Pläne vorgestellt Neues Haus für Sportler
Auf dem Sportplatz in Warmsdorf soll ein Vereinshaus enstehen. Die Verwaltung sucht nach Förderung.
Warmsdorf l Die Stadt Güsten plant gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Saale-Wipper den Neubau eines Vereinsheims auf dem Sportplatz Warmsdorf. Das berichtet Sabine Rotter, Sachbearbeiterin für Bildung, Jugend, Familie, Sport und Kultur. „Derzeit steht dem Sportverein Warmsdorf dort lediglich ein Containerkomplex zur Verfügung, der in vielerlei Hinsicht nicht mehr den aktuellen Anforderungen entspricht“, sagt Sabine Rotter. Die Kapazität der Räume reiche für die Mitglieder nicht aus. Gravierender sei aber der schlechte bauliche Zustand des Gebäudes. So seien besonders die Fußböden verschlissen und die sanitären Anlagen marode.
Diese Missstände haben die Überlegung reifen lassen, neue Bedingungen zu schaffen. Eine Sanierung der bestehenden Räume sei unrentabel und nicht nachhaltig. Die Verwaltung, berichtet Sabine Rotter, beschäftige sich bereits seit 2014 mit möglichen Finanzierungsvarianten. Zunächst suchte man das Gespräch mit Windparkbetreibern, um Mittel aus einem eigens dafür eingerichteten Fonds zu erhalten. Das allerdings scheiterte.
Jetzt suche sie nach einem möglichen Fördertopf, um das Vorhaben umsetzen zu können, sagt die Sport-Sachgebietsleiterin. Erste Möglichkeiten hätten sich bei der Recherche bereits ergeben. Sabine Rotter wollte aber zunächst das Votum des Kulturausschusses abwarten.
Dessen Mitglieder zeigten sich grundsätzlich damit einverstanden, dass das Neubauprojekt in Angriff genommen werde. „Wenn die Verwaltung einen entsprechenden Fördertopf aufzeigt, mit dessen Konditionen die Stadt Güsten auch in ihrer angespannten Haushaltslage mitgehen kann, stünde einem Beschluss nichts im Wege“, sagt Ausschussmitglied Gerhard Malkowski (CDU-Fraktion).
Sabine Rotter erläutert, welche Konditionen das sein könnten. So müsste eine 90-prozentige Förderung erfolgen. Erste, noch nicht konkretisierte Kostenschätzungen gehen von einem Investitionsvolumen von rund 285 000 Euro aus. Die Stadt Güsten müsste ihren zehnprozentigen Eigenanteil dann in die eigene Etatplanung aufnehmen, gegebenenfalls über Verpflichtungsermächtigungen über mehrere Haushaltsjahre verteilen.
Finanzspritzen aus Töpfen der Europäischen Union, des Bundes und des Landes seien immer an den Nachweis des Bestandsschutzes geknüpft, der Einsatz von Fördermitteln stellt die Bedingung der Zweckbindung über mindestens ein Jahrzehnt. Damit soll vermieden werden, dass ein neu zu bauendes Gebäude nicht leer steht.
Aus Gesprächen mit Sport-organisationen weiß Sabine Rotter aber, dass der Warmsdorfer Sportverein ein hohes Ansehen genieße und viel Zuspruch in der Öffentlichkeit erfahre. „Der Landessportbund und der Kreissportbund bestätigen die gute Vereinsarbeit mit über 100 Mitgliedern und heben besonders die Nachwuchsarbeit hervor.“
Ein geforderter Demografiecheck wäre also nicht das Problem. Vor dem Hintergrund, dass die offene Kinder- und Jugendarbeit seitens der Kommune kaum noch geleistet werden könne, komme der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine hohe Bedeutung zu. Auch das könne ein möglicher Fördermittelantrag darstellen. Zudem wolle die Verwaltung in der Begründung eines solchen Antrags darstellen, dass die Stadt Güsten und ihre Ortsteile sich als Standorte für Bildung etabliert haben und der Sport zu einem wichtigen Aspekt der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum gehöre.
Nicht zuletzt von Vorteil ist, dass es im Verein selbst seit Jahren große Bemühungen gibt, die Situation auf dem Sportplatz zu verbessern. Auf eigene Kosten hat der Vorstand erste Gebäudeplanungen und Kostenschätzungen angestrengt. Die Ergebnisse wurden im September 2016 als „Rohkonzept“ in der Verwaltung vorgestellt.
Geht es um den Neubau, wollen die Warmsdorfer Sportler auch nicht nur die Hand aufhalten, sagt Vereinschef Gunter von Kalnassy während der Sitzung des Kulturausschusses. „Wir machen uns intensiv Gedanken, wie wir die Stadt Güsten dabei unterstützen könne, ihren finanziellen Eigenanteil aufzubringen, wenn es eine Förderung geben sollte.“ Der Vorsitzende deutet an, dass man mit Unternehmen im Gespräch stehe.
Der Kulturausschuss will jetzt den Vorschlag aus der Verwaltung über einen Fördermittelantrag abwarten. Zudem ist eine weitere Ausschusssitzung im Vereinsheim in Warmsdorf angedacht.