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Hamburger Immobilienfirma verhandelt mit zwei Interessenten Schloss Gaensefurth soll für 90 000 Euro verkauft werden

Von René Kiel 17.08.2010, 07:48

Hecklingen/Gaensefurth. Das malerische Schloss in Gaensefurth, dass mit seinem letzten Besitzer, dem Initiativkreis für Arbeitsbeschaffung und Bildung Staßfurt mbH, in Insolvenz gegangenen ist, wird jetzt von einer Hamburger Immobilienfirma für 90 000 Euro zum Kauf angeboten.

Deren Chef Knut Steinfels sagte der Volksstimme: "Wir verhandeln zurzeit mit zwei ernstzunehmenden Interessenten." Deren Namen beziehungsweise Nutzungsvorstellungen für dieses altehrwürdige Gemäuer wollte er jedoch noch nicht nennen. Er ließ lediglich durchblicken, dass es sich bei einem der Bewerber um einen Nachfahren der Familie von Trotha handelt, der die Burg- und Schlossanlage von 1461 bis 1919 gehörte.

Damals hatte die Gemeinde Hecklingen das gesamte Anwesen einschließlich einer 500 Morgen großen Ackerfläche gekauft und in ihr Stadtgut eingebracht. Das direkt an der Bode in mitten einer alten Parkanlage gelegene Schloss diente danach bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dem Reichsbund als Erholungsort für arme Kinder sowie den Nazis als Motorsportschule. Auf dem Gelände befand sich einst auch der Schlossbrunnen, der in den 1930er Jahren an den heutigen Standort wechselte.

Zu DDR-Zeiten wurde das Schloss von der Stadt als Feierabendheim genutzt. Ebenfalls für Heimzwecke mietete sich die Lebenshilfe "Bördeland" gGmbH nach der Wende dort ein.

Weil die Stadt Hecklingen sowohl dieses Schloss als auch das in Hecklingen, das bis 1945 einer anderen Linie der Familie von Trotha gehörte, aus finanziellen Gründen nicht mehr unterhalten konnte, suchte sie vor über zehn Jahren neue Besitzer. Das denkmalgeschützte Gemäuer Hecklingen übernahm der niedersächsische Unternehmer Burchard Führer, der daraus ein Hotel machte, dass speziell auf die Bedürfnisse von Behinderten zugeschnitten ist.

In Gaensefurth griff der Betreuungsverein Staßfurt zu, der aus dem Objekt ein Kinder- und Jugendhotel machen wollte, was letztlich scheiterte. Dann kam der Initiativkreis.