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Rund 50 Beteiligte sind bei den Vorbereitungen / Bei Nachfrage eventuell zweite Veranstaltung Karnevalisten brüten Überraschungen aus: Börnecker Spaßmacher sind am Proben

Von Franziska Richter 03.01.2012, 05:25

Wie das Männerballett sind derzeit alle Börnecker Spaßmacher am Proben. An die 50 Beteiligte stellen das Programm für den Karneval im Frühjahr auf. Da die Hauptveranstaltung am 18. Februar ausverkauft ist, spekuliert man auf eine Wiederholungsveranstaltung.

GroßBörnecke l Die Jungs vom Männerballett sind derzeit am Proben. Schweißperlen auf der Stirn und flotte Bewegungen zeugen von einer ganz neuen Nummer, die sie jetzt für den Karneval am 18. Februar im Dorfgemeinschaftshaus einstudieren. Was es genau für ein Tanz ist und in welchem Kostüm sie dann auftreten werden, wollenen sie natürlich noch nicht verraten. "Es werden auf jeden Fall keine Frauenkleider sein", sagt Tänzer Randolph Schwabe-Bolze, "dieses Mal machen wir was ganz Neues." Da die Volksstimme bei einer Probe war, kann schon mal so viel verraten werden: Der Tanz ist flott, und die Jungs schmeißen ihre Beine in alle Richtungen. Das eine oder andere Musikstück wird sicher jeder wiedererkennen. Das Männerballett sieht zwar die Karnevalveranstaltung als Höhepunkt des Jahres an, aber auch sonst haben sie das ganze Jahr lang zu tanzen: "Wir sind etwa einmal im Monat bei Auftritten auf Privatfeiern. Je nachdem, was das Publikum wünscht, so verkleiden wir uns dann", erzählt Randolph Schwabe-Bolze weiter. Die Männer haben sich schon in Cancan-Kleider geworfen, in Kittelschürzen oder sind im Ballett-Kostüm für Schwanensee aufgetreten.

Marina Feldheim studiert derzeit als "Teamcoach" mit ihren sechs Männern die Choreographie für das Männerballett ein. "Wir schauen uns oft Choreographien im Internet an, und erfinden dann etwas Eigenes dazu", erzählt sie. Sie ist schon seit den 1970er Jahren beim Karneval dabei, jetzt als Mitglied des Elferrats.

"Wir sind etwa einmal im Monat bei Auftritten auf Privatfeiern. Je nachdem, was das Publikum wünscht, so verkleiden wir uns dann."

Seit Oktober tagt der Elferrat alle 14 Tage, um den Karneval zu organisieren. Er kann auf 50 Helfer zurückgreifen, die in der Abteilung Karneval des Kultur- und Heimatvereins Groß Börnecke aktiv sind. Das ganze Programm haben sie zusammen mit den Tanzgruppen und Akteueren aufgestellt. Sie haben Plakate entworfen, Eintrittskarten gedruckt und die Veranstaltung bis ins kleinste Detail besprochen. Der Elferrat bastelt derzeit auch ein Bühnenbild, das bunt geschmückt werden soll. Die Ausgaben für Kostüme, Requisiten und Bühnenbild werden durch die Erlöse der Eintrittskarten wieder herein geholt. Im Programm sind diesmal, außer der Frauentanzgruppe, alle "üblichen Verdächtigen": Die Börnecker Spätzchen und Spatzen, Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren, die Damen der "Kugelblitze" und eine Solosängerin. Der Frauen- und der Männerchor und ein Tanzmariechen treten ebenso auf wie die Schalmeienkapelle der Feuerwehr und eventuell eine weitere Überraschungstanzgruppe.

Zwar haben die Karnevalisten dieses Jahr schon einen kleinen Erfolg mit der bereits ausverkauften Veranstaltung am 18. Februar erzielt - bei genug Interessenten, die sich im Geschäft von Yvonne Kramer-Herbst melden, wird ein zweiter Karnevalabend veranstaltet -, aber über die Jahre betrachtet nimmt die Beteiligung doch ab. "Früher hatten wir teilweise vier Veranstaltungen in einer Saison, jetzt sind wir oft nur bei einer", sagt Maria Feldheim. Fernsehen und Internet sei eben für viele Leute eine leichtere Kost als sich selbst in eine Tanzgruppe einzubringen und nach der Arbeit noch zu trainieren, erklärt sich Randolph Schwabe-Bolze den Rückgang. Mancherorts falle der Karneval sogar komplett aus wegen mangelndem Interesse der Zuschauer. Der Karneval sei eben eine Herzensangelegenheit. "Man muss mit Herz und Seele dabei sein, sonst wird\'s nichts", sagt der Tänzer. Seine fünf Mittänzer vom Männerballett halten daher umso mehr zusammen.