Hort der Grundschule Westeregeln unternimmt Ausflug nach Hakeborn Jäger erklärt Kindern Lebensweise der Tiere
Ferienzeit ist auch Erlebniszeit. So machten sich gestern die Hortkinder der Grundschule Westeregeln nach Hakeborn auf. Ziel war die Jägerklause.
Hakeborn/Westeregeln. Mit dem Kremserwagen brachen die 17 Mädchen und Jungen morgens auf. "Zu Fuß wäre der Weg einfach zu weit gewesen", sagt Hortnerin Britta Kühne. Von einem Traktor gezogen erreichte der Wagen gemächlich das Ziel. Dort wartete bereits Jäger Klaus Kühne auf die Kinder.
Gemeinsam unternahm er mit ihnen eine kleine Wanderung in den nahen Wald und erklärte ihnen das Handwerk des Jägers. Er bestimmte mit den Kindern die Bäume und Sträucher und erkundigte sich, ob sie bereits Waldtiere kennen. Sogleich sprudelte es aus den Schülern hervor. Rehe, Wildschweine und Füchse, kennt jedes Kind. Dabei gibt es noch andere Bewohner, die eher unscheinbar sind und mitunter dem Menschen eine Menge Probleme bereiten, klärte der Jäger auf.
Bestes Beispiel dafür sei der Steinmarder. Der kleine Jäger besucht gern auch die Dörfer und Städte. Dabei fühlt er sich in Autos besonders wohl, erklärte Klaus Kühne weiter. Besonders Autoteile aus Gummi haben es ihm angetan.
Große Schäden gibt es dadurch jedes Jahr in der Bundesrepublik an vielen Fahrzeugen. In der Jägerklause zeigte Klaus Kühne den Kindern noch ein weiteres Tier, welches gern die Nähe zum Menschen sucht. Dabei handelt es sich um den Waschbären. Auch in der Region um Hakeborn gibt es die putzigen Säugetiere bereits. "Nur gehören die eigentlich gar nicht hier hin", unterstrich der Jäger. Die eingeschleppte Art hat so gut wie keine Feinde in der heimischen Natur. Ungebremst können sich die Tiere ausbreiten.
Gern bauen sie ihre Nester auch in Dachböden von Häusern. Dabei können die Tiere jede Menge Schaden anrichten. "Im Nachbarbezirk haben die Jäger bereits einige Waschbären geschossen", weiß Klaus Kühne, der der Jagdgenossenschaft Hakeborn vorsteht.
Wenn das Laub von den Bäumen gefallen ist, sieht er die Tiere oft tagsüber auf den Ästen liegen. "Die Waschbären schlafen dann auf den Bäumen", erzählt er den Kindern.
Ebenso erklärt er ihnen die Aufgabe der Jäger. Sie müssen die Wildbestände in einer richtigen Größe halten. Ohne die Waidmänner könnten sich die Wildtiere ungebremst vermehren und so jede Menge Schaden anrichten. Besonders die Landwirte fordern einen geringen Wildbestand. Denn gern tummeln sich Wildschweine und Rehe auf den Feldern und fressen sich am Getreide oder Mais satt.
Um den Wildbestand in den Jagdrevieren auch richtig einschätzen zu können, sind die ehrenamtlichen Jäger sehr viel unterwegs, erklärte Klaus Kühne den Schülern weiter. "Immer wieder müssen wir abends und morgens zur Beobachtung raus", schildert er. Außerdem müssen die Jäger auch die Laufrouten der Tiere kennen, wenn sie sich in eine gute Schussposition bringen wollen.
Nach so viel Fachwissen über die Jagd, versammelten sich die Schüler wieder in der Jägerklause. Hier gab es ein Mittagessen für sie. Anschließend hatte der Jäger auch noch Stundenpläne mit Wildtiermotiven für die Kinder dabei. Dann ging es mit dem Kremserwagen wieder zurück nach Westeregeln. Viele Kinder schwärmten bereits auf der Rückfahrt von dem schönen Tagesausflug. Viele werden die Wälder nach der Exkursion auch mit anderen Augen sehen, ist Britta Kühne überzeugt.
Während der vergangenen heißen Tage waren die Hortnerinnen beinahe täglich mit den Hortkindern unterwegs. Mit dem Fahrrad fuhren sie meistens zum Egelner Waldbad, um sich eine kühle Erfrischung zu gönnen.
In der vergangenen Woche gab es eine Beachparty auf dem Schulhof. "Das war wie im Urlaub in Spanien", schwärmte Britta Kühne. "Wir haben den Kindern alkoholfreie Drinks mit Südfrüchten gemacht. Alle haben das richtig genossen", schildert sie.
Wenn es in den kommenden Tagen wieder sehr heiß werde, soll es wieder in das Waldbad gehen.
Dort können die Schüler wunderbar spielen und auch im Wasser planschen, erklärte sie weiter. Außerdem sei die fahrt mit dem Rad nach Egeln gerade noch machbar. Auf andere Ausflüge habe der Hort verzichtet.
In der kommenden Woche schließt der Hort in Westeregeln für zwei volle Wochen. Die Regelung gibt es schon lange. Die Hortnerinnen gehören zur Johanniter-Unfall-Hilfe und damit zum Kindergarten, der ebenfalls von der Organisation betreut wird. Kindertagesstätte und Hort hätten seit Jahren eine einheitliche Schließzeit.
Zwei Wochen können sich die Mädchen und Jungen dann zu Hause oder bei Verwandten noch richtig vor dem Schuljahresbeginn erholen.