Kanutourismus und Wasserwandern Bode und Saale durch Bootsanleger für Touristen noch attraktiver
An Saale und Bode entstehen neue Steganlagen und Kanutreppen. Wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind und was das für den Tourismus im Salzlandkreis bedeutet.

Staßfurt/Nienburg. - Fünf von acht Ein- und Ausstiegen entlang von Saale und Bode im Salzlandkreis sind bereits fertig. Löderburg: erledigt. Etgersleben: erledigt. Wolmirsleben: erledigt. Unseburg: erledigt. Nienburg: erledigt.
Staßfurt, Hohenerxleben und Löbnitz fehlen noch
Lediglich die Bodetreppen in Staßfurt, Hohenerxleben und Löbnitz müssen noch gebaut werden. Dort verzögerten sich die Bauarbeiten aufgrund des Hochwassers Anfang des Jahres. Und: Alle Wege zu den Steganlagen und Bodetreppen werden bis Ende des Jahres entsprechend hergerichtet sein.
In Großwirschleben wird ein für viele Radfahrer ärgerlicher Engpass auf dem Saaleradweg entschärft. Ergänzt werden die vom Salzlandkreis und den Städten und Gemeinden gemeinsam gebauten Bodetreppen von Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten an den Bodewehren in Rothenförde und Staßfurt, die der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft bereits gebaut hat.
„Ich kann mich noch an das Jahr 2001 erinnern. Damals habe ich mich als Nienburger Bürgermeister um eine 100-prozentige Förderung für den Bau von Radwegen eingesetzt. Heute ist der Radtourismus ganz entscheidend für die gesamte Region“, sagt Landrat Markus Bauer (SPD) und hofft in der jetzigen Zeit auf einen gleichen Effekt beim Wassertourismus. Der Salzlandkreis koordiniert zurzeit interkommunale Projekte entlang der Flüsse Bode und Saale. An der Saale entstehen größere Steganlagen, die zum Beispiel zum Anlegen von Hausbooten geeignet sind. In Könnern wird derzeit eine Feststeganlage errichtet, in Alsleben, Großwirschleben, Gröna, Bernburg, Nienburg und Calbe handelt es sich um Schwimmsteganlagen. Für ihren Bau werden hohe Dalben in den Flussgrund gerammt, an denen die Schwimmstege angehängt werden, sodass sie unabhängig vom Wasserstand genutzt werden können.
An der Bode werden sogenannte Kanutreppen errichtet, um Wasserwanderern das Aussteigen und das Einsetzen der Boote zu erleichtern. Acht solcher Anleger sind im Bau oder bereits fertig. Die neueste befindet sich in Nienburg, zirka 100 Meter vor der Bodebrücke, bevor die Bode in die Saale mündet.
Land fördert mit 1,2 Millionen Euro
Beide Projekte, sowohl die Steganlagen an der Saale als auch die Kanutreppen an der Bode, werden vom Land mit 90 Prozent der Kosten gefördert, erklärt Tilo Wechselberger, Fachdienstleiter für Kreis- und Wirtschaftsentwicklung im Salzlandkreis. Die beteiligten Kommunen haben also einen Eigenanteil von zehn Prozent zu stemmen. „Für die acht Kanutreppen in Etgersleben, Wolmirsleben, Unseburg, Löderburg, Staßfurt, Hohenerxleben, Löbnitz und Nienburg sowie die Arbeiten an einigen Bodewehren sind 1,4 Millionen Euro an Planungs- und Baukosten veranschlagt. Mit 1,2 Millionen Euro fördert das Land die Maßnahmen. Für die Kommunen bleiben Gesamtkosten von zirka 173.000 Euro.“
Etwas teurer als erwartet wird der Bau der Steganlagen an der Saale. Die Kosten steigen von 3,5 auf 4,3 Millionen Euro. Grund hierfür seien zum Beispiel die notwendig gewordenen Baggerarbeiten im Mündungsbereich der Bode in die Saale oder die Untersuchung auf eventuelle Kampfmittel im Bereich Alsleben, erklärt Bauer.

Attraktiver auch für neue Einwohner und Arbeitnehmer
Trotz der Steigerung des Eigenanteils sei der Bau der Anlagen an Bode und Saale von unschätzbarem Wert für die Kommunen und den Salzlandkreis, ist sich der Landrat sicher. „Vor dem Hintergrund der Ansiedlung großer Unternehmen wie Intel in Magdeburg, Avnet in Bernburg oder Panattoni in Könnern ist es wichtig, dass unsere Region noch attraktiver wird. Nicht nur für Touristen, sondern auch für die Einwohner und für Arbeitnehmer, die sich künftig hier ansiedeln wollen.“