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Urnengemeinschaftsgrabstätte mit Namenstafeln und Partnergrabstätten als eigenes Areal fertiggestellt / Vergaben ab Januar 2013 Stadt bietet neue Bestattungsformen auf dem Westfriedhof

Von Daniel Wrüske 29.12.2012, 02:20

Schönebeck l Die Urnengemeinschaftsgrabstätten mit Namenstafeln und Partnergrabstätten - das sind neue Bestattungsformen auf dem Westfriedhof in der Magdeburger Straße in Schönebeck. Ab Januar 2013 sollen diese Formen auch genutzt werden können. Das teilt die Stadtverwaltung mit. Für und auf dem Westfriedhof haben zwischen 2009 und 2012 umfangreiche Planungen und Arbeiten stattgefunden, um entsprechende Felder den neuen Bestattungsarten widmen zu können. Die Stadtverwaltung reagiert mit diesem Angebot im Friedhofswesen auf Trends und moderne Bestattungswünsche. Eine gewichtige Rolle aber spiele auch die soziale Situation vieler Bürger. Und schließlich dürfe nicht verkannt werden, dass viele Familien arbeitsbedingt weit auseinander leben, so dass eine regelmäßige Pflege verstorbener Nächster schwer zu gestalten ist.

Gedenkort und Namenstafel bei Urnenbestattung

Inzwischen seien fast 90 Prozent aller Bestattungen Urnenbestattungen, hieß es dazu aus dem Rathaus. Nur ein kleiner Teil davon sei anonym.

Der kürzlich aufgelöste zeitweilige Ausschuss für Friedhofswesen hat alternative Formen der letzten Ruhe besprochen und ihre Umsetzung, auch im Hinblick auf die Kalkulation von Friedhofsgebühren, erörtert. Die Politik ist zu dem Entschluss gekommen, ein solches Angebot vorhalten zu müssen. So bilden die Urnengemeinschaftsgrabstätten mit Namenstafeln an sich ein Novum, aber auch, weil sich der Ritus ändert, der sich auch an gesetzlichen Vorgaben orientiert. Jetzt haben Angehörige durch die Namensstellen die Möglichkeit, den Namen ihres Verstorbenen zu verewigen. Sie finden so auch einen Ort, an dem sie Blumen niederlegen und still gedenken können.

Bei anonymen Bestattungen auf der sogenannten Grünen Wiese endete die Trauerfeier in der Kapelle, die Urne wurde in aller Stille und an einem unbekannten Platz auf der Wiese in den Boden gesenkt. Viele Trauernde haben diese Stellen dann markiert und dort Blumen abgestellt. Mit der Folge, dass immer wieder Menschen über die Grüne Wiese liefen, was des Ortes nicht angemessen ist. Zudem behinderten selbst gesetzte Zeichen mit Steinen oder Metallplatten die Pflege der Grünen Wiese.

Neues Feld soll sich optisch abheben

Dass die Urnengemeinschaftsgrabstätten mit Namenstafeln und die Partnergrabstätten gerade zuerst auf dem Westfriedhof geschaffen wurden, hänge nach Angaben der Stadtverwaltung damit zusammen, dass hier im Vergleich zu den anderen Friedhöfen der Stadt die meisten Bestattungen vollzogen würden.

Der Bereich im Feld 5 des Westfriedhofs ist von anderen abgrenzt. Die Urnengemeinschaftsgrabstätte ist kreisförmig angelegt, eine attraktive Staudenbepflanzung soll sie künftig hervorheben. Nach mehreren Bauabschnitten ist die Anlage insofern fertiggestellt, dass Beisetzungen stattfinden können, hieß es aus dem Rathaus. Damit begründet die Stadt, das Angebot ab 2013 vorhalten zu wollen. Erste Anmeldungen würden bereits vorliegen. Die ausführende Firma, so hieß es von der Verwaltung weiter, werde auch die noch ausstehende Fertigstellungspflege übernehmen.