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Wirtschaft Handgemachte Koffer aus Schönebeck

Musiker sind der Hauptkundenstamm des Schönebecker Unternehmens "Aweo". Hier werden zum Beispiel Koffer für Audiotechnik hergestellt.

Von Paul Schulz 06.11.2019, 16:57

Schönebeck l Spätestens, wenn die nagelneue Gitarre einen bösen Kratzer abbekommen hat, entscheiden sich wohl die meisten Musiker dazu, ihre Instrumente besser zu schützen – vor allem beim Transport. Dann kommen Herbert Weiss und Ronny Jobs ins Spiel. Ihr Unternehmen „Aweo“ in Schönebeck stellt nämlich sogenannte „Flightcases“ und „Racks“ her. Das sind robuste Koffer in den unterschiedlichsten Ausführungen und Größen beziehungsweise regalartige Gestelle.

Diese Koffer – oder „Cases“ – verkauft Aweo im Internet. Aber nicht nur an Musiker. „Man kann die Koffer natürlich nutzen, wie man möchte. Wir haben zum Beispiel auch Zulieferer für die Automobilindustrie als Kunden und auch Geräte aus der Medizintechnik werden mir den Cases geschützt“, sagt Ronny Jobs.

Relativ neu sind zum Beispiel auch Koffer für Drohnen, die in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden sind. Dabei entsteht jeder Koffer in Handarbeit und ist letztlich ein Unikat – so hergestellt, dass er punktgenau den Interessen und Bedürfnissen des Kunden entspricht.

„Im Schnitt bauen wir rund 20 bis 30 Cases in der Woche“, sagt Ronny Jobs. Verkaufsschlager ist dabei das 19-Zoll-Modell nach Industriestandard, das vielseitig genutzt werden kann. Hergestellt werden die Koffer dabei standardmäßig aus Holz. Dieses wird je nach Kundenwunsch beschichtet. Der zweite Grundbaustoff, aus dem beispielsweise die Profile bestehen, ist Aluminium.

Die Herstellung eines 19-Zoll-Cases dauert in etwa 40 Minuten. Bei größeren Modellen dauert es entsprechend länger. Auch die Preise für die Cases und Racks richten sich nach der Größe und den Kundenwünschen. Ein „1 HE Rack Case“ in 19-Zoll-Ausführung kostet beispielsweise 149 Euro.

Überdies vertreibt Aweo auch sämtliche Materialien, die für den Bau eines Cases benötigt werden. Griffe, Scharniere, Nieten, Füße, Profile, Verschlüsse und weitere Bauteile hat der Shop im Angebot. Jobs erklärt: „Wir haben eben auch einige Kunden, die ihre Cases gerne selber bauen möchten – und wir haben die Teile dafür“, so Jobs.

In dem Schönebecker Unternehmen arbeiten derzeit fünf Personen. Der Umgang miteinander ist freundschaftlich und familiär – und das ist nicht nur eine Redewendung, denn auch der Sohn von Herbert Weiss packt mit an.

Bei der Frage, wofür der Name „Aweo“ steht, muss Ronny Jobs schmunzeln. „Der hat keine konkrete Bedeutung. Der ist zu Zeiten entstanden, als die Gelben Seiten noch relevant waren. Wir haben uns also einfach einen Namen ausgedacht, der mit „A“ beginnt, damit wir möglichst weit vorne stehen“, sagt Ronny Jobs.