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Städtepartnerschaft Vereine sind die Brückenbauer

Mit Interesse haben Trakaier Bürger nach Schönebeck auf den Partnerschaftsverein geblickt. Nun gründete sich so eine Vereinigung in Trakai.

Von Olaf Koch 07.06.2018, 01:01

Trakai/Schönebeck l Das Geschenk war passend. Als einige Mitglieder des Partnerschaftsvereines Schönebeck (Elbe) am vergangenen Montag an der Mitgliederversammlung des Trakaier Städtepartnerschaftsvereines in Litauen teilnahmen, hatten die Gäste ein ganz besonderes Geschenk mit dabei: nämlich ein Buch mit alten Ansichten der Elbestadt. Das Werk gibt es inzwischen nicht mehr zu kaufen und hat schon deshalb einen gewissen Wert. Die Fotos in dem Buch machen im Vergleich zum heutigen Schönebeck eines deutlich: Die Stadt hat sich gewandelt und verändert – zum Positiven.

Diese Entwicklung greifen die Mitglieder der Städtepartnerschaftsvereine nun auf. Sie wollen ihre Freundschaft auf sichere Beine stellen und einen Austausch zwischen den Vereinen und Institutionen anregen. „Wir haben gesehen, dass es in Schönebeck einen Partnerschaftsverein gibt. Diese Idee fanden wir sehr gut und wollten bei uns ebenfalls so einen Verein gründen“, berichtete Romualdas Rudzys aus Trakai.

Schon am 15. Mai dieses Jahres fand diese Gründungsveranstaltung statt. Nach litauischen Recht reichen drei Gründungsmitglieder aus, um einen Verein ins Leben zu rufen. Zu dem Abend kamen aber zwölf engagierte Frauen und Männer. Wie Romualdas Rudzys sagte, zählt der Trakaier Städtepartnerschaftsverein derzeit 22 Mitglieder, der Jahresbeitrag beläuft sich auf 30 Euro pro Person. Eine entsprechende Satzung wurde beschlossen. Unterstützt wird der Verein von der Trakaier Verwaltung. Zudem sind Mitarbeiter des Amtes gleichzeitig Mitglieder im Verein. Damit ist ein „kurzer Dienstweg“ garantiert.

Die Prinzipien des Städtepartnerschaftsvereines in Trakai sind nicht nur Freundschaft, Zusammenarbeit und die Liebe zur Region, sondern auch die Kontaktpflege mit anderen Städten auf der Welt. Der Landkreis Trakai, der etwa mit der Stadt Schönebeck vergleichbar ist, hat insgesamt 16 Städtepartnerschaften und Freundschaftsstädte. Wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass die Beziehungen zu den Kommunen mit Russland derzeit wegen der angespannten politischen Situation im Baltikum auf Eis liegen.

Die Schnittmengen zwischen den Trakaier und Schönebecker Städtepartnerschaftsvereinen liegen vor allem beim Kulturaustausch. „Wenn wir die Kontakte zwischen den einzelnen Vereinen in Schönebeck und Trakai knüpfen können, wäre das ein guter Start“, so Romualdas Rudzys. In seinen Augen sollte auch ein Jugendaustausch machbar sein.

Dieses Ansinnen unterstützte in der gemeinsamen Mitgliederversammlung Markus Baudisch, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereines in der Elbestadt. Er gratulierte den Trakaiern nicht nur zur erfolgreichen Vereinsgründung, sondern freute sich, dass die Kontakte zwischen den beiden Stadtverwaltungen sowie der Landrätin und dem Oberbürgermeister nun auf den Kanal der Vereine heruntergebrochen werden können.

Markus Baudisch wiederholte nochmals die Einladung an die Bürger der Stadt Trakai, Schönebeck zu besuchen. Für Ende September ist ein Besuch von rund 25 interessierten Gästen aus Litauen in der Elbestadt geplant. Schon jetzt laufen beim Städtepartnerschaftsverein Schönebeck dafür die Planungen. So wurde ein Antrag auf Förderung bei der Europäischen Union gestellt.

Geht es nach den Schönebeckern, sollen im Herbst jene Trakaier nach Deutschland kommen, die mit ihren Vereinen und Institutionen an einem Austausch mit Partnern in der Elbestadt interessiert sind. „So kann der direkte Kontakt zwischen unseren Bürgern hergestellt werden“, betonte Baudisch. Die beide Städtepartnerschaftsvereine sehen sich als Brückenbauer, die Freundschaft muss nun von selbst wachsen.