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Autobahn Massiver Stau nach LKW-Unfall

Nach einem schweren Lkw-Unfall muss die Autobahn 14 für mehr als zwölf Stunden komplett gesperrt werden.

12.11.2019, 17:51

Rathmannsdorf/Staßfurt l Wie passen zwei Lkw durch ein Nadelöhr, wie es die Alte Schulstraße in Rathmannsdorf im Bereich einer engen S-Kurve ist? Eigentlich gar nicht, oder nur mit Ausdauer, Rangieren, Haken. Was wiederum zu erheblicher Fahrzeitverlängerung führt.

Genervt waren am Dienstag nicht nur die Brummi-Fahrer, die – sicher aus Unkenntnis der engen Straßenverhältnisse in Rathmannsdorf – den vermeintlich kürzesten Weg als Alternative zur A 14 nahmen. Dort war es in der Nacht zu Dienstag kurz vor Mitternacht zu einem schweren Lkw-Unfall gekommen. Auf Höhe des Parkplatzes Alter Postweg in Richtung Magdeburg hatte der hintere Anhänger eines Schwerlasttransporters die Mittelleitplanke durchbrochen. Geladen hatte der Lkw ein 56 Meter langes und 195 Tonnen schweres Stahlrohr. Als das Fahrzeug zum Stehen kam, blockierte es beide Fahrtrichtungen. Auffahrunfälle gab es keine. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt. Die Unfallursache war zunächst unklar. Die Autobahn 14 musste für die Bergungsarbeiten komplett gesperrt werden. Der Verkehr wurde zwischen den Autobahnabfahrten Bernburg und Staßfurt umgeleitet.

Leidtragende waren dabei auch die Anwohner an den Umleitungen, die stundenlang den Stau vor ihren Haustür ertragen mussten. „Da muss was passieren“, schimpfte Mike Glockemann. Nicht nur, weil er sein Auto schwer vom Hof bekommt, um den Jüngsten in die Schule zu fahren. Der Schulbus kam wegen des Staus nämlich auch nicht pünktlich. „Für Lkw-Verkehr sind diese Straßen hier einfach nicht gemacht“, sagte er.

Seine Nachbarn Michael Bock und Walter Wieser hatten schon vor diesem Mega-Stau Sachschäden an ihren Häusern zu beklagen. Kein halber Meter Fußweg trennt Wiesers Haus von der Fahrbahn. „Mir haben sie schon zwei Mal die Dachrinne abgefahren“, hat er kein Verständnis mehr. Erst recht nicht, dass sich nun offensichtlich der Autobahnverkehr hier durchquetschen will.

Ein zwischen den angestauten Lkw stehender Polizeibeamter kann auch nur ohnmächtig die Schultern heben. „Es wird an einer Umleitung gearbeitet“, sagt er. Es ist mittlerweile gegen 8.30 Uhr. Der Verkehrsfunk bringt es auch, dass in Rathmannsdorf kein Durchkommen für Lkw ist. Die meisten Lkw-Fahrer sitzen für internationale Spediteure hinterm Lenkrad, verstehen also kein Deutsch. „Sie fahren ja doch wie sie wollen“, ergänzt der Polizist, meint damit nicht nur die Brummifahrer.

Im Laufe des Tages entspannte sich die Situation auf den Straßen allmählich wieder. Zunächst teilte die Autobahnpolizei mit, dass die Strecke gegen Mittag wieder komplett freigegeben werden kann. Doch daraus wurde nichts. Ab 14.30 Uhr war die Autobahn zumindest in Richtung Dresden wieder zu befahren. Auf der entgegengesetzten Spur dauerten die Aufräumarbeiten zunächst noch weiter an. Ab 15.30 Uhr wurde schließlich die komplette Autobahn in beiden Richtungen wieder für den Verkehr freigegeben. Damit kehrte auch auf den Umleitungsstrecken wieder Ruhe ein.