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Feuerwehr Güsten: 520 Nachwuchsretter erleben tolles Zeltlager

Fünf wunderbare erste Ferientage erlebten 520 Mitglieder von 35 Kinder- und Jugendfeuerwehren beim 33. Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr des Salzlandkreises.

Von Falk Rockmann 09.07.2023, 18:33
Ausgelassen kommen die Nachwuchs-Feuerwehren nach dem Supertalent-Finale mit dem "Zug ohne Bremsen" ins Rollen. Als Erinnerung an das Zeltlager 2023 am Güstener Kiesschacht bleiben den insgesamt 600 Teilnehmern auch Strohhüte und Bändchen.
Ausgelassen kommen die Nachwuchs-Feuerwehren nach dem Supertalent-Finale mit dem "Zug ohne Bremsen" ins Rollen. Als Erinnerung an das Zeltlager 2023 am Güstener Kiesschacht bleiben den insgesamt 600 Teilnehmern auch Strohhüte und Bändchen. Falk Rockmann

Staßfurt/Güsten - Der Ernst des Lebens und der Einsätze beginnen auch für den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehren noch früh genug. „Feuerwehrtechnische Übungen machen die Kinder- und Jugendfeuerwehren das ganze Jahr über regelmäßig in der Ausbildung“, sagt Roswitha Salm. Damit erklärt sie, warum beim Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr Spiel, Sport und ganz viel Spaß ganz oben stehen. Die Chefin der jungen Wehren blickt auf stets steigende Teilnehmerzahlen, seit dem die erste Veranstaltung dieser Art vor 33 Jahren in Tarthun mit etwa fünf Jugendfeuerwehren aus dem Altkreis Staßfurt begann.

Wie eine Großfamilie

Mittlerweile sind es 520 Jungen und Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren von 20 Kinder- und 15 Nachwuchsfeuerwehren aus dem Salzlandkreis, die das Zeltlager an den Güstener Kiesschacht lockt. Dazu kommen etwa 80 Betreuer. „Wir sind wie eine Großfamilie“, ist für die „Feuerwehrmutti“ eine Erklärung, warum es die künftigen Retter hierher zieht. Und wenn aus ihnen aktive Kameraden oder gar Wehrleiter werden, wie Dominik Lärz in Unseburg, dann habe man doch alles richtig gemacht.

Salm erzählt weiter von einstigen Teilnehmern, die sich gern erinnern und das Zeltlager deshalb noch immer von Herzen gern unterstützen. Mario Wehr sei beispielsweise so ein ehemaliges Mitglied der Jugendwehr Egeln-Nord. Er fährt heute einen Edeka-Kühlwagen und lenkte ihn dankenswerterweise nach Güsten.

Bei steigenden Temperaturen im Verlauf des Zeltlagers bis über 30 Grad war das Baden natürlich eine der Lieblingsbeschäftigungen.
Bei steigenden Temperaturen im Verlauf des Zeltlagers bis über 30 Grad war das Baden natürlich eine der Lieblingsbeschäftigungen.
Falk Rockmann

120 Kilogramm Nudeln, 650 Jägerschnitzel...

Das fünftägige Zeltlager ist immer eine große logistische Herausforderung. Da ist die Vollversorgung/Bespaßung – für 30 Euro Eigenanteil pro Teilnehmer übrigens auch nur mit Hilfe von Landkreisförderung und Sponsoren abzusichern, wie Roswitha Salm auch das mit großem Dank bemerkt. Unter anderem kochten die 20 Kameraden vom Neundorfer Krähenkessel und vom Unseburger Bodekessel 120 Kilogramm Nudeln für 600 Portionen, am Sonnabend sogar 650 Jägerschnitzel mit Kartoffeln und Mischgemüse. Man habe mehrmals Lebensmittel nachgeordert, resümiert Rosi.

Supertalente gesucht und gefunden

Solche tollen Tage mit so viel Bewegung an der frischen Luft und Badespaß im Kiesschacht, in mitgebrachten Pools und Planschbecken machen eben hungrig. Das Programm war natürlich weitaus vielseitiger und reichte von Disko über Kino bis zur Nachtwanderung. „Den geplanten Orientierungsmarsch haben wir wegen der Hitze ausfallen lassen“, nennt Roswitha Salm auch eine Programm-Änderung. Deshalb wollte man am Sonntag auch zeitiger als sonst frühstücken und den Heimweg antreten. Schon am Tag zuvor herrschten über 30 Grad Celsius bei einem der Höhepunkte des Zeltlagers. Auf das „Güstener Kiesschacht sucht das Supertalent“ hatten sich ein Dutzend unterhaltungskünstlerisch begabte Kinder- und Jugendfeuerwehren vorbereitet. Nach gut einer Stunde fantastischer Tänze und gelöster Klärgruben-Katastrophen beispielsweise war es schwer für die Jury, die Sieger auszumachen. Letztendlich jubelten die Jugendfeuerwehr Drohndorf und die Hecklinger Kinderfeuerwehr, die dann wie wild vor Freude darüber tanzten. Martina Lorenz, Fachdienstleiterin Brand- und Katastrophenschutz vom Landkreis bekräftigte, dass die Auswahl knapp ausfiel. Beim gemeinsam gefeierten Finale mit dem „Zug ohne Bremsen“, angetrieben durch die DJs Antek, Toku und Hannes, rangierte wieder der gemeinsame Spaß bei einer schier endlosen Polonaise ganz vorn.

2190 Euro für den Wünschewagen

Tränen flossen übrigens auch beim 33. Zeltlager. Vor Rührung, als nach dem 1. Benefiz-Fußballspiel zwischen dem Betreuerteam und einem des Salzlandkreises 2190 Euro an den Arbeiter-Samariter-Bund für die Aktin „Wünschewagen“ überreicht werden konnten. „Das macht uns stolz“, sagt Roswitha Salm, die mit 1000 Euro gerechnet hatte.

Und nochmal Tränen der Rührung flossen bei der Feuerwehr-Mutti, als Vertreter der Kreisjugendfeuerwehr ihr, ihrem Mann Volkhard, sowie Bärbel und Klaus-Dieter „Peppi“ Füger ein Dankeschön in Form von Schlemmerkörben für die vielen Jahre Zeltlager-Organisation gesagt wurde. „Ohne unsere 44 Ehejahre wäre das nicht möglich gewesen“, verriet Rosi Salm, deren zwei Kinder und zwei Enkelkinder natürlich auch Feuerwehrleute sind. Die ehrenamtliche Chefin versprach: „Zwei Jahre machen wir das noch auf jeden Fall.“ Sie wünschte noch, „dass alle so bleiben wie wir sind, gemeinsam sind wir stark!“

Was (ewig) bleibt, sind Kameradschaft, Zusammenhalt und Abwechslung

Der größte Spaß ist mal wieder vorbei. Was bleibt, sind „Kameradschaft, Zusammenhalt und Abwechslung“, wie Steve Feld den kommenden Alltag beschreibt. Er betreut mit Cordula Lärz die Unseburger Kinderfeuerwehr – und kann dabei auch auf 32 Jahre Zeltlager-Erfahrung bauen.