Rasentrecker Alle startklar für das allergrößte Rennen
Die Organisatoren vom Rasentreckerrennen in Amesdorf stellen einen neuen Rekord auf.
Amesdorf l Das Rasentreckerrennen in Amesdorf ist mittlerweile legendär. Witzig, gesellig und sportlich geht es bei jedem dieser Rennen zu und jedes Mal wird ein Rekord gebrochen. Bisher gab es immer einen neuen Rekord bei der Anzahl der Teilnehmer - 45 Fahrer in 2015, 71 Fahrer in 2016 und im letzten Jahr 84 Fahrer und mehr als 1300 Besucher.
Jetzt wollen die Rasentreckerfreunde wieder einen neuen Rekord aufstellen. „In Sachen Teilnehmerzahl werden wir unserer eigenen Rekord in 2018 mit 70 angemeldeten Fahrer nicht knacken“, sagt Rennleiter Silvio Mertins. „Aber bei der Strecke.“
„Da legen wir in diesem Jahr noch einen drauf und machen die Strecke so lang wie noch nie“, kündigte er am Wochenende bei den Vorbereitungen am Rennplatz an. „Letztes Jahr waren es 1800 Meter, diesen Jahr kommen wir auf über 2000 Meter“, sagt er. In 2017 wurde der „Wippercup“ aus Amesdorf das zweitgrößte Rennen deutschlandweit von der Streckenlänge her - das Rennen ist immer Teil der Wertung zu den deutschen Meisterschaften im Rasentreckersport. Und 2018 will man als das Rennen mit der längsten Strecke in die Geschichte des Rasenmähersports eingehen.
Während der vordere Teil der Rennstrecke schon seit Jahren auf dem hügeligen Gelände liegt, sind die Rasentreckerfans in den letzten Jahren immer weiter vorgedrungen auf das Feld der Agrargenossenschaft Amesdorf nebenan, die ihren Stoppelacker immer wieder zur Verfügung steht.
Die Vorfreude auf den Renngaudi ist riesig bei den Rasentreckerfans. Dass sie mit Herzblut bei der Sache sind, zeigen die vielen Vorbereitungen, die sie in den „Wippercup“ stecken.
Viel Arbeit liegt gerade in dieser Woche noch vor den Leuten des Dorfgemeinschaftsvereins Amesdorf/Warmsdorf. Zum ersten Großeinsatz kamen am Sonnabend 15 Vereinsmitglieder und Feuerwehrleute zusammen. Unmengen von alten Reifen und Verkehrsbarrieren wurden auf die Strecke gebracht, um den Parcours fertig zu manchen. Die große Start- und Zielvorrichtung mit Banner wurde aufgerichtet, dazu der Bauwagen für die Rennleitung und dann noch Pflegearbeiten mit Harke und Schaufel auf dem Festplatz.
„Es liegt noch ein ganz schöner Haufen Arbeit vor uns“, sagte Andy Nagel vom Dorfgemeinschaftsverein. „Wir sind ab Mittwoch jeden Abend hier und bereiten alles für den Sonnabend vor.“ Immerhin muss der Großteil der Strecke auf dem großen Acker noch gesteckt werden. Außerdem werden im hinten Teil des Platzes die Zelte aufgebaut, die als Lager und oft auch als Werkstatt für die Fahrer dienen. Über eine aufwendige Tonanlage müssen Fahrerlager, Lautsprecher für die Zuschauer und Moderator verbunden werden.
Silvio Mertins, der die Rennleitung macht und dieses Mal wieder moderiert, legt die Rennstrecke selbst fest. Als deutscher Meister im Rasentreckerfahren 2015 fuhr er am Sonnabend schon mal über den Acker - die Strecke gestaltet er immer herausfordernd, mit Geraden zum Durchstarten, engen Kurven und überraschenden Wendungen.
Aber nur den Platz herrichten - das ist längst nicht alles. Das Mega-Event will organisiert sein. Neben Werbeplakaten, Flyern und Öffentlichkeitsarbeit mal abgesehen, müssen Absprachen mit der Stadt getroffen und jede Menge Helfer herangeholt werden.
„Wir werden an dem Tag wieder über 100 Helfer auf dem Platz haben“, informiert Andy Nagel. 50 Feuerwehrkameraden werden Streckenposten sein - die Feuerwehren Güsten, Plötzkau, Giersleben, Freckleben, Mehringen und Aschersleben kommen. „Ohne die Feuerwehren würde das alles gar nicht gehen“, betont Andy Nagel. Dazu sind Rettungswagen mit sechs Sanitätern bestellt.
Für die exakte Bestimmung der Fahrzeiten ist eine Zeitmessfirma engagiert. Die Pokale werden noch angefertigt. Die Anmeldungen betreut Silvio Mertins als Rennleiter. Immerhin ist das Amesdorfer eines der beliebtesten Rennen innerhalb der Wertung der deutschen Meisterschaften im Rasentreckerrennen geworden. Aus ganz Deutschland und Österreich haben sich Fahrer in diesem Jahr angemeldet.
Viele Vorschriften müssen bei so einem Rennen eingehalten werden. Es gibt sogar ein Regelwerk, an das sich alle Veranstalter bei der deutschen Meisterschaft halten. Dort steht genau, wie die Strecke zu sein hat und es gibt auch verschiedene Rennklassen. Am Sonnabend werden die Fahrer in Amesdorf in vier verschiedenen Klassen starten, die sich nach PS-Zahl der Rasentrecker und Bauweise unterscheiden. Natürlich will auch die Bürokratie bedient werden: Versicherung, Sicherheitsvorschriften, Anmeldungen und so weiter.
Und da das Rennen immer ein Gaudi für große und kleine Zuschauer ist, wird wieder eine große Rundum-Belustigung zur Unterhaltung organisiert. Die Mitglieder vom Dorfgemeinschaftsvereins stehen noch selbst an Grill und Feldküche und schenken Getränke aus. Im Spielparadies können Kinder Elektropanzer fahren und auf zwei Hüpfburgen toben. Mit jeder Eintrittskarte wird wieder das „Renntaxi“ verlost, eine Fahrt für einen Gast über die Strecke.
Bei einer After-Race-Party gibt es noch Musik und Bier im Festzelt und viele Rasentrecker-Gespräche.
Start ist am Sonnabend, 21. Juli, am Ortsausgang Amesdorf Richtung Güsten. Um 13 Uhr wird das Rennen eröffnet. Siegerehrung ist zirka 18.45 Uhr.