Landkreis und Stadt investieren rund eine Million Euro in neues Schulzentrum Nord Grund- und Sekundarschule ab 2011 unter einem Dach
Die ehemalige Lenin-Oberschule in Staßfurt-Nord, die seit Jahren nur noch zum Teil von der Grundschule Nord genutzt wird, wollen der Salzlandkreis und die Stadt zu einem modernen Schulzentrum entwickeln. Die Bauarbeiten sind bereits im Gange. Darüber informierten sich kürzlich auch die Mitglieder des Kultur- und Bildungsausschusses des Stadtrates.
Staßfurt. In diesem 1972 im ehemaligen Leninring fertiggestellten Gebäudekomplex sollen künftig nicht nur die Grundschüler aus dem Wohngebiet, sondern auch die Schüler der Hermann-Kasten-Schule unterrichtet werden. Wenn es nach dem Willen der Stadtverwaltung geht, sollen auch noch die Grundschüler aus Löderburg hinzukommen, falls deren Schulgebäude im Zuge von Einsparmaßnahmen 2013 geschlossen werden sollte.
Fertiggestellt werden soll das Schulzentrum Nord mit dem Beginn des neuen Schuljahrs im kommenden Jahr, kündigte die Leiterin des Gebäudemanagements der Stadt, Brigitte Hirschfeld, an.
"Bis dahin wird die Stadt in den Grundschulbereich insgesamt 275 000 Euro investieren und der Landkreis noch einmal rund 680 000 Euro in den Sekundarschulbereich, der derzeit nicht genutzt wird", fügte die Ressortchefin hinzu.
Die Bauarbeiten seien bereits in vollem Gange. Derzeit erfolge der Abbruch der alten Schwimmhalle, in der viele Mädchen und Jungen damals das Schwimmen gelernt hatten. "Sie war undicht und die Technik verrottet und deshalb auch schon lange geschlossen", sagte Hirschfeld ohne Wehmut. "Denn wir haben in der Stadt ja ein sehr schönes Bad."
Dieser Standort im Innenhof des Gebäudes soll später für den Unterricht unter freiem Himmel beziehungsweise für kleine Veranstaltungen individueller Art genutzt werden.
Zudem erfolgen Abdichtungs- und Verfüllungsarbeiten. "Im Außenbereich wird ein behindertengerechter Zugang geschaffen und im Innenbereich ein Fahrstuhl eingebaut, den auch behinderte Menschen bequemlos nutzen können", informierte Brigitte Hirschfeld.
Ihren Worten zufolge soll die Heizungsverteilerstation, über die das Objekt mit Fernwärme der Stadtwerke versorgt wird, in den Keller verfrachtet werden. Dann kann der alte Heizungsanbau aberisssen werden.
Im Sekundarschulbereich sind darüber hinaus Elektro-, Heizungs-, Maler- und Fußbodenverlegearbeiten vorgesehen.
Das ganze Objekt, so Hirschfeld, muss brandschutztechnisch und sicherheitstechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Dazu gehört auch, die Treppengeländer im Flur zu erhöhen.
Über modernes und energiesparendes Heizungs- und Lichtmanagement verfügt die Schule bereits jetzt. "Wenn niemand in den Klassenräumen ist, schalten sich die Heizung und die Beleuchtung von selbst aus", informierte die Leiterin des Gebäudemanagements.
Brigitte Hirschfeld würde es gern sehen, wenn auch gleich noch die Fassade des Plattenbaus nach den neuesten Umweltstandards erneuert werden könnte. "Doch dafür reicht unser Geld leider nicht mehr", sagte die Ressortchefin: "In diesem Fall hoffen wir darauf, Fördermittel im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes des Bundes zu bekommen."
Über den Stand der Bauarbeiten informierten sich kürzlich auch die Mitglieder des Kultur- und Bildungsausschusses des Stadtrates unter Leitung von Michael Hauschild (SPD). Bei dieser Gelegenheit stellte Grundschulleiter Ingo Kurze den Abgeordneten, die im Mehrzweckgebäude berieten, seinen Bereich vor.
"Wir haben durch die Finanzen der Stadt recht gute Bedingungen geschaffen", schätzte Kurze ein. In der Schule würden derzeit insgesamt 80 Mädchen und Jungen der Klassen 1 bis 4 von elf Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet, von denen sich viele im Außendienst befänden. "Die Kinder fühlen sich hier sehr wohl", so der Schulleiter.
Allerdings ist ihre Zahl im Vergleich zu 1995 stark zurückgegangen. Damals wurden in den gleichen Räumlichkeiten noch insgesamt 355 Schüler betreut.
Stolz ist die Schulleitung auch auf ihren Festsaal. "Diesen nutzen auch die Gartenvereine der Stadt für ihre Veranstaltungen", sagte der Schulleiter.