1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Staßfurt
  6. >
  7. „Guddenstein“ stand dereinst

Heimatfotorätsel „Guddenstein“ stand dereinst

Im Heimatfotorätsel war der "Guddenstein" gesucht.

20.01.2017, 23:01

Güsten l „Einem gebürtigen Güstener fällt es nicht schwer, das Fotorätsel zu lösen“, schrieb uns Heinz-Peter Hadel. „Es ist der heute als ,Guddenstein‘ bekannte Quarzitblock, der in der Bernburger Straße vor dem Eingang zum Friedhof liegt.“ Der Förderstedter ist offensichtlich fit in Geschichte und erklärt: „In der abgebildeten Form aufgestellt wurde der Stein zum Gedenken an den Sieg der deutschen Truppen im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 vor der Ortschaft Beaurmont. Dieser Sieg war nicht unbedeutend für den Ausgang des gesamten Krieges. In der Folge wurde die französische Monarchie zerschlagen und die zersplitterten deutschen Länder zum Deutschen Kaiserreich vereint.“

Vom daraufhin einsetzenden Aufschwung habe auch Güsten profitieren können und entwickelte sich zur bekannten Eisenbahnerstadt, so Heinz-Peter Hadel. „Möglicherweise befanden sich unter den mehr als 10 000 toten Soldaten der Schlacht aber auch Söhne der Stadt. Namentliche Hinweise finden sich dazu jedoch nicht, was eher untypisch für diese Zeit war.“

Dass der Stein auf „den Bauch gelegt“ und eine Tafel mit dem bekannten Hinweis auf den vermutlich germanischen Ursprung des Stadtnamens beigestellt worden sei, zeige möglicherweise, wie sich das Verhältnis der Güstener zu ihrem Kriegerdenkmal in der Folgezeit geändert habe, meint unser Leser. „Leider wurde die restaurierte Tafel erst vor Kurzem durch unglaublichen Vandalismus beschädigt“, bedauert der ehemalige Ränzelstecher, „Ob die abgebildete Inschrift noch auf dem ,Bauch‘ des Steines erkennbar ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Auch weil sich der Stein von den üblichen Findlingen der Eiszeit in unserer Gegend deutlich unterscheidet, wären weitere Recherchen von Interesse. So könnte eine geologische Untersuchung zeigen, ob er überhaupt auf natürlichem Wege in das Güstener Becken gelangt sein kann.“ Diese Anregung sei hiermit kundgetan. Der Förderstedter bedankt sich noch „für das interessante Foto“.

Wie Erika Weiß aus Staßfurt, Erika Jabin und Carmen Belka aus Güsten lag auch Renate Wanschura aus Staßfurt richtig mit ihrer Lösung, dass es sich um den heutigen Guddenstein handelt. Die gebürtige Güstenerin kennt das Denkmal nicht in der Form, wie es aufrecht stand, aber sie weiß noch, dass sich im heutigen Bauhof hinter dem „Findling“ ein Bauernhof befand.

Das Denkmal war 40 Jahre nach besagtem Krieg 1910 errichtet worden.

Vielen Dank wieder für die Teilnahme an unserem Heimatfotorätsel. Das Glück des Tüchtigen hat Heinz-Peter Hadel aus Förderstedt, der sich über einen Biber-Ticket-Gutschein freuen und ihn in der Redaktion der Staßfurter Volksstimme abholen kann. Herzlichen Glückwunsch!