beide Standorte?

Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) besuchte Donnerstag die christliche Sekundarschule in Barby.

Von Thomas Linßner 04.11.2016, 16:35

Barby l Es war der erste Besuch von Bildungsminister Marco Tullner in der Barbyer Sekundarschule, die seit dem neuen Schuljahr ausschließlich in Trägerschaft der Johannesschulstiftung betrieben wird. Jahrelang teilten sich die christliche Schule und die staatliche Friesschule das Gebäude.

An den beiden Standorten Barby und Großmühlingen werden im Sekundarschulbereich - also von der 5. bis zur 10. Klasse - gegenwärtig 198 Schüler betreut. „122 sind es in Barby und 76 in Großmühlingen“, informierte Schulleiterin Ute Wysocka.

Den Bildungsminister hatte man nach Barby eingeladen, um ihn erstens über Schulinhalte zu informieren, zweitens aber auch, um über die Zukunft der beiden Schulstandorte zu sprechen. Denn als die christliche Sekundarschule ihren Zulassungsbescheid für fünf Jahre erhielt, gab es nur den Standort Großmühlingen. 2013 kam Barby dazu. Laut Landesschulamt gilt diese Zulassung für einen Standort, nicht für zwei. Aus diese Grund gab es in der Vergangenheit Unsicherheiten bei Schüler und Eltern, was die Zukunft beider Bildungsstätten betrifft. Dieser Gesprächspunkt mit Marco Tullner fand gestern allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wie die Volksstimme später erfuhr, dürften Eltern und Schüler beim heutigen Tag der offenen Tür in Barby und Großmühlingen beruhigt werden: Voraussichtlich werde die Zulassung für beide Standorte verlängert.

Schulleiterin Ute Wysocka unterstrich, dass die Bildungsstätte nur mit beiden Standorten funktioniere. Sie lobte die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen Bördeland und Barby, denen die Gebäude gehören und die für Modernisierungen und Instandhaltung zuständig sind.

„Wir spüren an beiden Orten, dass wir als Schule willkommen sind“, so Wysocka. Man merkte der ehemaligen Mitarbeiterin des Landkreis-Jugendamtes an, mit wie viel Leidenschaft sie in ihrer Eigenschaft als Leiterin und Lehrerin die freie Schule vertritt.

Man leiste einen Beitrag zur Bildung und Erziehung auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes, was unter dem Leitsatz stehe: Jedes Kind ist anders. „Die Vermittlung christlicher Werte erwarten die Eltern von uns, wenn sie ihre Kinder zu uns schicken“, so Wysocka, die einräumte, dass zum Beispiel in der 5. Klasse gerade mal fünf Kinder „konfessionell gebunden“ seien. Dennoch genieße die Bildungsstätte auch bei atheistischen Eltern einen guten Ruf, woran das Schulgeld nichts ändere.

Dennoch haben auch freien Schulen Probleme infolge Lehrkräftemangels. So machte die christliche Schule in Hedersleben im August dicht, deren Träger die Johannesschulstiftung ist. In Barby sei das kein Thema, so die Schulleiterin.

Sonnabend: Tag der offenen Tür in Barby und Großmühlingen von 10 bis 12 Uhr.