Ehrenämtler für Verdienste ausgezeichnet

Amesdorf l Annette Rose-Borsum und Isolde Hellmann lieben die Musik. Ihre Begeisterung teilen die Frauen aus Plötzkau gern – besonders mit Kindern. „Musik macht Spaß. Sie erfüllt die Persönlichkeit und befördert Konzentrationsfähigkeit und Koordination“, sagt Annette Rose-Borsum. Vor knapp zwölf Jahren bot sie erstmals Flötenunterricht in ihrem Heimatort an. Bald zusammen mit Isolde Hellmann, die in ihrem Berufsleben Grundschullehrerin in Alsleben gewesen ist.

Die beiden Frauen eröffnen den Kindern im Ort so die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen und Musik zu erleben. „Musikschulen gibt es nur in den größeren Städten. Der Unterricht ist gebührenpflichtig. Nicht jede Familie kann das organisieren. Bei uns ist der Unterricht kostenlos”, sagt Isolde Hellmann. Bis heute vermitteln sie den Mädchen und Jungen altersgerecht die Grundlagen der Notenkunde sowie Grundbegriffe der Musikkunde und erläutern die Spieltechnik. Die Blockflöte, so Annette Rose-Borsum, biete sich als Einsteigerinstrument an. Schnell könnten auf ihr Melodien erarbeitet und zum Klingen gebracht werden. Im Hort stoßen die Frauen auf Interesse. Inzwischen gehören fünf Kinder aus der zweiten Klasse zur Einsteigergruppe, zehn aus den Klassen drei und vier sind bei den Fortgeschrittenen. Danach, so Annette Rose-Borsum, würden die Kinder an weiterführende Schulen gehen und nicht mehr im Ort sein. Die Flötengruppe tritt bei Festen, in Pflegeheimen und in der Kirche auf. Oft unterstützen Ehemalige. „Das ist schön, wenn man sieht, dass ein bisschen vom Unterricht hängengeblieben ist“, sagt Annette Rose-Borsum.

Neben der Musik kümmert sich Isolde Hellmann auch darum, dass die Kinder aus einer syrischen Familie in Plötzkau Deutsch lernen. Außerdem bietet sie Nachhilfe an, ganz individuell, dort wo Kinder Unterstützung brauchen. Diese Einsatzbereitschaft der Plötzkauerinnen hat dem Linken-Ortsverband imponiert.

Gewürdigt wurde neben den beiden auch Alexander Storch von der Feuerwehr Alsleben, stellvertretend für alle Feuerehrleute, die in Gefahrensituationen ihre Gesundheit zum Wohl anderer aufs Spiel setzen. Ramona Matern aus Alsleben ist in Vereinen der Schifferstadt aktiv. Sie kümmert sich darum, dass Feste für Senioren und Kinder veranstaltet werden. Die Linke hat ihr dafür gedankt. Dank auch für Lutz Umlauf, der viele Aufgaben in der Ortsgruppe übernimmt, ohne Mitglied der Partei zu sein.

Seit sechs Jahren veranstaltet die Linke-Ortsgruppe in Saale-Wipper ihren Neujahrsempfang. Von Anfang an werden dabei auch Ehrenamtliche gewürdigt. „Das ist uns wichtig, denn die Menschen, die sich in ihrer Freizeit einbringe, tragen das Leben in der Gesellschaft. Sie sorgen dafür, dass es überall Angebote gibt“, sagt Tobias Pochanke. In Zeiten, in denen sich die öffentliche Hand immer mehr aus freiwilligen Aufgaben zurückziehe, wachse die Bedeutung des Ehrenamtes. Deshalb müsse es gewürdigt werden. „Es ist nicht auszudenken, was passiert, wenn das Ehrenamt wegbrechen würde.“ undestagsabgeordneter Jan Korte unterstützt die Würdigungen seit es sie gibt. Er lädt die Geehrten jährlich zu einer zweitägigen Fahrt ins politische Berlin ein.