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Silvester 2024 Mit Video: Deshalb stehen am Staßfurter Kaufland die Menschen Schlange

Der Verkauf von Böllern, Batterien und Raketen hat begonnen. Viele Staßfurter stehen früh auf, um als Erste im Geschäft zu sein. Warum die Mitarbeiter keine Zeit zum Ausruhen haben.

Von Lisa Kollien Aktualisiert: 28.12.2023, 14:13
Simone Hübner (links), Katja Friemel und ihr Team bereiten alles für den bevorstehenden Ansturm auf die Feuerwerkskörper vor.
Simone Hübner (links), Katja Friemel und ihr Team bereiten alles für den bevorstehenden Ansturm auf die Feuerwerkskörper vor. (Foto: Lisa Kollien)

Staßfurt. - Seit 5 Uhr morgens ist Katja Friemel, Abteilungsleiterin für Nonfood des Staßfurter Kauflands, am Donnerstag in ihrer Filiale unterwegs und koordiniert den Aufbau der Feuerwerkskörper. Der muss gut organisiert sein, denn pünktlich um 7 Uhr werden die Türen des Marktes geöffnet, um die wartenden Kunden einzulassen. Doch nicht alles, was vorrätig ist, darf auch auf die Ladenfläche.

Sicherheit geht vor

„Das liegt an der Nettoexplosivstoffmasse“, erklärt Friemel – Hausleiterin Simone Hübner stimmt ihr zu. Diese Masse sei im Sprengstoffgesetz verankert und regele, wie viel Kilogramm Sprengstoff, zu dem auch die Feuerwerkskörper gehören, auf den Tischen verteilt werden können. Bei Batterien heißt das zum Beispiel: maximal drei Stück einer Sorte. Auch bei den Raketen ist das der Fall. „Es sieht sehr spärlich aus“, gibt die Hausleiterin zu. Aber bei mehr als 80 unterschiedlichen Produkten muss zumindest jedes einmal in der Auslage zu finden sein.

 
Silvester 2024: Deshalb stehen am Staßfurter Kaufland die Menschen Schlange: Feuerwerkskörper sind wieder zu haben. (Kamera: Lisa Kollien, Schnitt: Torst)

Sicherheit gehe vor. Deshalb hat das Team zusätzliche Feuerlöscher bereitgestellt, Löschdecken liegen ebenfalls bereit. Passiert sei aber in den vergangenen Jahren zum Glück noch nichts, fügt Simone Hübner hinzu. Und es sei auch nicht so, dass nicht genügend Ware vorhanden ist. Zwei alarmgesicherte Container stehen bereit. Deswegen sind am Donnerstag Mitarbeiter aller Abteilungen auf den Beinen, um Katja Friemel zu unterstützen.

Waren werden ständig nachgelegt

„Wir werden eine Kette bilden und ständig Ware nachlegen“, erklärt die Abteilungsleiterin. „Das wird sportlich“, weiß sie. Und sie weiß auch, dass das nach Feierabend noch in den Knochen zu spüren ist. Bis 14 Uhr steht sie auf der Fläche und packt Kisten aus. Dann ist Schichtwechsel, denn geöffnet ist bis 22 Uhr. Und am Freitagmorgen wieder mit ihren Kollegen ab 5 Uhr bereit sein.

„Vergangenes Jahr sind wir wegen des Verbotes bei Corona förmlich überrannt worden“, erinnert sich Simone Hübner. „Schon am ersten Tag waren wir komplett ausverkauft.“ Der Nachschub kam erst am Tag darauf. Dieses Jahr sei mehr Ware vorhanden, sagt sie erleichtert. Zudem kommen noch Kinder- und Tischfeuerwerk. Auch die sind gut gefragt. Dann ein Blick auf die Uhr: Nur noch sieben Minuten bis zur Öffnung des Marktes.

Anstehen mit guter Laune

Jessica Henze (links), Nicole Veseli und Ben Veseli haben zwar nicht alles bekommen, was sie wollten. Aber genug für die Silvesternacht.
Jessica Henze (links), Nicole Veseli und Ben Veseli haben zwar nicht alles bekommen, was sie wollten. Aber genug für die Silvesternacht.
(Foto: Lisa Kollien)

Die Schlange vor der Filiale zieht sich am Donnerstagmorgen bis zum Parkplatz. Mehr als 60 Menschen warten darauf, dass die Rollläden hochgefahren werden. Nicht alle kommen wegen des Feuerwerks – aber die meisten. So wie Thomas Knorr. Der Staßfurter ist mit seinen Söhnen da, um noch Pyramiden nachzukaufen. „Das meiste habe ich im Internet bestellt“, erklärt er. Das werde aber auch erst im Laufe des Tages geliefert. Als er in der Abteilung ankommt, muss er warten, bis das Team die Ware nachgelegt hat. Auch andere Kunden stehen an, schlechte Laune scheint keiner zu haben.

Jessica Henze ist mit ihrer Tante da. „Wir haben nicht das bekommen, was wir wollten. Aber genug für Silvester, das reicht.“ Rund 100 Euro hat sie für den Einkauf eingeplant. Dazu sind noch Sekt und Häppchen im Einkaufswagen gelandet. Etwas überrascht von der langen Schlange vor dem Eingang war Jannes Picht. Der 28-Jährige ist gleich nach seiner Nachtschicht zu Kaufland gefahren. „Ich dachte, ich wäre clever“, sagt er lachend. Auch er wartet geduldig, bis die Ware wieder verfügbar ist. Zwischen 50 und 70 Euro möchte er maximal ausgeben. „Ich mache das nur für Familie und Freunde“, sagt er. Oder schaut bei Nachbarn zu, Böller findet er weniger spannend.