Maren Rummel und Johanna Podgorski helfen als Betreuerinnen in der St. Jakobi-Gemeinde Zur Not wird mit Küchendienst gedroht
Mehr als 100 Kinder, 20 Zelte - und 30 Ältere, die sich Tag und Nacht um die Teilnehmer der organisierten Freizeiten von der St. Jakobi-Gemeinde kümmern. Unter den Betreuern: Die Schülerinnen Maren Rummel und Johanna Podgorski.
Schönebeck l Wenn die eine gerade mal nicht lacht, kichert die andere, aber die meiste Zeit lachen sie gemeinsam. Schon nach ein paar Minuten mit Maren Rummel und Johanna Podgorski an einem Tisch, bekommt man gute Laune. "Wir bringen hier ein bisschen Schwung rein", sagt die 15-jährige Johanna. Und das finden offensichtlich auch die Kinder, die regelmäßig an den Freizeiten der St. Jakobi-Gemeinde teilnehmen. Jeder möchte in die Zelte der beiden Mädchen eingeteilt werden.
Schon zum zweiten Mal haben die Schülerinnen die jungen Gäste Tag und Nacht, ob im Fußballcamp oder beim Kids Castle, betreut - das alles natürlich ehrenamtlich. Gerade erst waren die beiden drei Tage lang mit mehr als 100 Kindern auf dem Schloss Mansfeld. Zu ihren Aufgaben gehört nicht nur, auf jeweils sechs Kinder acht zu geben, mit ihnen Zähne zu putzen und in einem Zelt zu übernachten. Sondern auch Workshops zu organisieren und die täglichen Andachten mitzugestalten.
"Die Kinder mit einzubeziehen, ist das Wichtigste", weiß die 16-jährige Maren mittlerweile aus Erfahrung. So würden sich die Mädels auch den nötigen Respekt verschaffen. Denn: "Mit den 13-Jährigen ist es manchmal schwer, weil der Altersabstand so gering ist", sagt Johanna. Aber, wenn man ein gutes Verhältnis zu seinen Schützlingen aufgebaut hat, würde ein böser Blick reichen, erklärt die Gymnasiastin mit einem Schmunzeln. "Oder ihnen eben mit Küchendienst drohen", erzählt Maren von ihrer effektiven Methode, sich Gehör zu verschaffen.
Apropos Küchendienst, diese Aufgabe übernehmen die beiden Gemeindemitglieder am liebsten. Und das nicht nur zu den Freizeiten, sondern auch zu anderen Veranstaltungen im St. Jakobi Gemeindezentrum. Das Kochen mache am meisten Spaß und selbst beim Abwaschen verlieren sie nie ihre gute Laune. "Lustig war, als wir den großen Nudeltopf unter der Dusche spülen mussten, weil die Spüle zu klein war", erinnert sich Johanna und lacht.
Maren allerdings vergeht für einen kurzen Moment das Lachen, wenn sie auf die Schafswolle zu sprechen kommt, welche die Barbyerin zum Basteln für die Kleinen besorgt hat. "Ein Gestank", erinnert sie sich und verzieht dabei das Gesicht. Johanna bringt sie aber sofort wieder zum Lachen: "Für die Kinder war das ein tolles Bild, wie du auf dem Boden gekniet, pitschnass gespritzt die Wolle gewaschen hast."
Auch wenn Johanna in Barleben zur Schule geht, halten die beiden Helferinnen regelmäßig Kontakt. Kennengelernt haben sie sich im Konfirmandenunterricht. Wenn sie sich in Magdeburg zum Shoppen verabreden, können sie stundenlang über ihre Erlebnisse als Betreuerinnen quatschen.
Eines, was besonders im Gedächtnis geblieben ist: Das Unwetter auf Schloss Mansfeld. "Plötzlich kamen Sturm und Regen auf, wir konnten die Zelte nicht richtig verschließen, mussten unsere Ausrüstung festhalten und Kinder trösten", aus Johanna sprudeln die Erinnerungen an diese Nacht heraus. 32 Stunden lang war sie an diesem Wochenende wach. "Aber für die süßen Kinder hat sich das gelohnt", so Maren und Johanna zur gleichen Zeit. Solche Erlebnisse haben die beiden zusammengeschweißt.
"Wir dürfen uns nicht aus den Augen verlieren", sagt Maren. Das ist auch der Grund, warum die Zwei auch in den nächsten Sommern, egal ob Johanna in einer anderen Stadt studiert oder Maren weit weg von Zuhause eine Ausbildung zur Pferdewirtin macht, weiterhin die Kinder auf den Ferienfreizeiten betreuen wollen.