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Weihnachtsmärchen Goldene Gans in Bördeland gesichtet

Ein Bürgermeister als „Dümmling“ und Kinder, die an einer goldenen Gans kleben - das gibt es nur beim Weihnachtsmärchen in Eickendorf.

Von Paul Schulz 24.12.2019, 05:00

Eickendorf l Der Weihnachtsmarkt in Eickendorf lockte wieder zahlreiche Menschen aus dem Bördeland-Ort und den umliegenden Dörfern an. Bei Feuerzangenbowle, Glühbier, Fischbrötchen und anderen Leckereien verbrachten die Besucher eine schöne Zeit. Die Kinder konnten in der „Zwergenklinik“ kreativ werden und Keramik-Figuren bemalen.

Im Mittelpunkt stand aber, so wie die Jahre zuvor auch, die „etwas andere“ Märchen-Inszenierung. In diesem Jahr wurde die Geschichte der „Goldenen Gans“ im Königreich Bördeland erzählt. Zusammen mit den Kindern der Kita „Kunterbunt“ und dem Zirkus-Team „Clasen und Probst“ haben Ortsbürgermeister Marco Schmoldt und Gemeindebürgermeister Bernd Nimmich das Märchen modern und unterhaltsam inszeniert. Die schmucken Kostüme hat Christa Hoyer vom Heimat- und Traditionsverein beigesteuert. Das Eintrittsgeld in Höhe von einen Euro pro Person wird für ein neues Spielgerät auf dem Eickendorfer Spielplatz verwendet.

Nimmich schlüpfte dabei in die Rolle des Königs und erzählte seinem „Thronfolger“ davon, wie er vor vielen Jahren das Herz der Prinzessin für sich gewinnen konnte. Im Rückblick des Königs mimte Marco Schmoldt den selbigen. Damals natürlich noch kein König, sondern einfach nur ein „Dümmling“.

Und im Hause von Dümmlings Familie war es bitterkalt. Da hilft nur eines: Feuerholz aus dem Wald holen. Also wird einer von Dümmlings starken Brüdern geschickt. Mit der Axt auf der Schulter sowie leckerem Kuchen und Wein im Gepäck, geht er in den Wald. Aus den Boxen dröhnt dazu der Song „Ich und mein Holz“ von dem Rap-Duo „257ers“. Das Publikum klatscht begeistert mit.

Im Wald trifft Dümmlings Bruder auf einen Bettler, der fragt, ob er etwas vom Kuchen abbekommen könne. „Du kriegst nichts ab. Wie soll ich sonst satt werden?!“, war die harsche Antwort. Nachdem Mahl beginnt der starke Bruder Holz zu hacken – und verletzt sich prompt.

Also wird Dümmlings zweiter Bruder geschickt, Feuerholz zu holen. Auch er trifft auf den Bettler und auch er teilt seine Verpflegung nicht. Beim hacken des Holzes verletzt er sich dann ebenfalls.

Dann muss wohl Dümmling los ... er kriegt verbrannten Kuchen und saures Bier mit auf den Weg. Im Wald trifft auch er auf den Bettler. Im Gegensatz zu seinen Brüdern teilt der Dümmling aber sein Mahl mit dem Hilfsbedürftigen, der ihm daraufhin empfiehlt, einen ganz bestimmt Baum zu fällen. Darunter findet der Dümmling dann eine goldene Gans.

Wer das Märchen kennt, der weiß, wie es weitergeht: Alle Menschen, auf die der Dümmling trifft, wollen eine Feder vom goldenen Federvieh abrupfen, bleiben jedoch wie durch Zauberhand an der Gans kleben. Als der Dümmling davon hört, dass derjenige, der die Prinzessin des Königreiches Bördeland zum Lachen bringt, sie zur Frau nehmen kann, macht er sich auf den Weg – samt goldener Gans, an der schon ein gutes Dutzend Menschen hängen. Dabei wandert Schmoldt, pardon: der Dümmling, auch mehrfach durch das Publikum. Die Kita-Kinder im Schlepptau, denn die kleben ja auch schon am Federvieh.

Als der Dümmling mit der Goldenen-Gans-Polonaise im Schloss ankommt, kriegt sich die Prinzessin vor Lachen nicht mehr ein. Sie wird ihm zugesprochen und zu dem Song „Marry You“ von Bruno Mars wird auch direkt Verlobung gefeiert – Tanzeinlage inklusive.

Tosender Beifall von den Besuchern. Das Weihnachtsmärchen hat wieder einmal Groß und Klein begeistert. Man darf schon jetzt gespannt sein, welche Geschichte im nächsten Jahr im Königreich Bördeland erzählt wird ...