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Aktion 1500 Personen bei „Louis soll leben“

In sechs Stunden haben sich 1548 Menschen am Sonntag in Staßfurt für eine mögliche Stammzellspende registrieren lassen.

18.09.2016, 15:32

Staßfurt l „Wir haben nicht damit gerechnet, dass so viele Menschen kommen und dass alles so reibungslos abläuft“, sagt Michael Teuber. Er gehört zur Initiativgruppe, die die große Typisierungsaktion am Sonntag in der Uhland-Schule organisiert hat. Für den sechsjährigen Louis aus Staßfurt, dessen Blutkrebserkrankung in diesem Jahr erkannt wurde, hat diese Gruppe aus Freunden und Verwandten in Zusammenarbeit mit der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) über 100 Helfer für die Aktion zusammenbekommen.

Ehrenamtlich im Einsatz waren all, vom Parkplatzordner über Arztschwestern zur Blutabnahme, Ärzten zur Aufsicht und Freiwilligen, die Daten der möglichen Spender aufnahmen, bis hin zu Musiker von „Noch ist Zeit“ oder den Löderburger Kameraden, die für ein Rahmenprogramm auf dem Schulhof sorgten. „Am Freitag waren wir mit einem ganzen Transporter voller Materialien vor Ort“, erklärte Maria Matuschak von der DKMS, die am Sonntag mit noch einem Mitarbeiter die Aktion begleitete. Alles andere übernahmen die Staßfurter komplett.

Über Facebook, mit 100 Plakaten, 6000 Flyern und 120 Spendendosen in der ganzen Stadt hatte die Initiativgruppe die Aktion bekannt gemacht. Schirmherr war Oberbürgermeister Sven Wagner. Am Mittwoch waren über 10 000 Euro auf Louis‘ Spendenkonto zusammengekommen. Beim Benefizturnier der Staßfurter Handballer am Freitagabend nochmal über 3000 Euro und am Sonntag weitere Spenden.

Maria Matuschak von der DKMS erklärte, dass Louis als Kind deutscher Abstammung gute Chancen hat, einen Stammzellenspender zu finden. Nur jeder siebte Mensch findet heutzutage keinen geeigneten Spender. Die Suche nach einem Spender für Louis in der weltweiten Datenbank mit über 6,6 Millionen potenziellen Spendern läuft seit vergangener Woche. Relativ schnell könnte ein Spender gefunden sein, mit weiteren Tests könnten aber Monate bis zu einer Spende vergehen, so Matuschak.

Die Staßfurter Spender erhalten in den nächsten Wochen ihren Spenderausweis. Bei einem „Treffer“ erfahren sie nur Alter und Geschlecht des Begünstigten, erst nach zwei Jahren können persönliche Daten herausgegeben werden.

Diana Griesau, eine Nachbarin von Louis, half bei der Aktion: „Louis ist ein ganz besonders mutiges Kind“, sagt sie.