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Sicherheit Bogensport neben Badestrand in Plötzky

Neben der Badestelle am Edersee in Plötzky entsteht ein Parcours für Bogensportler. Es gibt Bedenken hinsichtlich der Sicherheit.

Von Paul Schulz 20.11.2019, 07:32

Plötzky l Dass neben einem Badestrand mit Pfeil und Bogen geschossen werden soll, bereitet der Plötzkyerin Angela Wohlrab ein unangenehmes Gefühl. Doch aller Wahrscheinlichkeit nach wird genau das Geschehen: Auf dem ehemaligen Campingplatz am Edersee in Plötzky entsteht nämlich ein Parcours des Bogensport- und Falknereianbieters „Falconrider“ aus Gommern. Seit Juni 2019 baut Torsten Sperling, Chef der Falconrider, das Gelände aus. Dort wird es dann einen Pfad geben, den die Bogensportler ablaufen, um dabei mit Pfeilen auf 3D-Modelle von Tieren zu schießen.

Angela Wohlrab hat Bedenken, dass die Badegäste in Gefahr sind. Schließlich liegt die Badestelle am Edersee direkt neben dem eingezäunten Gelände der Falconrider. Torsten Sperling erklärt dazu: „Grundsätzlich sind die Ziele immer nach innen ausgerichtet. Es wird also nicht in Richtung See geschossen.“ Darüber hinaus werden die Ziele so platziert, dass sich dahinter ein Hügel befindet. „Das ist dann ein natürlicher Pfeilfang“, sagt Sperling.

Stephan Schmidt, Geschäftsführer der Elb-Aue Naherholungsförderungsgesellschaft, stellt noch klar: „Überdies wird der See in keinem Fall beschossen. Das ist untersagt.“ Die Naherholungsförderungsgesellschaft hat das rund 6000 Quadratmeter große Areal an die Falconrider verpachtet. „Ich denke, dass das ein interessantes Angebot ist, was hier her passt. Durch diesen Sport entsteht auch kein Lärm, weshalb es auch zum Erholungsgebiet passt“, sagt Schmidt.

Angela Wohlrab ist dem Konzept generell nicht abgeneigt. Auch dass es für Kinder einen Naturlehrpfad geben soll, findet sie gut. Ein paar Bedenken hinsichtlich der Sicherheit hat sie aber immer noch. Sie sorgt sich, dass obwohl die Ziele so ausgerichtet sind, dass die Gefahr minimiert ist, doch ein Bogensportler mal einen Pfeil in Richtung Strand abfeuert.

Sperling sagt dazu: „Bogensportler kommen nicht hierher, um wild durch die Gegend zu schießen. Das ist ein Sport zum konzentrieren.“ Zudem würde mit Betreten des Geländes jeder die Vorschriften und Hinweise anerkennen müssen, in denen auch ausdrücklich verboten sei, Pfeile nach „außen“ zu schießen. Außerdem zeigte sich Sperling offen, zusätzliche Pfeilfangnetze in unmittelbarer Nähe des Badestrandes anzubringen.

„Dass man das erklärt und die Bürger darüber informiert, was hier überhaupt passieren soll, hätte ich mir schon viel früher gewünscht“, sagt Angela Wohlrab.

Stephan Schmidt sagt dazu: „Ja, man hätte auch schon vorher informieren können. Es gibt aber auch keine Pflicht, das mitzuteilen.“

Sven Ellert, Mitarbeiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung in Schönebeck, ergänzt: „Wir wollten die Öffentlichkeit eigentlich erst informieren, wenn eröffnet wird. Aber es scheint angebracht, jetzt schon die Informationen zu verbreiten.“ Hintergrund ist, dass es schon Anfang November wegen der Warnschilder der Falconrider Diskussionen gab. Auf denen wird vor Verletzungs- und Lebensgefahr bei Betreten des umzäunten Geländes gewarnt.

Diese drastische Formulierung wurde jedoch bewusst gewählt, so Sperling. Schließlich soll so davon abgeschreckt werden, die Zäune oder Tore widerechtlich zu überwinden.

Der Betrieb auf dem Gelände der Falconrider in Plötzky wird voraussichtlich im Frühjahr des nächsten Jahres aufgenommen.