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Grundschule gewinnt  300 Spiele für Spielzimmer

In der Egelner Grundschule können Kinder gut lernen. Doch jetzt haben sie auch tolle Spiele gewonnen.

26.10.2017, 15:17

Egeln l Die Grundschule „Vier Jahreszeiten“ in Egeln hat sich erfolgreich an einem Wettbewerb der bundesweiten Initiative „Spielen macht Schule“ beteiligt. Sie gewann mehr als 300 Spiele im Gesamtwert von rund 5000 Euro. „Unsere Schule hatte sich an dem diesjährigen Aufruf der Initiative beteiligt und ein pädagogisches Konzept eingereicht, in dem wir unsere Ideen und Vorstellungen rund um ein Spielzimmer in unserer Schule vorgestellt hatten“, sagte die pädagogische Mitarbeiterin Evelin Söchting gestern der Staßfurter Volkstimme.

Um ein solches zu gewinnen, hatten die Grundschulen bis zum Juni dieses Jahres Zeit, ihre individuell erarbeitete Bewerbung an den Verein „Mehr Zeit für Kinder“ zu schicken. Die besten Konzepte wurden von einer Fachjury prämiert. Dabei wurden die Vorstellungen der Egelner Pädagogen als „originell und durchdacht“ bewertet. Damit gehört die Grundschule der Bördestadt zu den 201 Gewinnern in allen 16 Bundesländern, die in diesem Jahr von der Initiative ausgewählt wurden. Die kostenlosen Spiele wurden von den Mitgliedsunternehmen des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie zur Verfügung gestellt.

Als die Mitteilung in Egeln eintraf, war die Freude riesengroß. „Das ist eine schöne Sache und noch dazu für uns kostenlos. Die Mitarbeiter der Paketdienste hatten ganz schön schwer zu tragen. Ein ganzer Raum war voll von Kartons“, sagte Evelin Söchting unter Hinweis darauf, dass es sich um sage und schreibe 300 pädagogisch wertvolle Spiele im Gesamtwert von rund 5000 Euro handelte. „Ihre Bandbreite reicht vom Kartenspiel bis hin zu logischen Denk- und Konstruktionsspielen. Es war für alle Interessen etwas dabei. Die Kinder waren total begeistert“, fügte Evelin Söchting hinzu.

Inzwischen wurde der Gewinn entsprechend der Altersvorgaben auf alle Klassen der Grundschule „Vier Jahreszeiten“ sowie auf den Kreativraum aufgeteilt. Damit können die Mädchen und Jungen in den Pausen spielen. Zudem führt die Sozialarbeiterin Kathrin Peters die Sachen, die die Kinder noch nicht kennen, in den Schulsozialarbeitsstunden vor.

„Am gefragtesten sind kürzere, interessante, lustige und kreative Spiele wie zum Beispiel Halligalli“, berichtete Evelin Söchting.

„Spielen und Lernen sind keine Gegensätze! Darum sind gute Spiele eine wichtige Ergänzung des schulischen Bildungsangebots. Kinder unterscheiden nicht zwischen Lernen und Spielen, sie lernen beim Spiel“, sagte Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer vom Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm.

Hintergrund dieses interessanten Projektes sind die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung. Sie zeigen, dass aktive Erfahrungen mit haptischen und visuellen Reizen, wie sie das klassische Spielzeug bietet, förderlicher sind als die passive Erfahrungsvermittlung, wie sie durch das Fernsehen stattfindet. Schon Kinder im Grundschulalter sind dem ständig wachsenden Einfluss von elektronischen Medien wie dem Internet, PC-Spielen und Konsolen ausgesetzt. Bewegung und Kreativität als wichtige Faktoren für die kindliche Entwicklung bleiben dabei auf der Strecke.

Die Initiative „Spielen macht Schule“ wurde vom Verein „Mehr Zeit für Kinder“ und dem ZNL ins Leben gerufen.