Flurbereinigung Neue Feldwege

In der Egelner Mulde gibt es ein Flurbereinigungsverfahren, welches Landwirt Christian Meyer erklärt.

10.02.2017, 01:00

Egeln l Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (Mitte) in Halberstadt hat für Teile der Gemarkungen Westeregeln, Etgersleben, Egeln, Egeln-Etgersleben, Groß Germersleben und Hadmersleben ein vereinfachtes Flurbereinigungsverfahrens mit dem Namen „Westeregeln“ angeordnet. Was ist das Ziel?

Christian Meyer: Das Ziel ist in erster Linie die Behebung von Nutzungskonflikten in der Gemarkung. Zu DDR-Zeiten spielten Eigentumsverhältnisse in der sozialistischen Landwirtschaft praktisch keine Rolle. Jahrhundertealte Feldwege wurden umgepflügt, Hecken und Bäume wurden entfernt, um eine großflächige Landwirtschaft betreiben zu können. Neue Feldweg entstanden, Grenzsteine wurden entfernt. So haben wir heute die Situation, dass Wege, Hecken und Gräben nicht auf den Flurstücken verlaufen. Diese Nutzungskonflikte in der Landschaft sollen mit dem Flurbereinigungsverfahren behoben werden. Dazu werden die bestehenden Feldwege erneuert und teilweise erweitert. Auch Flurstücke werden neu zugeschnitten, wobei natürlich die unterschiedlichen Bodenwertzahlen berücksichtigt werden. Ein wichtiger Punkt ist uns auch, dass die Pappelbestände schonend umgebaut werden. Die Pappeln stehen teilweise seit über 60 Jahren. Flurbereinigungsverfahren sind aber keine Besonderheit der neuen Länder, sondern wurden auch schon in der alten Bundesrepublik durchgeführt.

Warum haben Sie sich für die Wahl des Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft zur Verfügung gestellt und wer arbeitet noch im Vorstand mit?

Ich habe mich zur Wahl gestellt, da wir als landwirtschaftlicher Betrieb aus Westeregeln einer der Nutzer der Flächen in dem Flurbereinigungsgebiet sind. Ich sehe die Flurbereinigung als große Chance, die Infrastruktur für alle Landwirte/Nutzer zu verbessern. Des Weiteren können weitere Nutzergruppen der Landschaft, wie zum Beispiel Radfahrer und Wanderer, von dem Verfahren profitieren. Außerdem spielt für uns der Umweltschutz eine entscheidende Rolle. Der Vorstand besteht aus drei ordentlichen Mitgliedern und drei Vertretern. Die Mitglieder sind neben mir Manfred Püchel und Ines Kuhn. Hans-Joachim Klietz, Ralf Künnemann und Dietrich Söchting sind stellvertretende Vorstandsmitglieder.

Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten Halberstadt schätzt ein, dass sich das Wirtschaftswegenetz im Raum Westeregeln in einem desolaten Zustand befindet. Wie kann und soll es verbessert werden?

Manfred Püchel, der zugleich auch SPD-Fraktionschef des Verbandsgemeinderates Egelner Mulde ist, sieht in diesem Verfahren auch die Chance, das Radwegenetz im Norden des Salzlandkreises wesentlich zu verbessern. Wo konkret kann hier etwas getan werden

Ein Sorgenkind stellt für uns die gerade für die Bewohner der Gemeinde Börde-Hakel so bedeutsame Verbindung zwischen Westeregeln und Egeln durch das Bruch dar. Gerade diese Verbindung hat eine große Bedeutung für die Akzeptanz des Verfahrens in der Bevölkerung. Leider sind wir mit unseren Vorstellungen bisher an Belangen des Natur- und Hochwasserschutzes gescheitert.