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Spenden Damit die Uhr richtig schlägt

Die Turmuhr des Salzlandmuseums benötigt eine Generalüberholung. Die Kosten von 5000 Euro möchte der Förderverein durch Spenden decken.

Von Kathleen Radunsky-Neumann 28.02.2017, 02:00

Bad Salzelmen l Mal geht sie vor, mal geht sie nach. Die Turmuhr des Salzlandmuseums in Schönebeck verliert immerzu den Bezug zur richtigen Zeit. „Das ist ärgerlich vor allem für die Menschen, die sich an dieser Uhr orientieren“, sagt Olaf Busch, Vorsitzender des Fördervereins des Museums. Regelmäßig müssen also die Mitarbeiter der Kreiseinrichtung selbst Hand anlegen und die Turmuhr stellen. Das ist ein Zustand, an dem die Ehrenamtlichen des Fördervereins etwas ändern wollen.

„Wir sammeln Geld für eine neue Steuerung, die funktechnisch arbeitet“, sagt der Vereinsvorsitzende. Im gleichen Atemzug soll die Sicherung drum herum erneuert werden. Ist damit das Problem behoben? „Ja“, sagt Olaf Busch überzeugt. Denn das Problem überhaupt besteht darin, dass der Turm an jener Stelle, wo sich das Stellwerk befindet, mehr oder weniger offen ist. „Es ist also Wind und Wetter ausgesetzt“, schätzt der Schönebecker ein. Die Uhr selbst stammt aus dem 15. Jahrhundert, sagt Olaf Busch. Sie trägt im übertragenen Sinn den Spruch: „Ich schlage die Zeit, richte dich nach mir.“ Wie der Vereinsvorsitzende sagt, soll das nicht nur ein schöner Spruch sein, man soll sich künftig tatsächlich wieder danach richten können.

Das kostet jedoch Geld, und zwar nicht wenig. Mit 4000 bis 5000 Euro würde das Vorhaben zu Buche schlagen. „Weil wir in das Uhrwerk eingreifen müssen“, begründet Olaf Busch die recht hohe Summe. Aus der Kaffeekasse kann das der ehrenamtliche Verein nicht bezahlen. Deshalb heißt es nun Klinken putzen und für das Projekt werben. Eine passende Gelegenheit ergab sich am Sonnabend. Da hatten die Vereinsleute nämlich zu ihrem traditionellen Glühweinfest auf den Innenhof des Museums geladen. Zum neunten mal haben die Ehrenamtlichen zu der gemütlichen Runde eingeladen. Dabei gibt es Glühwein, Grillwurst und jede Menge angeregte Gespräche.

Das kommt bei den Schönebeckern an. Mehr als 100 Liter des Warmgetränkes und rund 150 Bratwürste sowie Buletten gehen über die Theke. Das Motto: Essen und trinken für den guten Zweck. Denn die Einnahmen werden schon immer für die Projekte des Vereins genutzt. Dieses Mal geht es um die Turmuhr. Dabei ist deren Sanierung im Vergleich zu den bisherigen Vorhaben des Vereins verhältnismäßig klein. Schließlich hat der Förderverein in den vergangenen fünf Jahren den umfangreichen Umbau und die inhaltliche Neugestaltung des Museums maßgeblich mitverantwortet. Unter anderem liefen die Fördermittel über den Verein. Inzwischen ist der Umbau abgeschlossen. „Und wir sind auch fast aus der Verantwortung heraus“, sagt Olaf Busch ausatmend. Für Fördermittel muss im Nachgang immer noch ein Verwendungsnachweis erbracht werden. „Wenn wir da auch ein Häkchen ran machen können, dann ist das erledigt“, sagt er.

Insofern haben die 68 Mitglieder nun wieder etwas Kapazität für neue Projekte. „Innen ist nun alles schmuck und dem Zeitgeist entsprechend, aber außen gibt es noch einiges Kosmetisches“, sagt der Vereinschef mit Blick auf das altehrwürdige, ehemalige Rathaus von Salzelmen. Mit dem Glühweinfest vom Sonnabend ist die anvisierte Summe längst nicht erreicht. Da passt es gut, dass am Freitag, 10. März, die Museumsnacht als nächster Höhepunkt im Veranstaltungskalender des Vereins vor der Tür steht, kündigt Olaf Busch an. „Unser Wunsch ist es, dass wir das Uhrwerk in diesem Jahr erneuern“, nennt er den sportlichen Zeitplan. Denn auf der Liste des Vereins gibt es noch mehr. „Ein Traum ist, dass wir auf der Wiese hier im Hof den Giebel eines Langhauses nach bauen“, sagt er. Damit wollen die Ehrenamtlichen die museumspädagogische Arbeit unterstützen. „Denn dort könnten die Kinder die Theorie in die Praxis umsetzen, wenn sie hier basteln, Korbe flechten und ähnliches“, beschreibt Olaf Busch das Vorhaben. Doch das ist erst einmal nur Zukunftsmusik.

Wer den Förderverein des Salzlandmuseums unterstützen möchte, kann das als passives oder aktives Mitglied tun. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich 30 Euro. Immer am ersten Donnerstag im Monat, also jetzt am kommenden Donnerstag, 2. März, treffen sich die Mitglieder ab 19 Uhr im Museumskeller.