Stadtwerke Neuer Geschäftsführer: Nähe zum Kunden
Eugen Keller ist seit dem 1. Dezember Geschäftsführer der Stadtwerke und der Technischen Werke Staßfurt.
Staßfurt l „Bei Enovos war ich irgendwann an dem Punkt, an dem ich eine neue Herausforderung wollte“, erklärt Eugen Keller im Volksstimme-Gespräch über seine letzte Anstellung. Der neue Geschäftsführer der Stadtwerke Staßfurt, der bei dem großen Energieunternehmen in Wiesbaden eine leitende Position innehatte, vermisste die Nähe zum Kunden. Auch die Energie Baden-Württemberg (EnBW), einer weiteren Station in seinem Lebenslauf, belieferte Industriekunden und Stadtwerke, aber nie direkt den Privathaushalt oder Kleinbetrieb. „Genau aus diesem Grund wollte ich in ein regionales Unternehmen wie die Stadtwerke Staßfurt.“
Und möchte man die Herausforderung der Leitung eines ganzen Unternehmens annehmen, müsse man eben Flexibilität und Reisebereitschaft zeigen, erklärt Eugen Keller weiter. Derzeit pendelt der 40-Jährige zwischen Staßfurt in Taunusstein in Hessen, wo seine Ehefrau und seine drei Kinder leben, die er im Sommer nach Staßfurt holen will.
Die große spannende Frage und zugleich Herausforderung bei den Stadtwerken Staßfurt wird für ihn sein: Wie können die Stadtwerke die Zukunft gestalten, bei allen Veränderungen durch die Energiewende? Wie kann man das Thema dem Kunden mit all seinen Auswirkungen erklären? Eugen Keller sagt: „Auch wenn wir als kleine Stadtwerke nicht alle Themen der Energiewende bearbeiten können, können wir zumindest Nischen bedienen.“
Absehbar ist bereits jetzt: Das kommunale Energieunternehmen wird in Zukunft wie alle anderen kommunalen Energieversorger auch in weiteren Bereichen aktiv werden müssen, sich Wettbewerbsvorteile schaffen und neue Produkte anbieten müssen. „Wer weiß, vielleicht beschäftigen sich die kommunalen Energieversorger ja in Zukunft mit dem Thema Smart Home“, gibt er nur ein Beispiel.
Denn der demografische Wandel, der durch immer weniger Einwohner auch zu immer weniger Haushaltskunden führt, kommt auch auf die Stadtwerke zu. Um sich über die neuesten Entwicklungen auszutauschen, stehen die Stadtwerke Staßfurt im Austausch mit anderen Stadtwerken und arbeiten in überregionalen Fach-Arbeitsgruppen mit.
In seinem ersten Monat im Unternehmen, erklärt der neue Geschäftsführer, habe er bereits bemerkt, wie positiv die Stadtwerke in Staßfurt wahrgenommen werden. Mit 15 000 Kunden habe man eine gute „Marktdurchdringung“ erreicht. Durch die vielen Sponsoringaktivitäten genießen die Stadtwerke Anerkennung. „Diese Partnerschaften werde ich grundsätzlich fortführen“, kündigt Eugen Keller zur Unterstützung von Stadt, Vereinen und Veranstaltern an. Bemerkenswert ist für ihn in Staßfurt übrigens die Vielfalt der Vereinslandschaft.
Ebenso positiv nimmt Eugen Keller die Mitarbeiterschaft bei den Stadtwerken wahr. Der Geschäftsführer, der aus einem 150 Mann-Unternehmen zu den Stadtwerken mit 59 Mitarbeitern wechselte, findet ein „freundliches Klima“, eine Mannschaft, „mit der man gestalten kann“ und „sehr gute Mitarbeiter an den wichtigen Stellen“ vor.
1994 war Eugen Keller im Alter von 17 Jahren aus Usbekistan nach Deutschland gekommen und gehörte zu den sogenannten Spätaussiedlern. Er studierte Betriebswirtschaftslehre in Jena.