Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr weist auf Mitteilung des Finanzministeriums hin "Gemeinschaftsschule in Egeln ist alternativlos"
Das angesprochene Lehrerproblem im Rahmen der Diskussion um die Bildung einer Gemeinschaftsschule in Egeln könnte der Vergangenheit angehören. Laut Finanzministerium sollte der Bedarf da sein und damit mehr Lehrer eingestellt werden.
Egeln l Das Thema Gemeinschaftsschulen beschäftigt weiterhin die Egelner Mulde. Die Schulleiterin der Sekundarschule Egeln, Chistine Jeske, äußerte bei einer Informationsveranstaltung in dieser Woche ihre Argumente gegen eine jetzige Entscheidung für die Gemeinschaftsschule - nämlich sofort als Pilotprojekt ab Schuljahr 2013/14 und nicht erst im November und damit erst in den folgenden Schuljahren (Volksstimme berichtete). Unter anderem ging es um die Bedenken der Schulleitung, dass die Lehrer teilweise schon jetzt überfordert seien. Der Lehrermangel mache sich bemerkbar.
"Dazu passt allerdings eine Mitteilung des Finanzministeriums, die der Sprecher in dieser Woche bekannt gab. Man hat erkannt, dass für eine Gemeinschaftsschule mehr Lehrer benötigt werden. Das soll auch geschehen", freut sich Verbandsgemeindebürgermeister Michael Stöhr, der voll und ganz hinter dem Pilotprojekt "Gemeinschaftsschule" steht. Damit seien weitere Bedenken ausgeräumt. "Wir müssen die Chance ergreifen, als eine der ersten Schulen, an diesem Projekt teilzunehmen und sollten dabei in erster Linie an die Kinder denken. Doch auch für die Lehrer gibt es Vorteile", so der Verbandsgemeindebürgermeister weiter. Dazu zählt er die Vergrößerung des Personalstammes und die größeren finanziellen Zuwendungen. Das wiederum führe zur Entlastung der Lehrer.
Ohne Gemeinschaftsschule bald kein Abitur in Egeln
Doch bevor über die Einstellung von Lehrern und die Zuwendungen nachgedacht wird, muss erst der Bedarf geprüft werden. "Wir drehen uns da im Kreis. Melden wir keinen Bedarf an, werden auch keine Mittel zur Verfügung gestellt", betonte Michael Stöhr weiter. Man verstricke sich in Diskussionen um Detail-Probleme, ohne überhaupt den Grundsatz beschlossen zu haben.
"Uns läuft die Zeit weg. Ich muss deshalb noch einmal betonen, dass es ohne die Gemeinschaftsschule irgendwann nicht mehr möglich ist, dass Schüler das Abitur in Egeln ablegen können. Wir verbauen uns die Zukunft, wenn wir jetzt nicht handeln", so Michael Stöhr weiter. Die Gemeinschaftsschule sei alternativlos. Sollen in Egeln Schüler weiterhin die Möglichkeit haben, das Abitur abzulegen, dann müsse man sich für die Gemeinschaftsschule entscheiden.
An der Entscheidung werden auch die Eltern der jetzigen Schüler beteiligt. "Und das, obwohl sie gar nicht betroffen wären. Wir würden erst im Schuljahr 2013/2014 mit den fünften Klassen und dann aufwachsend starten. Alle anderen Klassenstufen laufen ¿normal\' weiter", so Stöhr. Betroffen seien also Eltern von Kindern, die jetzt noch die Grundschule oder die Kindertagesstätte besuchen.
Das Interesse an der Gemeinschaftsschule ist groß. Das hat der Verbandsgemeindebürgermeister nun schon in vielen Gesprächen festgestellt. "Ich würde es begrüßen, wenn sich die Lehrer noch einmal gemeinsam an einen Tisch setzen und nach einer Lösung suchen", so Stöhr. Dabei unterbreitet er auch das Angebot des Kultusministeriums, Informationen zu diesem Thema zu geben. "Der Kultusminister hat seine Unterstützung zugesagt. Ich bitte daher, dass nicht der zweite Schritt vor dem Ersten gemacht wird. Wir müssen an unsere Kinder denken", so der Verbandsgemeindebürgermeister abschließend.