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Allergie Was bei Pollen wirklich hilft - Tipps gegen Schnupfen, rote Augen und Co.

Immer wieder im Jahr nervt die Allergie. Aber statt sich mit dem nervigen Schnupfen rumzuschlagen, gibt es Abhilfe.

Von Sebastian Rose Aktualisiert: 02.06.2021, 16:45
Die Ohren jucken, die Nase trieft: Eine Allergie ist für die meisten Menschen eine leidige Angelegenheit.
Die Ohren jucken, die Nase trieft: Eine Allergie ist für die meisten Menschen eine leidige Angelegenheit. Symbolfoto: dpa

Schönebeck - Wer kennt das nicht? Mal eben durch das schattenspendende Tannenwäldchen in Schönebeck gelaufen, oder eine entspannte Runde mit dem Hund an der Salzblume vorbei die Elbe entlang Gassi gegangen. Aber schon nach kurzer Zeit sind zehn Taschentücher verbraucht.

Die Rede ist von Pollen. Aber ob jetzt Gräser, Birken oder Beifuß, was sind diese Pollen überhaupt und warum muss der sonst doch recht krankheitsresistente Schönebecker davon häufiger Schnupfen als ein kleines Mädchen beim Twilight-Schauen?

Das sind Pollen

Pollen oder einfach Blütenstaub sind mehlartige kleine Körner, die in den sogenannten Staubblättern oder Samenpflanzen gebildet werden. Sie sollen die Pflanze bestäuben und befruchten. Die Pollenallergie ist die häufigeste Allergieart in Deutschland. Circa jeder siebte leidet unter den Beschwerden wie Schnupfen, tränende Augen und juckende Ohren.

Mit Heu hat der Heuschnupfen an sich aber recht wenig zu tun. Betroffene reagieren auf die Pflanzenpollen, die in der Luft herumschwirren. Die Allergie tritt häufig in den ersten zwanzig Lebensjahren auf, kann aber auch später aus dem Nichts auftauchen. Hauptzeit für den Pollenflug ist das Frühjahr bis in den Herbst hinein.

Bienen und andere Insekten nehmen die Pollen auf und bestäuben damit andere Pflanzen.
Bienen und andere Insekten nehmen die Pollen auf und bestäuben damit andere Pflanzen.
Foto: dpa

Das hilft gegen die Allergie

Mittlerweile gibt es Tausende kleiner Mittelchen, die gegen die Allergie helfen sollen. Manche besser, manche schlechter. Oft bekannt sind Antihistaminika wie Cetirizin. Aber auch Kortisonpräparate können helfen.

„Medikamente, die Cromoglycinsäure enthalten, können auch vorbeugend gegen Heuschnupfensymptome helfen. Hierfür muss das Medikament frühzeitig, also circa 14 Tage vor den ersten Beschwerden, regelmäßig eingenommen werden. Nasen-Salzspülungen können die Therapie zusätzlich unterstützen“, so das ZDF in einem Infobeitrag zum Thema.

Ebenfalls helfen kann eine Hyposensibilisierung. Hier werden bei Spritze oder Tropfen immer größere Mengen verabreicht, damit sich das Immunsystem daran gewöhnt. Allerdings kann diese Therapieform auch scheitern, weil der Körper sich nicht an den Stoff gewöhnen kann.

Hausmittelchen können unterstützen

Beispielsweise Honig aus der Region kann helfen, auf ganz natürliche Art und Weise eine eigene kleine Hyposensibilisierung zu starten. Denn im Honig sind die in der Region vorkommenden Pollen teilweise schon enthalten.

Auch Brokkoli schreiben Forscher eine helfende Wirkung zu. Denn zum einen soll viel Vitamin-C bei Allergien helfen, aber auch die im Gemüse enthaltene Senfölglykosiden helfen bei Atemwegserkrankungen. Aus diesem Grund sind auch alle vitaminreichen Früchte, am besten sogar aus der Region kommend, gut geeignet.

Im Vorfeld kann auch Brennnesseltee helfen. Der Körper schüttet bei einer Allergie nämliche viele (viel zu viele) Histamine aus, um die „Krankheit“ zu bekämpfen. Dadurch, dass der Tee eben von Natur aus viele Histamine enthält, gewöhnt sich der Körper auf lange Sicht an den Überfluss. Somit kann die Schnupfen-Reaktion gelindert werden. Den gleichen Effekt erzielt man mit Petersilie.

Als Waffen gegen die allergische Reaktion können auch Zwiebeln (enthalten Quercetin), Holunderbeeren (Antioxidantien und Phytonährstoffen) und Thymian aushelfen.

Gründe einer Allergie

Forscher sind der Meinung, dass die zunehmende Globalisierung einen starken Faktor auf die regionale Ernährung und somit auch auf die Pollenallergie hat. Kurz gesagt: Wer regional isst, kann oftmals besser mit den heimischen Pollen umgehen.

Ein weiterer Grund ist, dass wir mittlerweile zu sauber leben. „Das Immunsystem arbeitet hierarchisch, das heißt, es beschäftigt sich zuerst mit den schweren Erkrankungen. Aber diese sind bei uns immer seltener, beispielsweise abhärtende Infektionen durch Bakterien, Viren oder Parasiten. Das Immunsystem ist deshalb überspitzt formuliert „gelangweilt“ und bekämpft eigentlich harmlose Stoffe wie Pollen“, erklärt das ZDF weiter.

„Hinzu kommt übertriebene Hygiene besonders im Kindesalter. Allergieforscher bezeichnen dies als Hygienehypothese: Kinder wachsen in immer sterileren Umgebungen auf, ihr Immunsystem wird daher nicht genügend trainiert. Kinder sollten viel draußen sein, mit Krankheitserregern in Kontakt kommen und sich auch mal schmutzig machen.“