Bürgermeister-Kandidatin enttäuscht über die sehr hohe Zahl von 441 Bürgern, die sie nicht überzeugen konnte Jana Richter will sich weiter für den Ort einsetzen
Giersleben l Die bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag in Giersleben unterlegene Kandidatin Jana Richter hat sich erfreut über die sehr hohe Wahlbeteiligung geäußert, die bei 68,9 Prozent lag.
"Ich bin froh, dass so viele Bürger zur Wahl gekommen waren, gerade bei diesem Wetter", sagte die 30-Jährige gestern und zeigte sich zugleich enttäuscht "über die unglaublich hohe Zahl von 441 Bürgern, die ich nicht habe überzeugen können."
Sie und ihre Anhänger nicht zu enttäuschen, werde für den mit 67 Prozent gewählten neuen Bürgermeister der Gemeinde, Peter Rietsch, nicht leicht sein, "da unsere Anforderungen an ihn hoch sind und scheinbar nicht seinem Rollenverständnis entsprechen." Sie hoffe sehr, dass Rietsch für diese 441 Bürger, die ihm ihr Vertrauen ausgesprochen haben, das leisten werde, was sie erwarten und verdienen.
Richter: "Ich hoffe auch sehr, dass Peter Rietsch das Verhältnis zwischen Gemeinderat und Verwaltung nicht weiter strapazieren wird. Ich bin gespannt auf sein Konzept zur Entwicklung der Grundschule, zur Förderung der lokalen Wirtschaft, zur Schaffung von Wohnmöglichkeiten und Bauplätzen, und vieles mehr. Ich hoffe, er wird Klarheit in die finanzielle Situation der Gemeinde bringen und zeitnah einen Haushalt für 2013 präsentieren, in dem die Zahlungen an die Stadt Hecklingen und die Deutsche Bahn eingerechnet sind."
Jana Richter sagte, sie wünsche sich sehr, dass das Engagement vieler vom Wahlergebnis enttäuschter Bürger für den Ort nicht erlösche. Einige hätten bereits im Vorfeld der Bürgermeisterwahl gesagt, dass sie sich nicht zurückziehen werden, wenn Peter Rietsch in dieses Ehrenamt gewählt werde.
Rietsch ist seit 1999 Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister des Dorfes.
"Auch wenn ich die Frustration durchaus verstehen kann, wäre dem Ort mit einem solchen Rückzug nicht geholfen."
"Auch wenn ich die Frustration durchaus verstehen kann, wäre dem Ort mit einem solchen Rückzug nicht geholfen", sagte Richter. Als Bürgermeisterin wäre es ihr erklärtes Ziel gewesen, "die geschürten Lagerkämpfe zu beenden und alles für ein Miteinander zu tun." Sie habe aber Zweifel, dass Rietsch Interesse an der Einigung des Ortes habe, lasse sich jedoch gern überraschen. "Ich werde mich weiterhin für den Ort einsetzen, werde Arbeitsplätze sichern und schaffen und werde das politische Geschehen beobachten, hinterfragen und nach Möglichkeit mitgestalten. Ich werde mich sozial einbringen, wie etwa im Förderverein der Kita, beim Lichterfest, zum Weihnachtsmarkt, und allem Schönen, was uns Bürgern möglich ist", kündigte Jana Richter an. Darauf angesprochen, für wen sie sich engagiere, sagte die 30-Jährige: "Für Giersleben, für die Giersleber und für alle anderen in der Region, denen ich zeigen will, dass Giersleben auch anders sein kann."