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Der Schneidlinger Sportplatz steht seit zwei Jahren unter Wasser - jetzt soll es endlich eine Lösung geben Gräben und Drainage gegen das viele Wasser

Von Franziska Ellrich 21.12.2012, 02:25

Die Fußballer müssen auf einen anderes Feld ausweichen, die Schüler müssen einen Hindernislauf zum Mittagessen im Speisebetrieb überwinden und Detlef Herholz sorgt sich um die feuchten Mauerwände seiner Großküche. Seit mehreren Jahren steht das Gelände am Sportplatz unter Wasser.

Schneidlingen l Woher das Wasser kommt, kann keiner genau sagen. Klar ist nur, dass es weg muss. Damit die Sportler wieder auf ihrem Fußballplatz trainieren können, die Schneidlinger Schüler in der Mittagspause nicht mehr über tiefe Pfützen springen müssen und das Mauerwerk des Speisebetriebs König nicht von der Feuchtigkeit zerstört wird. "Wir vermuten eine unterirdische Quelle", sagt Doreen Rudloff. Ihrem Vater Detlef Herholz gehört der Speisebetrieb.

Jeden Tag muss sie durch den Matsch am Hintereingang, um die Boxen mit dem Essen für die Kita-Kinder in Schneidlingen einzuladen. Das Grundstück rund um den Speisesaal steht vollkommen unter Wasser. Jetzt gerade springen die Schüler in ihrer Mittagspause über große, tiefe Pfützen. "Aber schlimm wird es, wenn wie im letzten Jahr, alles friert", erinnert sich Doreen Rudloff. Dann müssen die Kinder über die großen Eisflächen schleichen. Im vergangen Jahr habe man extra einen neuen Weg angelegt.

Detlef Herholz und seine Tochter haben bereits alles versucht. "Ich habe um das Haus herum bereits einen halben Meter tiefen Graben gezogen, damit das Wasser abläuft", so der Besitzer. Zum Glück habe er auf so viele helfende Hände zählen können. Die Angst, dass die Mauern des Speisebetriebs durch die ständige Nässe brüchig werden, ist groß. "Das Mauerwerk ist bereits angegriffen." Die Veranda habe bereits einmal unter Wasser gestanden. "Das Wasser darf auf keinen Fall bis in den Speisesaal, da liegt das alte Parkett, welches sofort zerstört wäre", ist Doreen Rudloff besorgt.

Dass das Wasser im Eingangsbereich abgepumpt wird, darum mussten sich die Besitzer kümmern. Doch das Grundstück vor dem Haus gehört der Stadt. Auch in der Stadtverwaltung macht man sich Gedanken. "Das ist dort ein katastrophaler Zustand", sagt Ortsbürgermeisterin Ingrid Engelmann. Sie arbeitet an der Oskar Kämmer Schule in Schneidlingen und weiß, wie nass und matschig der Weg für die rund 100 Schüler zur Essensausgabe sein kann. Ingrid Engelmann: "Hier muss unbedingt etwas passieren."

Das sieht auch Doreen Rudloff so: "Es wäre nicht zu verantworten, wenn ein Kind hier ausrutscht und sich verletzt." Ordnungsamtsleiterin Sigrid Bleile hat bereits einen Plan. Vorerst soll ein metertiefer Graben Abhilfe schaffen. Detlef Herholz hat dafür einen Bagger zur Verfügung bekommen. "Ein wenig hat der Graben bereits geholfen und Wasser ist abgelaufen", so der Küchenbetreiber. Doch eine endgültige Lösung sei das nicht. Schließlich müsse die vom Graben unterlaufene Zufahrtsstraße wieder stabilisiert werden. Für die Lastwagen, die wegen des großen Flüssigkeitsbehälters und Fettabscheiders bis an den Hof fahren müssen, wird es derzeit schwierig.

"Aber das Wetter zwingt uns gerade zu einer Baupause", so Sigrid Bleile. Für das kommende Frühjahr plant die Ordnungsamtsleiterin eine Drainage, also unterirdisch auf Höhe der Laufbahn, eine Entwässerungsrinne anlegen zu lassen, um damit das Grundwasser in den Flutgraben abzuleiten. "Eigentlich wollten wir das Wasser gleich in den Schmutzwasserkanal leiten, aber das ist nicht erlaubt", erklärt Sigrid Bleile.

Detlef Herholz und seine Tochter hoffen, dass die Drainage ihr Grundstück von dem Wasser befreit. "Wir sind von jedem verkauften Essen in unserer Küche abhängig", so Doreen Rudloff erschöpft. Zum Lachen sei ihr gerade nicht zumute.