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Karneval 45 Jahre und kein bisschen leiser

Faschingstreiben hat in Neundorf Tradition. Zum 45. Mal lädt der Männerchor „Eintracht“ ein.

16.01.2018, 23:01

Neundorf l  Und das ununterbrochen. 1975 haben die Sangesbrüder angefangen, die fünfte Jahreszeit in „Krähenstedt“ einzuläuten. Seit nahezu 20 Jahren wird der Männerchor von weiteren Gruppen und privaten unterstützt, allen voran der Frauenchor der Volkssolidarität, die Jugend der Feuerwehr und des Sportvereins. „Alle sind dabei, das ist ein Karneval von Leuten aus dem Ort für den Ort“, sagt Paul Just. Der Vorsitzende Männerchores freut sich über den Zusammenhalt. Die Gemeinschaft sorge dafür, dass im Dorf etwas für die Bevölkerung angeboten werden könne.

Ein Motto, sagt der Chorchef, gebe es in Neundorf niemals. „Damit sind wir immer gut gefahren.“ Der zeitlose Witz und Karneval in seiner traditionellen Form, mit Elferrat, Funken, Garde seien die Devise. Zudem könne man auch auf Aktuelles reagieren und es in das Programm einbauen. Wobei nicht unbedingt das Politische im Vordergrund steht, sondern eher das Alltägliche, die Zwischenmenschlichkeiten.

Die Proben laufen jetzt, kurz vor den Abendveranstaltungen, auf Hochtouren. Seit Weihnachten mache der Chor nichts anderes mehr, als seine närrischen Nummern. Immer in kleineren Formationen und oft auch mit Darstellern aus den anderen Gruppen besetzt. Die „Krähenfüße“ oder die „Straßensänger“, aber auch die „Neundorfer Lerchen“, die Sängerinnen, sorgen so für einen charmant-unterhaltenden Programmpunkt nach dem anderen. Mathias Franz steigt in die Bütt und schlüpft in andere Rollen. Die Tanzgruppen fangen bereits im Sommer an, die Schritte einzustudieren. Die Kindertanzgruppen „Wilde Hühner“ und „Küken“ werden von Ute Hänsel und Kerstin Zimmermann angeleitet. Die „Sweetgirls“ denken sich ihre Choreographien selbst aus.

Erst zur Generalprobe fügt sich alles zusammen. „Das ist sportlich, aber es hat immer funktioniert“, sagt Paul Just. Auch, weil Achim Jäger die einzelnen Teile zu einem stimmigen Ganzen zusammenfügt, schaut, dass Abwechslung im Abend ist, thematische Bezüge hergestellt werden und - ganz praktisch - auch genügend Zeit für Rollenwechsel der Darsteller. Achim Jäger kümmert sich auch um die Musik, zu der die Gruppen singen, oder die das Publikum zum Schunkeln und Tanzen animiert. Die Band „Daddys Crew“ spielt den Rest live. Nach über vier Jahrzehnten ist also keinesfalls die Luft raus? „Nein, nein“, sagt Paul Just. „Der Spaß an der Freude treibt und an und der Zuspruch im Ort.“ Und ganz nebenbei - das ist wichtig für die Ehrenamtlichen - wird der Verein finanziell gestärkt.