Investition Klosterbesitzer will Schnaps brennen
Mit dem ehemaligen Kloster Marienstuhl in Egeln hat der gebürtige Otterslebener Volker Kups einiges vor.
Egeln l Volker Kups schwebt vor, dort einen biologischen Obstanbau zu betreiben und als zweites Standbein eine Verbindung zur Kunst zu schaffen mit Verkaufsausstellungen und Versteigerungen.
Dazu hat er im hinteren Teil des großen Geländes, das an die Tarthuner Straße angrenzt und auf dem sich zu DDR-Zeiten alte Ställe befanden, rund 300 Apfelbäume gepflanzt. Darunter befinden sich auch etliche alte Sorten. „Ich rechne im Jahr 2020 mit der ersten richtigen Ernte“, sagte Kups, der auch Leerstandsgärten in Staßfurt für den Obstanbau nutzen will.
Ihm schwebt ein Verkauf des Obstes, aber auch eine Veredelung vor. „Wir wollen auf alle Fälle daraus Saft oder Wein herstellen. Darüber hinaus denken wir auch darüber nach, eine kleine Brennerei nur für den Vorort-Verkauf zu installieren“, sagte der Investor. Das Kloster und die nachfolgenden Betriebe verfügten über Brennrechte. „Zu DDR-Zeiten wurden dort pro Jahr rund 500.000 Liter Rohbrand für den Nordhäuser Doppelkorn hergestellt“, weiß Kups zu berichten. Die alte Brennerei sei jedoch zerstört worden und nicht mehr zu retten gewesen.
In dem Gebäude, in dem einst die Pröpste des Klosters wohnten, will der Investor einen Verkaufs- und Präsentationssaal herrichten. „Er soll auch für Versteigerungen genutzt werden“, sagte Kups. Derzeit versprüht der Raum noch den Charme der DDR.
Das Gebäude, in dem einst die Äbtisinnen und die Nonnen wohnten, will der Besitzer so weit auf Vordermann bringen, dass dort Pilger aus aller Welt übernachten können.
Kups: „Schließlich liegt Egeln direkt am St. Jakobus Pilgerweg, ist die ehemalige Klosterkirche St. Marienstuhl eine Pilgerkirche und hat auf dem Klostergelände einst eine Marienerscheinung stattgefunden.“
Bis dahin ist es angesichts des schlechten Zustandes, in dem sich die beiden unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäude aufgrund jahrelanger mangelnder Unterhaltung befinden, noch ein weiter Weg. „Das ist eine Menge Arbeit“, weiß Kups nur zu gut. „Auch Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden“, fügte er mit einem Schmunzeln hinzu. „Wichtig sind erst einmal die Erhaltung und die Reparatur“, so der Klosterbesitzer zu der Staßfurter Volksstimme .
Bereits am Sonnabend, 27. Oktober, und am Sonntag, 28. Oktober, wird in einer alten Scheune der erste Kunst- und Handwerker-Markt stattfinden, kündigte der Investor an. Dort sollen Künstler aus dem Raum Magdeburg und aus Thüringen ihre Exponate aus dem Bereichen Kunsthandwerk, der Stein-, Holz- und Textilgestaltung sowie der Malerei vorstellen und zum Teil auch verkaufen können. „Das wird so weit gehen, dass Klein und Groß zum Teil auch mitmachen und sich betätigen können“, sagte Kups. Der Markt wird am Sonnabend in der Zeit von 13 bis 18 Uhr und am Sonntag in der Zeit von 10 bis 16 Uhr geöffnet sein.