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Kita Im Wald fröhlich und entspannt

Die Erzieher der Kita „Güstener Spatzen“ sind mit ihren Knirpsen in die Natur unterwegs.

25.11.2018, 07:00

Güsten l Für Dominik Schumann ist es immer wieder faszinierend. „Kinder, die sonst in der Einrichtung ziemlich laut sind, sind hier draußen fast tiefenentspannt“, so der Erzieher in spé. „Es gibt keinen Streit im Wald.“

Jeden Donnerstag- und Freitagvormittag findet man bis zu 15 Kinder der Kindertagesstätte „Güstener Spatzen“ in einem nahegelegenen Waldstück zwischen dem Neuen Friedhof von Güsten und der Osmarsleber Flutmulde. „Das ist unser Waldfuchs-Projekt“, erklärt Dominik Schumann, und das sei so beliebt, dass man die doppelte Anzahl mitnehmen könnte. Aber durch den ständigen Wechsel komme jedes Kind mal in den Genuss, die Natur hautnah zu entdecken.

Und da gibt‘s Einiges: Baumhöhlen beispielsweise und Hexenverstecke. „Ganz besonders beliebt ist komischerweise das Zusammentragen von Lagerfeuerholz – bei jedem Waldtag“, hat Erzieherin Juliane Kölling festgestellt und zeigt auf einen Haufen, auf dem es sich ein Trio Jungen gerade gemütlich gemacht hat und sich gegenseitig neckt. Sie haben offensichtlich richtig großen Spaß auf dem eigentlich unbequemen Untergrund. Wer fällt, landet im weichen Laub. Es wird gekichert und gelacht.

Was habt ihr sonst noch entdeckt und erlebt? „Ich habe eine Spinne gefunden“, berichtet John, „und eine Pfeife aus Holunder geschnitzt.“ Im Frühjahr entdeckten die „Spatzen“ sogar noch Fische im benachbarten Schwanenteich. Und im Sommer eine Kröte.

„Die Kinder lernen hier authentisch die Naturkreisläufe kennen“, so Dominik Schumann. Sie lernen Bäume anhand der Blätter zu bestimmen, auch mal ohne Spielzeug klarzukommen und dennoch mit ihren Kameraden zu spielen. Auch Kräftemessen ist angesagt, zum Beispiel beim Steinweitwurf. Außerdem sammele man Naturmaterialien, um dann in der Einrichtung damit zu basteln. Schließlich werden Früchte des Waldes mitgenommen. Und um auch wirklich jeden neugierig zu machen: Es werden Fotos geschossen, die dann im Atrium der Kita zu sehen sind.

Wenn es dann Kinder gibt, die am Wochenende ihre Eltern und Großeltern in den Wald führen, um ihnen das selbst angelegte Hexenversteck zu zeigen, fühlen sich Dominik Schumann und seine Kollegin bestätigt, dass sie genau den Nerv der Knirpse getroffen haben und mit ihrem Projekt richtig liegen.