Pfeiffers See Umweltvergehen in Plötzky bei Schönebeck? Pfeiffers See erneut im Fokus
Noch ist die Messe nicht gelesen. Zumindest nicht offiziell. Die Causa „Pfeiffers See“ in Plötzky steht noch einmal auf der Tagesordnung heimischer Politiker. Doch die Stadt hat in dem Gebiet noch deutlich mehr zu tun.

Plötzky - Herrscht bald endlich Klarheit? Zumindest für eine Gruppe am Pfeiffers See in Plötzky dürften die neusten Ereignisse rund um den Wohnbau-Streit das Ende eines unrühmlichen Kapitels bedeuten. Ob das Thema nun gänzlich von der Tagesordnung verschwindet?
Rückblick: Eine Interessengruppe des Bungalow-Gebietes Pfeiffers See am Rande von Plötzky kämpfte in den letzten zwei Jahren um Rechtssicherheit. Sie wollten, dass das als Feriendomizil ausgeschriebene Gebiet für dauerhaftes Wohnen umgeschrieben wird. Eine Straße sollte ausgebaut, diverse Leitungen verlegt werden – finanziert zum Teil aus Hochwasserschutz-Fördermitteln und städtischen Geldern.
Zwischen den Befürwortern dieses Plans und den Gegnern entfachte ein erbitterter, zumeist öffentlich in den Medien geführter, Streit. Die politischen Lager der Elbestadt waren ebenfalls uneins.
Beschluss steht vor Auflösung
Ein Stadtratsbeschluss hatte bereits im letzten Jahr die Verwaltung dazu aufgefordert, mit den Anliegern – mit jenen die in dem Gebiet Dauerwohnen bevorzugen – Verhandlungen zu führen. Den Antrag stellte seiner Zeit die Bunte Fraktion, bestehend aus Parteilosen, den Grünen und der FDP. Die Stadt, das betonte Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU), habe sich redlich bemüht, ihren Verpflichtungen nachzukommen. „Wir hatten nach dem Beschluss einen entsprechenden Vertrag übersandt, mit dem Hinweis, Rücksprachen zu führen“, so das Stadtoberhaupt. Der entsprechende Vertrag hätte mit einer GbR in Gründung, die sich inzwischen aufgelöst habe, geführt werden sollen. Auch mit dem vermeintlichen Nachfolger, einem Verein, hätten Gespräche geführt werden können. Aber offenbar war alles für die Katz. Zumindest führte Knoblauch dies an. „Wir haben im letzten Jahr noch zwei Mal angeschrieben. Es gibt keinen Fortgang. Wir haben über ein Jahr versucht, dem Auftrag des Stadtrates genüge zu tun und in den Vertragsabschluss zu kommen.“ Außerdem habe es einen Ortstermin gegeben, bei dem sich Mitglieder der lokalen Politik und der Stadt die Gegebenheiten vor Ort angeschaut hätten. Mit erschreckendem Ergebnis, wie der parteilose Mark Kowolik kommentierte. Er wirft einigen Anliegern massive Umweltvergehen vor.
Stadt muss und wird handeln
„Wir haben gesehen, dass dort an manchen Häusern in 30 bis 50 Zentimetern Höhe Rohre in den Kies ragen“, so Kowolik. Damit spielt er auf die Entsorgung von Abwässern an. Die sind in diesem Gebiet außerordentlich kostspielig. Das Wasser muss dort mittels Tankfahrzeugen abgeholt und aufwendig entsorgt werden. Ein kostspieliges Unterfangen, das den Anliegern dort teuer zu stehen kommt (Volksstimme berichtete bereits). „Die Verwaltung muss hier tätig werden“, forderte der Politiker. Am Pfeiffers See könne man die Abwasserkosten „relativ schnell abgleichen“. Man müsse die abgefahrene Menge mit dem verbrauchten Frischwasser abgleichen. „Wir sind gehalten, dort Abhilfe zu schaffen, wo etwas nicht in Ordnung ist“, antwortete Knoblauch. Das heißt im Klartext: Die Behörden wollen künftig gegen Umweltvergehen vorgehen.