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Austausch Partnerschaft Hecklingen-Nisko soll aktiver werden

Hecklingen will wieder eine engere Zusammenarbeit mit Nisko. Eine Delegation reist zum 90-jährigen Stadtjubiläum in das polnische Nachbarland.

Von René kiel 19.10.2023, 10:39
An allen  Ortseingängen von Hecklingen weisen seit Jahren Schilder auf die Städtepartnerschaft mit Nisko in der Republik Polen hin.
An allen Ortseingängen von Hecklingen weisen seit Jahren Schilder auf die Städtepartnerschaft mit Nisko in der Republik Polen hin. Foto: René Kiel

Hecklingen/vs. - Die eingeschlafene Städtepartnerschaft von Hecklingen mit dem polnischen Nisko soll wieder mit Leben erfüllt werden. Dafür sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses für Kultur und Soziales des Hecklinger Stadtrates Dienstagabend bei einer Sitzung im Stadtsaal „Stern“ aus.

Zuvor hatte die Stadtratsvorsitzende Ethel-Maria Muschalle-Höllbach (Wählergemeinschaft Hecklingen) berichtet, dass im Hecklinger Rathaus eine Einladung von Niskos Bürgermeister Waldemar Slusarczyk zur Teilnahme am 90-jährigen Stadtjubiläum am Wochenende eingegangen sei. Bürgermeister Hendrik Mahrholdt könne daran nicht teilnehmen, weil er sich zur gleichen Zeit in einem bereits länger gebuchten Urlaub befinde. „Er hat seinen Stellvertreter Frank Schinke und mich gebeten, die Stadt Hecklingen zu vertreten“, berichtete die Stadtratschefin und fügte hinzu: „Wir fahren am Donnerstag nach Polen los.“

Die Kommunalpolitikerin weiß, dass es um diese von der Stadt Hecklingen mit Nisko eingegangene Partnerschaft inzwischen ruhig geworden ist. Sie will bei dem Treffen ausloten, wie dort die weitere Zusammenarbeit gesehen wird. Ethel-Maria Muschalle-Höllbach sprach sich für eine Wiederbelebung aus.

Damals reger Austausch

„Ich finde es gut, wenn es eine Partnerschaft gibt. Es wäre nicht schlecht, wenn wir wieder gute Partner haben würden auch für die Schulen und die Vereine. Das würde die Arbeit bereichern und beflügeln“, sagte sie und regte an, mit den Kommunalpolitikern von Nisko zu diesem Thema ins Gespräch zu kommen.

„Früher gab es rege partnerschaftliche Beziehungen solange wir unsere Sekundarschule in Hecklingen hatten. Bis zu ihrer Schließung 2005 gab es einen regen Austausch. Wenn wir in Hecklingen ein Heimatfest hatten, waren eine Delegation aus Nisko da und eine Tanzgruppe“, erinnert sich Hecklingens Ortsbürgermeisterin Heidemarie Hoffmann (Wählergemeinschaft).

„Es muss geklärt sein, ob auf beiden Seiten Interesse an der Partnerschaft besteht und dann muss ein Verein gegründet werden. Es muss ein kleines Team geben, das sagt, wir machen das“, meinte der sachkundige Einwohner Tobias Resch-Feid.

Kein Geld für Partnerschaft

Heidemarie Hoffmann sieht in der angespannten Haushaltslage der Stadt Hecklingen jedoch ein Hindernis für die Wiederaufnahme der Städtepartnerschaft. „Wenn wir uns eine Delegation einladen, kostet das Geld. Das haben wir nicht“, sagte sie.

Tobias Resch-Feid wollte das nicht gelten lassen. „Wenn man die Zusammenarbeit will, muss man schauen, ob es dafür Fördermittel gibt“, sagte er. Da könnte man beim Verein „Hecklingen – gemeinsam Zukunft gestalten“ in Schneidlingen nachfragen.

Tobias Resch-Feid: „Prinzipiell ist es für die Stadt Hecklingen nicht schlecht, eine Partnergemeinde zu haben.“ Mit Hecklingen in Baden-Württemberg passiere ja nicht viel.

„Man muss ausloten, was ist möglich und was nicht. Wir können keine Städtepartnerschaft aufschreiben, um das in ein Buch schreiben zu können“, sagte der sachkundige Einwohner, der die Gründung eines Heimatvereins anregte.

Die Zusammenarbeit mit dem gleichnamigen Ort Hecklingen in Baden, der seit Jahren nicht mehr selbstständig ist, sondern in die Stadt Kenzingen eingemeindet wurde, sei über die Chöre gelaufen, sagte Heidemarie Hoffmann.

Der SPD-Fraktionschef des Hecklinger Stadtrates, Roger Stöcker, hatte sich am 12. August in einem Brief an den Niskoer Bürgermeister und an Martin Flora, den Vorsitzenden des dortigen Stadtrates, gewandt.

„Unsere beiden Städte blicken auf eine reiche Geschichte der Partnerschaft nach 1990 zurück, die leider zum Stillstand gekommen ist“, bedauerte der Sozialdemokrat. Sein Vater Ronald Stöcker, Charlotte Freist, der damalige Bürgermeister Michael Knust und sein Freund Gerhard hätten mit vielen anderen die Partnerschaft mit Nisko organisiert. Er erinnere sich an einen großen Austausch, zu dem damals eine ganze Delegation aus Nisko nach Hecklingen gekommen sei. Da habe ein junger Mann aus Nisko, dessen Mutter Lehrerin gewesen sei, bei seiner Familie gewohnt.

„Ich möchte mich mit dieser E-Mail erneut an sie wenden und gemeinsam mit meinem Stadtrat und unserem neuen Verwaltungschef eine Reaktivierung unserer Partnerschaft ins Auge fassen, wenn sie ebenfalls dafür sind“, schrieb Roger Stöcker an die beiden polnischen Kommunalpolitiker.