Diskothek "Wilde Zicke" feierte ihr 20-jähriges Jubiläum im Sandwerk Wolmirsleben 42 000 Watt zur größten Geburtstagsfeier
Es war nicht zu überhören, unzählige Lautsprecher, fantastische Lichteffekte und tausende feiernde Gäste. So stellt man sich eine Geburtstagsfeier der Extraklasse vor. Und die gab es auch am Wochenende in Wolmirsleben. Dort feierte die Diskothek "Wilde Zicke" ihr 20-jähriges Bestehen.
Wolmirsleben. Eigentlich hätte es diese große Open-Air-Veranstaltung zum 20. Geburtstag gar nicht gegeben, wenn die Söhne Gregor und Gordon des Unternehmers Nils Tamm, nicht die Fäden in die Hand genommen hätten.
Dumpfe Bässe brummen tief mit 42 000 Watt durch das Sandwerk in Wolmirsleben. Gegen Mitternacht tanzen hier rund eintausend ausgelassene Partygäste dicht gedrängt zur Geburtstagsfeier der Diskothek "Wilde Zicke" aus Egeln. Einmalig die Idee, die Location ins Freie, in das Sandwerk von Wolmirsleben zu verlegen.
Bei Vollmond und grandioser Lasershow vor einer zirka zehn mal 20 Meter breiten Bühne tauchen viele ins Getümmel ab und lassen sich bei sommerlichen Temperaturen von den Bässen und Beats der starken Lautsprecherboxen leiten.
Zwanzig Jahre Wilde Zicke fordern ihren Tribut. Zum einmaligen "Wild Dunes Festival" wurden einige nationale DJ-Größen wie Tomcraft, Woody van Eyden oder Ronny Rockstroh engagiert. Bis in die frühen Morgenstunden tanzten die Geburtstagsgäste, wobei sich der älteste tanzende Gast mit 73 Jahren nicht von der modernen Musik beirren ließ. Der Egelner Gerhard Putzke feierte zusammen mit den Jugendlichen.
Alles begann vor genau 20 Jahren
Als dem Cottbusser und gelernten Polsterer Nils Tamm 1990 nach den Wendewirren die Arbeitslosigkeit drohte und er nach neuen Perspektiven suchte, kam der Anruf seines Verwandten aus Egeln gerade recht. Der damalige Ortschronist Hans Grube erklärte ihm, dass die Stadt Egeln jemanden sucht, der das ehemalige Klubhaus übernehmen und weiter leiten wolle. Tamm und sein jahrelanger Schulfreund, Andreas Bulst, fuhren nach Egeln, schauten sich um und entschieden, "wir machen hier Disko weiter und wollen davon als junge Unternehmer leben". In ihrem jugendlichen Leichtsinn, sie waren damals 26 und 27 Jahre alt, wussten sie noch nicht, wie viel Zeit und Engagement man in so einem Unternehmen investieren muss, um zu existieren. Aber auch gerade wegen ihrer Unwissenheit investierten sie in Egeln, die Stadt bürgte damals für ihren ersten Kredit und so ging es einfach so los.
Dass sie bis jetzt, über zwanzig Jahre, alles richtig gemacht haben, beweisen die immer gleichbleibenden hohen Besucherzahlen.
"Es gab aber auch Höhen und Tiefen, wie in jeder Branche", erklärt Nils Tamm, und wünschte sich so manches Mal den acht Stunden Arbeitstag eines Angestellten zurück. Natürlich bringen immer wieder wechselnde Mottopartys die Abwechslung pur bei den Besuchern.
Das Tamms studierende Söhne Gregor und Gordon nun selbst schon im unternehmerischen Alter sind, beweisen sie immer wieder, in dem sie ihren Vater und Kompagnon neue Vorschläge unterbreiten und auch umsetzen. So liegt die Internetwerbung ganz in den Händen des Nachwuchses und ist immer jugend- und zeitgerecht.
Geplant ist, für die weitere Zukunft einen eigenen VIP-Raum zu errichten, den jeder anmieten kann, um als VIP zu feiern und behandelt zu werden. Wenn es am Wochenende wieder brummt in der Egelner "Zicke", sind um die zwanzig Personen damit beschäftigt, dass der Laden läuft und in Bewegung bleibt. Einige Shuttlebusse bringen Gäste und Besucher von den außerhalb der Stadt liegenden Parkplätzen zur Diskothek. Ein Service des Unternehmens, aber auch damit es ruhig in der Egelner Innenstadt bleibt. So sind es immer wieder kleine Ideen, die die Männer der "Wilden Zicke" umsetzen, um den Gästen bestmögliche Qualität und Service zu bieten.
Bedanken möchte sich Nils Tamm bei den vielen Helfern, dem Sandwerk Wolmirsleben, bei den Feuerwehren Tarthun und Unseburg, dem Deutschen Roten Kreuz sowie bei dem Technischen Hilfswerk Staßfurt für ihre Unterstützung bei der Durchführung des "Wild Dunes-Festival" – Zwanzig Jahre Wilde Zicke Egeln.
