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Wettbewerb Erfahrung ist der beste Gewinn

Neben Mozart, Bach oder eben Bela Bartok erklangen viele weitere Werke bei einem Schülerwettbewerb In der Kreismusikschule Schönebeck.

Von Dan Tebel 19.11.2017, 21:28

Schönebeck l Anspannung ist am Sonnabend auf den Etagen der Kreismusikschule Bela Bartok in Schönebeck spürbar. Viele Musikschüler aus dem Salzlandkreis zog es zum 15. Schülerwettbewerb „Talente 2017“ der Kreismusikschulen nach Schönebeck.

Eine von ihnen ist die zehnjährige Joline Hohler aus Hecklingen. Sie lernt seit einem Jahr das Klavierspielen und nimmt zum ersten Mal am Wettbewerb teil. Nervosität kurz vor ihrem Auftritt? Hält sich in Grenzen. Der macht sich auch lieber bei den Eltern Andreas und Nadine breit. Trotzdem lobt der Papa die Idee: „Für die Kinder ist das gut, dann können sie auch mal außerhalb des Unterrichtes spielen und sich ein bisschen messen“, so der Hecklinger.

Das ist auch die Idee hinter dem Konzept, bestätigt Dieter Giesemann, Leiter der Musikschule Aschersleben-Staßfurt und Organisator von "Talente 2017". „Die Schüler brauchen Anreize und Ziele“, erklärt er. Der Musikschulleiter und sein Kollegium hätten die Erfahrungen gemacht, dass einige Musikschüler sich nicht trauen an Wettbewerben, wie zum Beispiel „Jugend musiziert“, teilzunehmen. Daraus erwuchs die Idee für „Talente“. Es ginge darum, auch das Spiel vor einer Jury zu üben und „eine Art Trainingsmöglichkeit“ zu bieten ohne gleich vor dem ganz großem Publikum zu stehen, erklärt Dieter Giesemann, der gemeinsam mit fleißigen Helfern die Fäden des Wettbewerbs zusammenhält.

Trainiert haben die Musikschüler schon Wochen vorher für ihre Auftritte. Auch Joline Hohler hat gemeinsam mit ihrem Musiklehrer eine Auswahl an Liedern getroffen, die sie im Wettbewerb vorspielen will, erklärt die angehende Pianistin kurz vor ihrem Auftritt. „Die Musiklehrer empfehlen Stücke, aber natürlich werden auch die Wünsche der Schüler berücksichtigt“, erklärt Giesemann.

Die Hecklingerin tritt mit ihren zehn Jahren in der Altersgruppe 2 an. Insgesamt gibt es fünf nach dem Alter gestaffelte Gruppen, die jeweils unterschiedliche Spielzeiten mit sich bringen. Die jüngsten bis sechs Jahre dürfen maximal vier Minuten spielen, die großen ab 18 Jahren höchstens 20 Minuten.

In ihren sechs Minuten zeigt Joline alles, was sie drauf hat. Am Klavier spielt sie in der Kategorie Solo Tasteninstrumente. Auch in den Solo-Blasinstrumenten kann sich dieses Jahr gemessen werden. Das wechsle jedoch von Jahr zu Jahr, erklärt Giesemann. Feststehend sind allerdings immer die Kategorien Duo sowie Ensemble, in denen es viele Kombinationsmöglichkeiten gibt. Vom Querflöten-Trio bis zur Jazz-Formation oder einer kleinen Big-Band auf der Bühne im Saal der Kreismusikschule ist alles vertreten.

Eine Etage tiefer wird dagegen alles etwas ruhiger angegangen. Als Joline die schwarz-weißen Tasten des Klaviers drückt, legt sich eine musikalische Magie über den Raum. Jetzt kommt es drauf an. Für alle Kategorien gibt es insgesamt fünf Jujorengruppen mit jeweils drei Musiklehrern aus dem entsprechenden Ressort der verschiedenen Musikschulen.

Ein jurorischer Sekretär protokolliert und achtet darauf, dass alles nach Plan läuft. Wichtigstes Bewertungskriterium sei die stilsichere Beherrschung des Instruments und das Wirken auf der Bühne, wie Giesemann es formuliert. Bis zu 25 Punkte können die Musikschüler mit ihrem Auftritt erzielen. „Die meisten erreichen mindestens den dritten Platz“, erzählt der Musikschulleiter augenzwinkernd.

Nach ihrem Spiel verbeugt sich Joline Hohler vor dem Publikum. Sie bekommt für ihre Leistungen einen dritten Preis. An den Abenden wurden jeweils pro Altersgruppe und Kategorie die begehrten Pokale sowie Medaillen und Urkunden, gestiftet von den Fördervereinen der Kreismusikschule Staßfurt und Schönebeck, im Beisein der Familie an die jungen Musiker vergeben.