Weihnachtsmarkt und Adventskalender Fällt der Budenzauber in Staßfurt 2024 flach?
Der Weihnachtsmarkt Staßfurt steht auf der Kippe – wenn die aktiven Mitglieder des Gewerbevereins nicht mehr Unterstützung in ihren Reihen und von der Stadt finden.

Staßfurt/Löderburg. - Zwei gute Nachrichten und eine schlechte hat die Vorsitzende des Gewerbevereins Staßfurt zum Sommerstammtisch an den Löderburger See mitgebracht. Die guten zuerst: Der Staßfurter Adventskalender soll eine Neuauflage erfahren, und es wird eine Kinder-Adventskalender-Premiere in der Vorweihnachtszeit 2024 geben. Franziska Jahns ruft die potenziellen Teilnehmer auf, ihre Angebote bis 1. September an sie zu richten. Man wolle die Kalender auf jeden Fall attraktiver gestalten, unter anderem die Türchen auch mehrfach mit den gesponserten Überraschungen besetzen. Gewerbetreibende sollten außerdem ihr Interesse bekunden, wie viele Exemplare sie verkaufen wollen. Auch als Geschenk an Kunden oder Mitarbeiter wären die Kalender geeignet, wirbt die Vereinsvorsitzende.
Dann kommt sie zum weniger schönen Thema Staßfurter Weihnachtsmarkt. Den vergangenen hätte „eigentlich nur noch der Vorstand organisiert“.Und auch bei der Durchführung stand man buchstäblich ziemlich allein im Regen. „Nochmal nicht so!“ macht Jahns deutlich. Wie nun weiter? „Wir hangeln uns von einer Veranstaltung zur anderen. Und sonst?“ Man wolle viel lieber wieder Themenabende organisieren, „damit die Vereinsmitglieder wieder zusammenkommen“. Der Vorstand habe beschlossen, die Feste zu reduzieren – den Weihnachtsmarkt abzuwählen. Das Kirschblütenfest dauere nur einen Tag, sei nicht so aufwändig und wetterabhängig.
Noch nicht abgehakt
Den Weihnachtsmarkt ganz abzuhaken – mit diesem Gedanken können sich die Anwesenden offensichtlich doch nicht so recht anfreunden. Sowohl in den Reihen der Vereinsmitglieder als auch bei den Gästen der Stadtverwaltung.
Christian Schüler als Fachbereichsleiter Wirtschaft und Kultur offenbart, „kalt erwischt“ worden zu sein und versichert, „mit dem Chef zu sprechen, was möglich ist als Stadt – mit Unterstützung des Gewerbevereins.“ So einfach zu sagen, „dann haben wir eben keinen Weihnachtsmarkt mehr, das wollen wir auch nicht.“
Die Diskussion zeigte, dass den Mitgliedern schon an einer Fortsetzung der Tradition gelegen ist. Marcus Janich meint, vier Tage seien zu lange für Staßfurt. Und der Zeitpunkt kurz vor Weihnachten? „Das hat den Hintergrund, dass viele ,Heimkehrer’ bei ihren Familien sind am Wochenende vor Weihnachten und dass die Staßfurter vielleicht die großen Weihnachtsmärkte schon besucht haben und am 4. Advent nur noch zu Fuß auf ihren Weihnachtsmarkt gehen wollen“, sagt Jahns.
Wechsel von Ort, Zeitpunkt und Dauer?
Einen Ortswechsel regt Janich noch an: „Der Benneck’sche Hof ist größer. Bei Bedarf könnte man die Buden auch enger stellen. Dann wird’s auch gemütlich.“ Dort habe man viele Jahre zuvor schon probiert, entgegnete Burkhard Nimmich. Und das habe einfach nie Erfolg gebracht. Erst auf dem Sperlingsberg. Nimmich weiter: „Der Gewerbeverein hat viel Geld da reingesteckt. Ohne ihn würde keine Weihnachtsbeleuchtung in der Steinstraße hängen.“ Er gab zu, sich anfangs enthalten zu haben bei der Entscheidung um die Fortführung des Weihnachtsmarkts. Nun: „Es sollte weitergehen.“
Hier und da wird jetzt mehr Engagement signalisiert. Stephan Czuratis versichert: „Das wird Thema im Ortschaftsrat sein. Staßfurt kann nicht ohne Weihnachtsmarkt sein.“ Man müsse sehen, wo man Mittel findet und Kräfte von Stadt und Gewerbeverein bündelt. Czuratis ist Ortsbürgermeister des neuen Ortschaftsrats Staßfurt.
Vorsichtig optimistisch
Am Programm sollte man allerdings nicht sparen, ist er der Meinung, worauf Marcus Janich entgegnet: „Wenn ich mit dem Kumpel einen Glühwein trinken will auf dem Weihnachtsmarkt, ist mir egal, welche Musik im Hintergrund läuft.“
„Wir werden jetzt sehen, was zusammen machbar sein wird zwischen Gewerbeverein und Stadt“, zeigt sich die Vorsitzende vorsichtig optimistisch. Karin Brandt erklärt sich schonmal bereit als Märchenerzählerin.
Schließlich hat Franziska Jahns noch wenig Mühe, die Mitglieder von einem neuen Vereinslogo zu überzeugen. Das bisherige habe dem der Stadt zu sehr geähnelt und für zu viel Verwirrung gesorgt.
Kalenderbestellungen/Anregungen: vorsitz@gewerbeverein-stassfurt.de