Lebenshilfe Baustart für neues Wohnhaus
Ende dieses Jahres soll ein neues Wohnhaus der Lebenshilfe Bördeland in Hecklingen bezugsfertig sein.
Hecklingen l Für das geplante Wohnhaus in der Hermann-Danz-Straße investiert die Lebenshilfe in der Stadt Hecklingen rund 800 000 Euro. Alle Vorarbeiten sind jetzt abgeschlossen. Ein zuvor auf dem Grundstück stehendes abbruchreifes Gebäude wurde erfolgreich, wenn auch mit kurzer Verzögerung, abgerissen, sagt Lebenshilfe-Geschäftsführer Stefan Labudde. Wegen der Reihenbebauung des Objektes sei der Abriss kein gewöhnlicher Abbruch gewesen. Labudde sprach von einer „herausfordernden Situation“, weil früher an einem benachbarten Haus nicht mit doppelten Wänden gebaut wurde. „Dennoch haben die Firmen alles gut hinbekommen.
Der Neubau kann jetzt starten“, so der Firmenchef. Viele Aufträge sind bereits vergeben. Die Lebenshilfe habe ausschließlich regionale Firmen beauftragt. Derzeit seien Handwerker aus Giersleben auf der Baustelle tätig. Das Fundament werde vorbereitet. Eine neue Wand zum Nachbarhaus werde hochgezogen. „Ziel ist es, dass das Wohnhaus nach Weihnachten schlüsselfertig übergeben werden kann“, kündigte der Geschäftsführer an.
Im August 2016 hatte die Lebenshilfe ein Grundstück mit einem alten Haus in der Hermann-Danz-Straße von der Stadt erworben. Dort wird nun ein neues Wohnheim mitten im Stadtkern mit insgesamt neun Einzelzimmern, zwei Aufenthaltsräumen, einem Büro, einem Therapieraum und einer Trainingswohnung entstehen. Insgesamt zehn Bewohner können dort untergebracht werden, die intensiv und ambulant betreut werden können.
Das Angebot ist gezielt für jüngere Leute bis etwa 45 Jahre angedacht, die die Voraussetzung und noch eine gute Chance haben, wieder in die Selbstständigkeit und die Gesellschaft eingegliedert zu werden.
Von den 50 Bewohnern auf dem Wachtberg sind rund 40 Prozent unter 45 Jahre alt. Jährlich können ein bis zwei Bewohner erfolgreich in ihre eigenen vier Wände oder zurück ins Elternhaus entlassen werden.
Mit dem neuen Wohnhaus beschreitet die Lebenshilfe einen neuen Weg. Denn das in dem Gebäude umgesetzte Wohnkonzept passt sich noch genauer an den Betreuungsbedarf der Männer und Frauen an.
„Es handelt sich um eine neue Wohnform“, erklärt Ingo Neubert, stellvertretender Wohnstätten-Leiter in Hecklingen. Zum einen werde das Haus im Ortskern eine Außenwohngruppe im herkömmlichen Stil beherbergen. Sind die Voraussetzungen für ein ambulant betreutes Wohnen gegeben, könne auch diese selbstständigere Form genutzt werden. Komplett neu sei schließlich eine sogenannte Trainingswohnung, wo das Leben komplett eigenständig „geprobt“ wird. „Wir schauen zwar ab und an noch, wenn Hilfe benötigt wird, aber im Grunde sei hier kaum Betreuung erforderlich“, schildert Ingo Neubert die neue Möglichkeit.
Vorteil ist auch, dass die Wohneinheit der Wohngruppe im Erdgeschoss barrierefrei sein wird, so Stefan Labudde.
Das Bauprojekt der Lebenshilfe ist nicht die erste Immobilie, in die das Unternehmen das unter anderem auch Träger der Kita „Gänseblümchen“ ist, in der Stadt Hecklingen investiert.
In der Schulstraße war vor einigen Jahren die frühere Sekundarschule des Ortes zum modernen Therapiezentrum umgebaut worden.
Hier werden den Bewohnern der Wohnstätte „Am Wachtberg“ und der Außenwohngruppen therapeutische Angebote im umfangreichen Stil ermöglicht – Von der Ergotherapie bis zum „Snoozle-Raum“.