Jens Schröder ist der neue Egelner Schützenkönig / Palaver und Salutböller zu seinen Ehren Hauptmann: Keine Aggitation mehr in Schönebeck
Jens Schröder ist der neue Schützenkönig des SV Bleckendorf der Stadt Egeln. Seine Schützenbrüder ehrten den Schönebecker mit zwei krachenden Salven und etwas Palaver.
Von Ulrich Meinhard
Schönebeck/Egeln l Für die Anwohner der Dr.-Wilhelm-Külz Straße war das Spektakel etwas Ungewöhnliches. Aufmarschierende Schützen eines Schützenvereins, die mit einer Fahne daherkommen und Salut schießen, hat es in Schönebeck schon lange nicht mehr gegeben. Obwohl - das stimmt so nicht. Die jüngste Ehrung eines neugebackenen Schützenkönigs ist gerade einmal ein Jahr her. Der hieß im Juli 2011 Falko Schröder. Ein junger Schönebecker. In diesem Jahr heißt der Mann mit der ruhigsten Hand Jens Schröder, er ist der Onkel seines Vorgängers in der Königswürde. Die bleibt demnach in der Familie. Das Besondere an der Geschichte ist, dass es sich hier nicht um die Schönebecker Schützenkönige dreht, sondern um die des Schützenvereins Bleckendorf der Stadt Egeln.
Sowohl Falko als auch Jens Schröder fühlen sich bei den Egelnern ausgesprochen wohl und haben sich deshalb für die Bodestadt und ihren Verein entschieden. Der setzt mit seinem Hauptmann Lutz Paarmann auf Tradition und auf gute sportliche Leistungen. Und der Spaß kommt dabei auch nicht zu kurz. Den konnte erleben, wer am vergangenen Freitag bei der Ehrung von Jens Schröder durch seine Schützenbrüder und -schwestern dabei war (Volksstimme berichtete bereits).
Für Kurzweil sorgte vor allem der Chef der Truppe mit seinen witzigen Bermerkungen. Nach einigem Hin und Her um die Schützenscheibe, die am Haus von Jens Schröder angebracht wurde (auf die Rückseite hatten die Egelner die Worte gekritzelt: "Der Einäugige unter den Blinden.") ging die Zeit dahin und die Kirchturmuhr von St. Marien läutete den Abend ein. Paarmann kommentierte dies trocken und forderte Schützenbruder Christian Schmidt auf: "Machse gerade. Es ist Sechse."
Denn an diesem Abend wartete in Egeln auch noch die Ehrung von Schützenkönigin Erika Wunderling - übrigens keine Schönebeckerin. Außerdem sollte traditionell ein Kranz niedergelegt werden für die verstorbenen Schützenbrüder und die Gefallenen der Weltkriege.
Paarmann frotzelte kurz vor der Abfahrt seiner Truppe: "Ich hätte mir gewünscht, noch mehr Schönebecker in unseren Reihen begrüßen zu dürfen. Aber angesichts der Tatsache, dass die Schönebecker einen Titel nach dem nächsten holen, verzichte ich auf weitere Agitation." Die Proklamation des Schützenkönigs erfolgte am Sonnabend in Egeln.
Die Volksstimme wird Jens Schröder in einem weiteren Artikel ausführlicher vorstellen.