Wenn der Rettungsdienst plötzlich Neugierige zurücklässt und mit Blaulicht davonbraust

Calbe l "Wir haben doch den gleichen Chef", erklärt Kerstin Pawlitzki ihren Vorschulkindern den Zusammenhang zwischen der Kita "Märchenland" und der 24-Stunden-Rettungswache in der Bernburger Straße. Gemeinsamer Träger ist die Johanniter Unfallhilfe.

Ersthelfer von morgen sollen Hilfsbereitschaft lernen

Schon im Vorfeld waren die Mädchen und Jungen gespannt, wie die Arbeitsstelle von Notarzt, Rettungsassistenten und -sanitätern wohl aussehen mag. Gestern am Vormittag war es dann endlich soweit: Rettungsassistent Uwe Purrmann und Praktikant Silvio Grün nahmen sich gern Zeit, um den Knirpsen einen Einblick zu geben in die Aufenthalts-, Schlaf- und Umkleideräume, in die Funktechnik und natürlich in die Fahrzeugtechnik.

Dass das Arbeitsleben im Rettungsdienst immer auf ständiger Rufbereitschaft basiert, bekamen die Kleinen gleich zu spüren, als bei der Inspektion des Rettungstransportwagens plötzlich der Pieper das Team zu einem Notfall rief. "Schade", erklang es gleichmäßig im Chor. Kurzerhand wurde daraufhin der Notarztwagen besichtigt. Dass dort ein kleiner Kühlschrank ständig für kalte Medikamente sorgt, ließ die Knirpse ins Staunen geraten.

Der Besuch der Rettungswache gehört seit Jahren schon zum Programm der Kita. "Damit sollen die Kinder so früh wie möglich an die Erste Hilfe, an soziales Engagement, an Selbstverantwortlichkeit und an ein erstes Basiswissen in diesem Bereich herangeführt werden", erklärt Kerstin Pawlitzki. In der Kita wird daher geklärt, was in einen Verbandskasten gehört, was bei Notfällen zu beachten ist und es werden praktische Übungen durchgeführt. "Ich glaube, ich möchte mal Krankenschwester werden", sagte eine Sechsjährige zum Schluss überzeugt.