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Viruserkrankung Salzlandkreis auf Corona vorbereitet

Der Salzlandkreis reagiert auf die Ausbreitung des Corona-Virus in Deutschland und schaltet eine Telefonhotline.

Von Olaf Koch 28.02.2020, 16:47

Schönebeck/Bernburg l Auf Grund vieler Anrufe im Fachdienst Gesundheit mit Fragen zum Corona-Virus Ende Februar wird eine Hotline zum Thema durch den Salzlandkreis eingerichtet. Außerdem werden regelmäßig Informationen auf der Internetseite des Kreises veröffentlicht. Darüber informierte Freitagmittag das Landratsamt. „Wir wollen Transparenz herstellen, um unnötige Verunsicherung in der Bevölkerung zu vermeiden“, sagt Landrat Markus Bauer (SPD) nach einer Abstimmung mit den zuständigen Fachdiensten. Die Telefonnummer der Hotline lautet: 03471/ 6842684. Die Nummer ist ab kommenden Montag, 2. März 2020, bis auf Widerruf von 8 bis 18 Uhr erreichbar.

Bereits am letzten Februarwochenende hat der Landkreis den Bereitschaftsdienst des Infektionsschutzes verstärkt, um im Zweifelsfall Auskunft geben zu können. Die telefonische Vermittlung erfolgt über die Leitstelle des Salzlandkreises.

Über Handlungsanweisungen hat der Landkreis außerdem am Freitagmittag die Städte- und Gemeinden informiert, damit diese entsprechend in ihren Kindertagesstätten und Grundschulen sensibilisieren können. Zudem wurden Sekundarschulen, Gymnasien, die Gemeinschaftsschulen, Förderschulen, Hochschulen und Forschungsinstitute sowie der Kreiswirtschaftsbetrieb, die Kreisverkehrsgesellschaft und das Jobcenter angeschrieben. Der Landrat sagt, es handele sich lediglich um Vorbereitungen auf einen möglichen Ausbruch in der Region. Er betont, die Gefahr, an einer normalen Grippe zu erkranken, sei deutlich größer.

Markus Bauer informierte in diesem Zusammenhang, dass mittlerweile auch im Fachdienst Gesundheit Personen registriert wurden, die als Verdachtsfall einzustufen sind. Entsprechende Tests sind bisher alle negativ gewesen. Wann ein Verdachtsfall vorliegt, entscheidet sich im Einzelfall. Bislang zählten dazu Personen, die in den vergangenen 14 Tagen aus Risikogebieten nach Deutschland zurückkehrten und entsprechende Krankheitssymptome aufweisen. Auf Grund der Ausbreitung in Deutschland muss jeder Fall anders betrachtet werden.

Wie im Fall eines Ausbruchs genau zu reagieren ist, regelt der Pandemie-Plan des Gesundheitsministeriums. Der Landrat betont: „Aufgrund unserer Erfahrungen in den vergangenen Jahren mit Hochwasser, Schweine- oder Vogelgrippe sind wir durchaus auf nicht alltägliche Situationen vorbereitet.“

Wichtig ist nach Angaben der für Gesundheit zuständigen Fachdienstleiterin Heike Leonhardt, dass die auch bei der normalen Grippe zu berücksichtigenden Hygieneregeln von den Bürgern im Salzlandkreis beachtet werden.

 Dazu zählen:

• Hände stets gründlich waschen und desinfizieren

• unnötigen Hautkontakt mit anderen vermeiden

• Bei Husten und/oder Niesen am besten stets ein Taschentuch benutzen oder in die Armbeuge

husten/niesen.

• Größere Menschenansammlungen sind im Zweifel zu meiden.

Sofern Symptome einer Grippe (Husten, Fieber, etc.) auftreten:

• Sollte zunächst die bundesweit einheitliche Nummer 116 117 gewählt werden. Hinweis: Die Notrufnummer 112 sollte nur gewählt werden, wenn es sich wirklich um einen ernsten Notfall handelt.

Heike Leonhardt sagt: „Zunächst sollten die Symptome telefonisch mit geschultem Personal besprochen werden. Sollte ein Arztbesuch notwendig sein, sollte dieser mit der Hausarztpraxis vorab terminiert werden.“ Der Grund: So können sich die Praxen darauf vorbereiten. „Es gilt, andere Menschen nicht einem unnötigen Risiko auszusetzen.“

Grundsätzlich gilt, dass Menschen bei gesundheitlichen Beschwerden einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen sollten. Sofern der Corona-Virus ärztlich festgestellt wurde, müssen die Betroffenen isoliert werden. Leichte Fälle sollten häuslich isoliert werden – mit entsprechender Eigenüberwachung und Dokumentation. Schwere Fälle bedürfen selbstverständlich einer klinischen Behandlung. Landrat Markus Bauer: „Die Kliniken im Salzlandkreis sind gut auf den möglichen Ausbruch vorbereitet. Wir befinden uns im ständigen Gesprächen mit den Kliniken.“ Wichtig: Das Gesundheitsamt des Landkreises selbst ist für medizinische Behandlung nicht ausgelegt.

Ständig aktuelle Informationen auch auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts zu finden.