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Ab 1. Dezember Umstellung zum Agenturbezirk Sangerhausen Ex-Gemeinde Förderstedt wechselt Arbeitsvermittler

Von René Kiel 25.10.2010, 06:22

Nach der Gemeindereform werden nun auch die Strukturen der Arbeitsverwaltung den neuen Gegebenheiten angepasst. Für die Stadt Staßfurt bedeutet das, dass die ehemalige Gemeinde Förderstedt mit ihren Ortsteilen Atzendorf, Brumby, Glöthe, Löbnitz und Üllnitz künftig ebenfalls zur Agentur für Arbeit Sangerhausen gehören wird.

Staßfurt/Förderstedt. Bislang wurde diese Gemeinde von der Agentur für Arbeit Magdeburg betreut.

"Der organisatorische Wechsel der Zuständigkeiten für die Arbeitslosen der Gemeinde von der Geschäftsstelle Schönebeck der Agentur für Arbeit Magdeburg zur Geschäftsstelle Staßfurt der Agentur für Arbeit Sangerhausen soll zum 1. Dezember dieses Jahres vollzogen werden", teilte die Pressesprecherin der Arbeitsagentur Sangerhausen, Uta Mayer, mit.

Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, dass auch die Langzeitarbeitslosen aus Atzendorf, Brumby, Förderstedt, Glöthe, Löbnitz und Üllnitz zu diesem Zeitpunkt von der Kommunalen Beschäftigungsagentur Schönebeck (KoBa) zur Arbeitsgemeinschaft Aschersleben-Staßfurt, Geschäftsstelle Staßfurt, wechseln, sagte KoBa-Betriebsleiter Hartmut Nothdurft. Davon habe man aber aufgrund der Tatsache, dass der Kreistag die Betreuung der Arbeitslosengeld-II-Empfänger im Salzlandkreis zum 1. Januar 2011 ohnehin neu regeln wolle, Abstand genommen. Im kommenden Jahr sollen die Arbeitsgemeinschaft Aschersleben-Staßfurt, die KoBa und das Amt für Arbeitsförderung Bernburg, die sich seit 2005 um diese Aufgabe gekümmert hatten, aufgelöst und durch ein Jobcenter des Landkreises mit Außenstellen in den vier großen Städten ersetzt werden.

Deshalb werde die KoBa in Schönebeck die derzeit 313 Bedarfsgemeinschaften in Atzendorf, Brumby, Förderstedt, Glöthe, Löbnitz und Üllnitz bis zum 31. Dezember weiter betreuen. Der Zeitpunkt des Wechsels nach Staßfurt werde durch das neue Jobcenter bestimmt. Er hänge auch davon ab, wie man mit der Umstrukturierung in Staßfurt klar komme und wann dort die Aufnahmefähigkeit gegeben sei, sagte Nothdurft. Für diesen Personenkreis sind bei der KoBa derzeit insgesamt acht Mitarbeiter beschäftigt.

Auf die Frage, was aus dem Informationspunkt wird, den die Kommunale Beschäftigungsagentur seit Jahren in einem Anbau an das Förderstedter Rathaus unterhält, sagte Nothdurft, er wisse nicht, ob das Jobcenter ihn dort dauerhaft belassen werde. "Wir werden ihn über den 31. Dezember dieses Jahres hinaus solange betreiben, solange das gewünscht wird", so der Betriebsleiter.

Förderstedts Ortsbürgermeister Peter Rotter (CDU) sagte dazu: "Dass wir eine Vereinheitlichung bekommen müssen, ist klar, denn die Betreuung aus einer Hand ist durchaus sinnvoll." Die Umstrukturierung dürfe für die Betroffenen jedoch nicht mit Nachteilen verbunden sein. Die sehe er, zum Beispiel wenn er an die schlechte Verkehrsanbindung von Brumby nach Staßfurt denke, so Rotter.

Der in Atzendorf wohnende FDP-Kreischef Johann Hauser findet die Anpassung in Ordnung. "Wenn die Probleme ausschließlich in Staßfurt abgehandelt werden und die Leute nur in äußersten Extremfällen nach Sangerhausen müssen, dann ist das akzeptabel." Hauser sieht jedoch ein Imageproblem für die Kommunen, wenn sie ausgerechnet dem Bereich zugeordnet würden, der sich regelmäßig mit durch die höchsten Arbeitslosenquoten in ganz Deutschland auszeichne. Wer wolle schon zu solchen Problemzonen gehören, fragt der FDP-Mann.

Wichtig ist für ihn, dass es mit der Umstellung nicht zu einem Zuständigkeitschaos kommt. "Die Betroffenen dürfen nicht hin und her geschickt werden", verlangt Hauser.

Der Chef des Stadtrat-Ausschusses für Jugend, Senioren und Soziales, Ralf-Peter Schmidt (Linke), begrüßte die Vereinheitlichung. "Es macht Sinn, dass wir diese Strukturen jetzt anpassen." Allerdings müssten dann auch die Busverbindungen von Brumby und Glöthe/Üllnitz nach Staßfurt verbessert werden.