Staßfurter Staub Fernsehen will Ergebnisse liefern
Liefert Fernsehteam Aufklärung des "rätselhaften Staubs" in Staßfurt?
Staßfurt l In der Förderstedter Straße in Staßfurt laufen die Dreharbeiten auf Hochtouren. Das Team der MDR-Sendung „Voss & Team“ macht derzeit Aufnahmen zum Thema des nicht identifizierten Staubes in Staßfurt.
Seit Dienstag und noch bis zum heutigen Donnerstag ist das Fernsehteam vor Ort. Gestern fielen in der Förderstedter Straße etliche Autos auf, die nacheinander auf dem Gehweg aufgereiht waren: „Wir sollten für die Dreharbeiten alle unsere beschädigten Autos hintereinander aufstellen“, sagt Anwohner Mario Stopic. Die Reihe der Fahrzeuge soll die große Anzahl der betroffenen Menschen verbildlichen.
Mario Stopic hatte seinen „großen Auftritt“ vor der Kamera am Mittwoch. „Heute geht es uns um die Fallaufnahme“, erklärte der Fernsehredakteur Helge Hinsenkamp der Volksstimme. Das heißt: Es wurde die Situation an der Förderstedter Straße mit der Kamera erfasst: Welche Schäden gibt es an den Autos, Gegenständen und Fenstern, die durch die farblichen Verätzungen, deren Ursprung bis heute nicht geklärt ist, entstanden sind? Was sagen die Betroffenen dazu? Wie äußert sich der Oberbürgermeister Sven Wagner zu dem Thema? Und was sagen die Behörden wie das Gesundheitsamt des Salzlandkreises und das Landesverwaltungsamt dazu? All diese Fragen arbeitet das Fernsehteam in drei Tagen Drehzeit ab.
Und: Das Team um Sven Voss hat eine Laboruntersuchung in Auftrag gegeben, die es aus der eigenen Kasse bezahlt hat. So will das Fernsehteam unabhängig von den Behörden ermitteln, um welche Substanz es sich beim „Staßfurter Staub“ handelt, woher diese stammen könnte und inwieweit sie gesundheitsgefährdend ist. Über 1000 Euro hat sich die Redaktion die Analyse kosten lassen.
Zwischenergebnisse der Laboruntersuchungen liegen dem Fernsehteam vor, sagt Redakteur Helge Hinsenkamp. Sie werden den Betroffenen im Laufe der Dreharbeiten bekanntgeben und erklärt.
Die Redaktion der Fernsehsendung will die Ergebnisse exklusiv haben und sie erst mit der Ausstrahlung der Sendung öffentlich machen. Deswegen konnten der Volksstimme auch keine Informationen über die Ergebnisse gegeben werden.
Offenbar wird das Fernsehen viel schneller sein, Licht ins Dunkel zu bringen, und nicht die Behörden wie Landesverwaltungsamt und Landesumweltamt, die schon im Sommer Untersuchungen zum Staub eingeleitet haben. Von den Behörden hieß es bereits in der Vergangenheit, dass der „Staub“ in seiner Ursprungsform aus der Luft mittels neu aufgestellten Staubsammelstellen aufgefangen werden muss und das deren Analyse bis zu einem Jahr dauern kann.
Das Landesverwaltungsamt ließ gestern mitteilen, dass es nicht wisse, wie das Fernsehen bei seinen Beprobungen vorgegangen sei. Das Amt, so Sprecherin Denise Vopel, setze auf "seriöse Untersuchungen". Und die würden Zeit in Anspruch nehmen. Zunächst sei es darum gegangen, kurzfristig alle möglichen Gesundheitsschädigungen für die Bevölkerung auszuschließen. "Der Schutz von Leib und Leben der Menschen stand für uns an erster Stelle." Danach, so Vopel weiter, müsste die Ursachenforschung betrieben werden. Das passiert jetzt. "Bevor wir aber Ross und Reiter benennen, müssen wir belastbare ergebnisse haben. Ergebnisse, die wissenschaftlich fundiert und im ernstfall auch gerichtsfest sind." Da nütze es nichts, so die Sprecherin, wenn man "Momentaufnahmen" betrachte. Aus diesem Grund würden die Ämter über einen längeren Zeitraum prüfen. "Am Ende sind auch wir es, die einen Bescheid rausschicken und ein Unternehmen darauf hinweisen, dass es in unzulässiger Höhe Schadstoffbelastungen verursacht. Mit allen Sanktionen."
Die Sendung läuft am 3. Dezember, ab 20.15 Uhr, im MDR.