Regenwasserkanäle marode
Warmsdorf/Osmarsleben l Der Regenwasserkanal in Osmarsleben muss dringend erneuert werden, sagt Verbandsgemeindebürgermeister von Saale-Wipper Steffen Globig. Die Verwaltung hatte den Kanal im Unterland - der Bereich gegenüber dem Teich - bereits 2012 per Kamerabefahrung überprüfen lassen.
Warmsdorfer Kanal zerstört Einfahrt
Das Ergebnis: "Wir haben festgestellt, dass es im Kanal Wurzeleinwuchs und Risse gibt", erklärt Kenny Boßmann, Mitarbeiter im Bauamt der Verbandsgemeinde. "Bei Starkregen könnten hier Hindernisse entstehen und das Wasser nicht mehr abfließen."
In Warmsdorf könnte das Regenwasser Schaden anrichten
Das Problem hierbei ist: "Das gesamte Regenwasser aus dem Ort Warmsdorf fließt vom Oberland bis hierher", sagt Kenny Boßmann. Am Ende des Unterlands wird das Wasser über ein offenes Gabensystem abgeführt. Hier könnten sich bei Starkregen große Mengen Wasser stauen, erklärt der Verwaltungsmitarbeiter. "Das muss man sich wie einen Trichter vorstellen", beschreibt auch Steffen Globig die Situation.
Bisher wurde noch nichts überschwemmt, aber Steffen Globig befürchtet, dass Wasser in die Keller eindringen und die Straße weiter absacken könnte.
Im Unterland, Hausnummer 15, ist schon Folgendes passiert: Die Einfahrt zum Grundstück hat sich abgesenkt, es ist ein Loch entstanden. Über die ganze Länge der Straße sind Dellen und Löcher zu sehen. Der Kanal sei sehr alt und müsse dringend erneuert werden, meint Mitarbeiter Kenny Boßmann.
Verwaltung muss handeln
"Wir müssen hier handeln", betont Steffen Globig. Denn falls die Anwohner Schaden nehmen, könnte sogar die Verbandsgemeinde Saale-Wipper haftbar gemacht werden. Bei Verbandsgemeinden wie es der Bereich Saale-Wipper ist, ist diese zuständig für die Beseitigung des Regenwassers. Für die Beseitigung von Schmutzwasser, also Fäkalien, ist wiederum der Wasser- und Abwasserzweckverband zuständig. Das ist in Städten wie Staßfurt anders: Hier muss der Wasser- und Abwasserzweckverband Bode-Wipper sowohl Schmutz- als auch Regenwasser entsorgen.
Da die Verbandsgemeinde in der Pflicht ist, muss auch diese einen neuen Regenwasserkanal bauen lassen. 20 000 bis 25 000 Euro kalkulieren Kenny Boßmann und seine Kollegen dafür in etwa ein. "Das ist eine Schätzung, die genauen Kosten können wir erst nennen, wenn wir einen Planer beauftragt haben und einen Kostenvoranschlag bekommen", sagt der Fachmann.
Die 20 000 bis 25 000 Euro wurden in den Haushaltsentwurf für 2015 eingestellt. Schon im Etat 2014 hatte die Verwaltung die Mittel eingeplant, sie wurden aber wieder gestrichen: Man wollte sparen.
In Osmarsleben ist das Grabensystem verkrautet
In Osmarsleben gibt es ein ähnliches Problem. Hier mündet das Regenwasser des Ortsteils in ein offenes Grabensystem, das in die Wipper führt. Dieser Graben ist verkrautet und die Platten sind kaputt, erklärt Kenny Boßmann. "Hier müssten wir das Grabensystem ebenfalls erneuern, entweder wieder durch ein offenes oder ein verrohrtes Grabensystem", sagt er. Für diese Arbeiten braucht die Verwaltung noch einmal 10 000 Euro.
Für Steffen Globig sind Osmarsleben und Warmsdorf jene Punkte, die dringend durch Baumaßnahmen verbessert werden müssen. "Aber auch insgesamt müssen wir uns das Regenwassersystem in der Verbandsgemeinde anschauen und ein Konzept entwickeln", sagt er.
Neubau noch unsicher
Aktuell gibt es Meinungsverschiedenheiten darüber, ob die Gelder für den neuen Regenwasserkanal in Warmsdorf und das neue Grabensystem in Osmarsleben zur Verfügung gestellt werden sollen. Im Hauptausschuss der Verbandsgemeinde wurde am Mittwoch darüber diskutiert.
Da die Verbandsgemeinde unbedingt auch sparen muss, sprachen sich einige Ratsmitglieder am Mittwoch gegen die Finanzierung der neuen Kanäle aus. Entschieden wird am Mittwoch. Dann tagt der Verbandsgemeinderat Saale-Wipper, der endgültig über den Haushalt 2015 befinden wird.