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Tag des Hundes Etwa 970 Vierbeiner in Bördeland

Wie wichtig sind Hunde in Bördeland? Wie viele gibt überhaupt? Und was bringen die Tiere auch für Schwierigkeiten mit sich? Ein Überblick.

Von Kaya Krahn 08.06.2020, 13:28

Biere/Eickendorf l Weiches Fell, eine feuchte Nase und manchmal ein leicht strenger Geruch – so kennen und lieben Hundehalter ihre treuen Gefährten. Hunde sind zwar nicht die beliebtesten Haustiere der Deutschen, aber immerhin die zweit liebsten. Getoppt werden sie nur von Katzen. Und auch in der Gemeinde Bördeland ist der beste Freund des Menschen beliebt. Fast tausend Hunde sind in der Gemeinde gemeldet, dass sind mehr Hunde als etwa Einwohner in Eickendorf. Naja, verteilt natürlich auf die ganze Gemeinde. Aber trotzdem: auf rund jeden achten Einwohner kommt ein Hund. Eine Menge, besonders im Landesvergleich. Dort kommt „nur“ auf etwa jeden siebzehnten Bewohner ein Hund.

Die vielen Vierbeiner bringen der Gemeinde Bördeland eine Menge Steuereinnahmen ein: im vergangenen Jahr 31.753,50 Euro. Aber die Gemeinde hat auch Kosten an den gemeldeten Hunden. So fielen etwa für die Anmeldung und Registrierung im zentralen Hunderegister Gebühren und Auslagen an.

Einen Trend, ob die Bewohner von Bördeland mehr oder weniger Hunde in den letzten Jahren gekauft haben, ist nicht zu erkennen. „Die Anschaffung der Hunde ist gleichbleibend“, so Stefanie David von der Gemeinde. Doch nicht jeder hält sich immer an die geltenden Bestimmungen, wenn es um die Hundehaltung geht.

„Häufige Verstöße sind die Nichteinhaltung der Leinenpflicht in der Schonzeit vom 1. April bis zum 15. Juli in allen Bereichen des Forstes, Waldes und der Natur. Zudem gibt es gelegentlich Bissvorfälle“, berichtet Andreas Pluntke, Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde.

Die Bußgelder für Ordnungswidrigkeiten in diesem Zusammenhang sind hoch: So kann es bis zu 5000 Euro kosten, den Kot seines Hundes nicht zu beseitigen oder bis zu 2500 Euro seinen Hund nicht anzumelden. Auch das Nichteinhalten der Regelungen zur Leinenführung der Hunde kann zu Bußgeldern führen: „Leinenzwang gibt es in der Gemeinde grundsätzlich nicht, jedoch muss der Hund angeleint werden, wenn Personen oder Tiere entgegenkommen. Dies kann ebenfalls bis zu einer Geldbuße von 5000 Euro führen“, teilt Andreas Pluntke mit. Diese Leinenregelung ginge auf die Gefahrenabwehrverordnung der Gemeinde zurück.

Doch was ist eigentlich zu beachten, bevor man sich einen Hund zulegen möchte? Christiane Strempel vom Tierschutzverein Salzlandkreis erklärt wichtige Aspekte, die man bedenken muss, wenn man einen Hund kaufen möchte. Der Verein sitzt in Eickendorf. So solle man sich fragen, ob man bereit ist, sich in den eventuell nächsten 15 Jahre um diesen Hund zu kümmern. Natürlich müsse auch geklärt sein, ob man in seiner Wohnung einen Hund halten darf. Auch grundsätzliche Überlegungen seien zu treffen: Habe ich ausreichend Zeit und bin ich fit genug, dem Hund gerecht zu werden? Auch die Frage nach den finanziellen Möglichkeiten muss beachtet werden. „Reichen meine finanziellen Mittel aus, um die täglichen Kosten bezahlen zu können? Kann ich zusätzliche Kosten für Krankheiten und eventuell Operationen aufbringen?“, so Strempel. Auch bei der Wahl der Rasse solle man sich informieren. Dabei spielten bereits gesammelte Erfahrungen in Bezug auf Hundehaltung eine Rolle.

Ein Hund bringt immer auch Veränderungen im Alltag mit sich. „Die Freizeitaktivitäten müssen dem neuen Familienmitglied angepasst werden“, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins. Wichtig sei auch, sich über den Verbleib des Tieres Gedanken zu machen, etwa im Urlaub oder Krankheitsfall.

„Wenn man nicht bereit ist, den Hund als neues Familienmitglied in seinen Alltag zu integrieren, sollte man Abstand von der Anschaffung eines Hundes nehmen. Ein Hund ist von seinem Menschen abhängig und vertraut dem Menschen“, erläutert Christiane Strempel. „Eine unüberlegte Anschaffung endet dann meistens mit der Abgabe beim Tierschutz“, fügt sie hinzu.

Und mit abgegebenen Tieren kennt sich Christiane Strempel aus: „ Abgabegründe sind meistens Überforderung, Gewalt gegen das Tier, Vernachlässigung oder einfach keine Lust mehr, sich um das Tier zu kümmern. Aber auch viele ältere Menschen werden zu Pflegefällen und müssen dann ihre Tiere abgeben“, schildert sie aus ihren Erfahrungen. Zur Zeit hat der Tierschutzverein Salzlandkreis sieben Hund in der Vermittlung. „Zusätzlich haben wir auf verschiedenen Pflegestellen alte und behinderte Hunde, die bis zu ihrem Lebensende in den Familien bleiben dürfen“, berichtet Strempel.

Auch der Hundesportverein in Welsleben beschäftigt sich intensiv mit dem Training von den Vierbeinern. In den letzten Monaten hatten sie ihr Training ausgesetzt, seit dem zweiten Juni wurde es aber in Kleingruppen wieder aufgenommen.