Neue Straße in Groß Börnecke ist seit Februar dicht / Verband kündigt Anwohnern Hilfe ab 2013 an Risse in Häusern: Bürger nach Rohrbruch in Angst
Bei Anwohnern der Neue Straße in Groß Börnecke liegen die Nerven blank. In Folge eines Wasserrohrbruchs hatte sich der Boden an einigen Stellen gesenkt. Risse durchziehen viele Häuserwände. Baldige Hilfe kündigt sich aber an.
Groß Börnecke (nme) l Große Verzweiflung klingt in den Worten einer Anwohnerin mit, die es ganz besonders schlimm getroffen hat. Seit knapp vier Monaten lebt die alleinstehende Frau in ihrem Haus, dessen Giebel von Balken gestützt werden muss, damit sicher gestellt ist, dass er nicht einstürzt. Das Grundstück habe sich um zwei Zentimeter gesenkt, spricht sie den Tränen nah vom Ergebnis eines Gutachtens, das erstellt wurde. Risse ziehen sich durch das gesamte Haus. "Ein großer Schaden", kann die ältere Dame das Ausmaß eines Vorfalls, der sich Mitte Februar vor ihrer Haustür ereignete, nur schwer in Worte fassen. Damals kam es zu einem Wasserrohrbruch in der Neue Straße und den beschrieben Folgen. Die Straße ist seitdem gesperrt. "Die Situation ist alles andere als erfreulich", ist im Gespräch mit einer weiteren Anliegerin zu erfahren. Auch dem Geschäft einer Fleischerei, die im betroffenen Bereich liegt, bleiben die Kunden weg. Lieferanten haben bei der Zufahrt wegen der Straßensperrung Probleme. Im Prinzip habe jeder Hausbesitzer Angst um sein Hab und Gut, meint auch ein Mann. Zwar habe er nur leichte Risse im Haus bemerkt. "Aber, wer weiß, was noch kommt? Was unter uns im Boden passiert, weiß keiner", ist er verunsichert.
Die Anwohner haben sich mit ihrem Anliegen schriftlich an den zuständigen Wasser- und Abwasserzweckverband "Bode-Wipper" gewandt. Darüber, wie es weiter geht und welche Maßnahmen geplant sind, seien die Betroffenen jetzt informiert worden, versicherte Silke Kater.
Verband will neue Leitung im Frühjahr 2013 verlegen
Die technische Leiterin des WAZV sagte im Hinblick auf den Verfahrensstand, dass es sich um eine Versicherungssache handele. Verschiedene Gutachter seinen vor Ort gewesen. "Wir sind jetzt aber so weit, zu sagen, dass wir die Trinkwasserleitung im Frühjahr 2013 erneuern wollen." Dafür seien aber bestimmte fachliche Prüfungen Untersuchungen nötig. Denn in der Tat handele es sich um einen "sensiblen Baugrund", sagte die WAZV-Mitarbeiterin. Darauf eingehend, wann die Straßensperrung aufgehoben werden kann, erklärte Kater, dass Fahrbahn und Gehwege nicht repariert werden können, ehe das Haus, dessen Giebel jetzt gestützt wird, nicht in Ordnung gebracht wurde. Es müsse ein neues Fundament erhalten . Das soll in Kürze erfolgen, sicherte sie zu. Angebote seien eingeholt und ausgewertet worden. Volksstimme-Gespräche ergaben gestern, dass für einige Anwohner aber derzeit nicht sicher ist, in wie weit sie entstanden Schäden ersetzt bekommen. Diese waren beim WAZV, dem zuständigen Kommunalen Schadensausgleich mit Sitz in Berlin und den privaten Versicherungen angezeigt worden. "Ob die Kosten in voller Höhe übernommen werden, steht im Moment noch nicht fest", sprach eine Bürgerin mit Bedauern an, wie die Situation sich im Moment für sie darstellt.
"Die Situation ist alles andere als erfreulich."
Darauf eingehend, ob die Anwohner im Zuge der geplanten Maßnahmen des WAZV mit Kosten rechnen müssen, die auf sie zukommen, verwies Kater auf die geplante Verlegung der Trinkwasserleitung 2013.
Diese sei sehr alt und hätte im Zuge künftiger Erneuerungsmaßnahmen auch vor dem Hintergrund alter Bleianschlüsse, die auszutauschen sind, so oder so erneuert werden müssen. Die Hausbesitzer seien darüber informiert worden, so Kater.