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Vandalismus Naseputzen an der Autobahn 14

Weggeworfenes löst Brände aus. Am Rastplatz Dreihöhenberg bei Eickendorf interessiert dies wohl nur die Wenigsten.

Von Sebastian Rose 28.04.2019, 07:06

Eickendorf l In der Natur seine Notdurft zu verrichten, scheint für einige Rastplatznutzer nicht nur eine Tugend in der Not zu sein. Und währenddessen dem Knistern des Lagerfeuers zu lauschen. Warum nicht? Dies haben sich wohl nicht nur wenige Besucher des Parkplatzes Dreihöhenberg an der Autobahn 14 in Richtung Halle gedacht. Neben schätzungsweise 4000 Taschentüchern, die überall verstreut auf dem aufgeschütteten Wall liegen, wurde auch ein Lagerfeuer entzündet.

Erst im letzten Jahr hatte es an jener Stelle einen Flächenbrand gegeben. Laut dem damaligen Einsatzbericht wurde nahe der A14 ein Flächenbrand gemeldet. Ein 300 Quadratmeter großes Gebiet brannte ab. Mehrere Ortschaftsfeuerwehren unter Leitung der Eickendorfer Ortsfeuerwehr rückten mit vielen Feuerwehrfahrzeugen aus.

Wie schon am Mittwoch berichtet, sagte Kevin Ritter, stellvertretender Gemeindewehrleiter: „Am Parkplatz Dreihöhenberg muss wohl jemand seine Zigarettenkippe oder seine Glasflasche ungünstig entsorgt haben. Da gab es dann den Brand, der sich auf die umliegende Ackerböden und Wiesen ausbreitete.“

Auch für Polizeioberkommissar Steffen Brockel von der Autobahnpolizei Börde ist die Verschmutzung der Rastplätze nichts Neues. „Oft erwischen wir Lkw-Fahrer, die ihre Fäkalien in der Natur entsorgen, oder sogar die begrünten Flächen als Toilette benutzen“, so der Oberkommissar. Durch den Zeitdruck der Fernfahrer verrichten diese ihr Geschäft in der Fahrerkabine. Die mit Fäkalien befüllten Gefäße finden ihren Weg zwar aus der Fahrerkabine, jedoch häufig nicht in den Müllcontainer. Intern werden diese Gefäße „Truckerbrause“ genannt. Wenn diese dann aus Glas bestehen, kann unter Sonneneinstrahlung schnell ein Flächenbrand entstehen.

„Die Straßenmeistereien geben ihr Bestes, um der Verschmutzung Herr zu werden“, erklärt Steffen Brockel. „Da aber über Nacht wieder viele Besucher die Rastplätze benutzen, sieht es am Morgen natürlich wieder dreckig aus:“

Der stellvertretende Gemeindewehrleiter Ritter appelliert dennoch an die Bürger und Benutzer der Rastplätze: „Am besten ist, keinen Müll in der Natur zu hinterlassen. Wenn dann ein Wald- oder Flächenbrand zu sehen ist, lieber einmal mehr, als einmal zu wenig anrufen.“

Es bleibt abzuwarten, ob die Rastplatzbesucher diese Regeln auch befolgen werden.